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Nun also doch! Christian Steiffen in Lingen

Nachdem das ursprünglich für September letzten Jahres geplante Konzert mit Christian Steiffen „Ferien vom Rock’n Roll“ krankheitsbedingt ausfallen musste, war das selbsternannte “Bernsteinzimmer der guten Musik“ am 2. März zum dritten Mal im Alten Schlachthof in Lingen zu Gast!

Nun also doch! Christian Steiffen in Lingen Foto: Andreas Brüna
Nun also doch! Christian Steiffen in Lingen
Foto: Andreas Brüna

Gewohnt stilsicher gekleidet (Sakko, Rüschenhemd und Schlaghose) zog Christian Steiffen das altersmäßig bunt gemischte Publikum von Anfang an in seinen Bann. Zwischen seinen musikalischen Darbietungen nahm er sich immer wieder die Zeit, mit dem Publikum zu flirten, aber auch mal für die ein oder andere kritische Anmerkung. So wies er z.b. eine Gruppe junger Fans darauf hin, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen, da ihre Fan-T-Shirts ganz offensichtlich Plagiate zu sein schienen.

Steiffens Lieder, meist als harmloser Schlager verpackt, umfassen in lustig-kritischem Grundton viele menschheitsbewegende Thematiken von Sexualität über Liebe und Drogen bis hin zur Theologie. Das Publikum erwies sich hierbei als sehr textsicher, insbesondere bei seinen großen Klassikern wie „Sexualverkehr“ und „Ich fühl mich Disco“.

Negativ ist leider anzumerken, das keinerlei neue Stücke in seinem Arrangement zu finden waren. Er wies lediglich darauf hin, dass eine neue Platte „bereits in Arbeit sei“. Ansonsten suchte er den Kontakt zu seinen Fans, kam ab und an zum „kuscheln“ an den Bühnenrand und sparte auch nicht mit kleinen Gemeinheiten an seinen genialen Partner „Haseland-Orchester“, der als gebürtiger Lingener beim Publikum ebenfalls sehr beliebt war und wiederholt mit Sprechchören gefeiert wurde.

Ein Höhepunkt des Konzerts war sicherlich das Stück „Du und ich“, bei dem er traditionell eine Dame aus dem Publikum zu sich auf die Bühne bittet, um lippensynchron einen weiblichen Gesangspart mit ihm im Duett zu übernehmen.

Nach zwei Stunden ohne Pause und mit einigen Zugaben – die ersten Zugaben wurden von seinen Fans bereits nach dem allerersten Stück gefordert – war dann Schluss.

Es war ein unterhaltsamer Abend, der die emsländischen Minusgrade auf angenehme Weise vergessen machte.

 

Text und Fotos: Andreas Brüna