Aktuelles

Präventionstheaterstück bringt Thema Mobbing auf die Bühne – „Fake oder war doch nur Spaß“

1.600 Schüler besuchten Theaterstück „Fake oder war doch nur Spaß“

Lingen. Eine kleine Lüge mit dramatischen Folgen: Rund 1.600 Schüler aus Lingen und dem Südlichen Emsland erlebten in dem Präventionstheaterstück „Fake oder war doch nur Spaß“, welch verheerendes Ausmaß Beleidigungen, Bedrohungen und sexuelle Belästigungen übers Internet und Handy annehmen können.

Im Mittelpunkt des Stücks steht die 17-jährige Lea. Als sie in eine Casting-Agentur aufgenommen wird, aber ihre beste Freundin nicht, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Freundin verbreitet aus Rache eine Lüge über Lea, die sich schnell in sozialen Netzwerken verbreitet und zu handfesten Mobbing-Attacken führt. Als sich dann auch noch herausstellt, dass Leas große Liebe ihr nur etwas vorgespielt hat und zu den Mobbern gehört, will sie sich das Leben nehmen, kann aber glücklicherweise gerettet werden. Eindringlich setzt sich „Fake oder war doch nur Spaß“ mit den Themen Cybermobbing, Mobbing und Medienkompetenz auseinander. Insgesamt sechs Mal brachten zwei Schauspieler des Berliner Ensembles „Radiks“ das Präventionsstück auf die Bühne des Theaters an der Wilhelmshöhe.

Die Veranstalter und Darsteller des Präventionstheaterstücks „Fake oder war doch nur Spaß“ waren mit den Aufführungen in Lingen sehr zufrieden. Foto: Stadt Lingen
Die Veranstalter und Darsteller des Präventionstheaterstücks „Fake oder war doch nur Spaß“ waren mit den Aufführungen in Lingen sehr zufrieden.
Foto: Stadt Lingen

Veranstaltet wurde das Theaterstück im Rahmen der Präventionsarbeit gemeinsam von der Beratungsstelle Logo, dem Präventionsteam der Polizeiinspektion Emsland/ Grafschaft Bentheim, dem Bereich Jugendpflege des Landkreises Emsland und dem Jugendschutz der Stadt Lingen.

Hilfe von außen für Mobbing-Opfer wichtig

Nach jeder Aufführung stellten sich die beiden Schauspieler Svenja Petermann und Alexander Abramyan zusammen mit den Veranstaltern den Fragen der Schüler. Was kann man tun, wenn andere gemobbt werden? Wie sollte man sich selbst als Mobbing-Opfer verhalten? „Am wichtigsten ist, dass ihr euch an jemanden wendet. Betroffene trauen sich oft nicht, darüber zu sprechen, weil es ihnen peinlich ist. Aber ihr müsst euch Hilfe von außen suchen, um den Teufelskreis zu durchbrechen“, appellierte Alexander Abramyan an die Fünft- bis Siebtklässler. Seine Schauspielkollegin Svenja Petermann berichtete von ihren eigenen Erfahrungen – während des Studiums war sie selbst Opfer von Mobbing. Sie wünschte sich, dass jeder sich Gedanken darüber macht, was Mobbing auslösen kann: „Ihr könnt entscheiden: Leite ich ein Foto oder ein Video, das jemanden anderes bloßstellt, weiter oder lösche ich es direkt? Ihr habt es in der Hand.“ Dem stimmten auch die Veranstalter zu, die zugleich auf die verschiedenen Beratungs- und Hilfsangebote für Betroffene in Lingen hinwiesen. Mit der großen Resonanz auf das Theaterstück waren sie sehr zufrieden: „Das Stück trifft den Nerv der Zeit und die Themen sind auch bei uns in der Region brandaktuell. Eine Wiederholung des Stücks ist nicht ausgeschlossen.“

Text und Foto: Stadt Lingen