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Harener Nähcafé ist deutschlandweites Modellprojekt – Bundesministerium zeichnet Integrationsmaßnahmen aus

Haren. Das Nähcafé im Harener Bischof-Demann-Haus ist eines von 146 deutschlandweiten Integrationsprojekten, die das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat jetzt in Berlin besonders gewürdigt hat. Seit zwei Jahren begegnen sich auf Initiative der Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus und der Stadt Haren (Ems) dort Flüchtlinge und Einheimische, um über die gemeinsame Handwerkskunst Kontakte zu knüpfen und einen regelmäßigen Austausch zu ermöglichen.

Harener Nähcafé ist deutschlandweites Modellprojekt - Bundesministerium zeichnet Integrationsmaßnahmen aus - Helferinnen und Teilnehmerinnen des Nähcafé mit Gitta Connemann (MdB). Mit Fördermitteln des Bundes wurden u.a. neue Nähmaschinen angeschafft. Foto: Stadt Haren
Harener Nähcafé ist deutschlandweites Modellprojekt – Bundesministerium zeichnet Integrationsmaßnahmen aus – Helferinnen und Teilnehmerinnen des Nähcafé mit Gitta Connemann (MdB). Mit Fördermitteln des Bundes wurden u.a. neue Nähmaschinen angeschafft. Foto: Stadt Haren

Insgesamt nahmen 74 kreisangehörige Städte und Gemeinden, 44 kreisfreie Städte und 24 Landkreise, darunter 20 Kommunen aus Niedersachsen, an dem Wettbewerb „Zusammenleben Hand in Hand – Kommunen gestalten“ teil. Mit Preisen ausgezeichnet wurden u.a. Stadt und Landkreis Osnabrück sowie die Stadt Osterholz-Scharmbeck. Die Jury wertete bei allen Beiträgen das nachhaltige Engagement der Bürgerinnen und Bürger. „Erfolgreiche Integration findet in den Kommunen statt“, so das Resümee.

Dabei sei zu beachten, dass die Integration eine freiwillige kommunale Aufgabe sei; jede Stadt müsse selbst entscheiden, wie viel Personal und Finanzmittel sie dafür bereithalte. In allen Wettbewerbsbeiträgen sei deutlich geworden, dass die Kommunen ihre Erfahrungen mit den Zuwanderungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie auch in den Jahren des Zuzugs von Gastarbeitern oder der Integration von Personen aus der ehemaligen Sowjetunion in den letzten Jahren nutzen konnten. Dies zeige sich in der Vermittlung von Sprache, Bildung sowie den Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten. Ziel müsse es sein, dass auch die Neubürger eine Perspektive für ein Leben unabhängig von staatlichen Transferleistungen erhielten.

Das Nähcafé in Haren sei ein gutes Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und Stadt. Die Einrichtung stehe auch durch das eigene Engagement der Flüchtlinge inzwischen organisatorisch auf solider Basis und wirke weit über die Kleinkunst hinaus. Derartige Initiativen würden dazu beitragen, positive Signale auch in die heimische Bevölkerung zu senden. Die Aktivitäten der Flüchtlinge könnten sogar Vereine und Verbände langfristig nutzen, um mit der Integration von Flüchtlingen ihrem eigenen Mitgliederrückgang oder unbesetzten Vorstandsposten entgegen zu wirken.

Text und Foto: Stadt Haren