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Rassismus an der Marienschule weit verbreitet – Projekt zur politischen Teilhabe zum zweiten Mal im LWH

Zum zweiten Mal haben sich Schüler der Lingener Marienschule im Rahmen des Modellprojekts
„Politische Partizipation“ im Ludwig-Windthorst-Haus (LWH) getroffen. Ziel des im September 2017
im LWH gestarteten Projektes ist es, Wege für die Beteiligung junger Menschen an politischen
Prozessen zu finden.

Rassismus an der Marienschule weit verbreitet - Projekt zur politischen Teilhabe zum zweiten Mal im LWH Foto: LWH
Rassismus an der Marienschule weit verbreitet – Projekt zur politischen Teilhabe zum zweiten Mal im LWH
Foto: LWH

In den vergangenen Monaten haben die 13 Projektteilnehmer in einer schulinternen AG ihr Anliegen
konkretisiert. Sie führten an ihrer Schule beispielsweise eine Umfrage zum Thema Rassismus im Alltag durch. Das Ergebnis, das im LWH ausgewertet wurde, überraschte die Schüler. Denn rassistische Beleidigungen sind offenbar ein fester Bestandteil des Schulalltags, und zwar
jahrgangsübergreifend.

Die 14- und 15-jährigen Schüler nahmen das Ergebnis als Ansporn für die weitere Projektarbeit. So befand einer der Teilnehmer: „Eine Schule ohne Rassismus wird es nicht
geben, aber mit dem Projekt leisten wir gute Arbeit und machen einen Schritt in die richtige Richtung.“ Von einer wachsenden Sensibilisierung in der Schülerschaft berichtete eine andere Teilnehmerin. Mittlerweile würden die Schüler mehr auf ihre Äußerungen achten.

Während des LWH-Seminars beschäftigten sich die Schüler auch mit dem Einfluss von Social Media
auf die politische Meinungsbildung. Viele jüngere Nutzer, so das Fazit, würden sich unkritisch mit
Online-Nachrichten auseinandersetzen und seien so empfänglich für Manipulation. Hier sei eine
stärkere Vermittlung von Medienkompetenz nötig.

Ziel der Schüler ist die Mitgliedschaft ihrer Schule im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“. Voraussetzung dafür ist neben der AG-Arbeit auch die Zustimmung der
Schulgemeinschaft, die durch eine Unterschriftensammlung eingeholt wurde. Nun sind sie auf der
Suche nach einem Paten, also eine Person des öffentlichen Lebens, die sich für das Anliegen der
Schule stark macht. Die Schüler der Marienschule hoffen für ihre Suche auf eine Persönlichkeit auf
der Region.

Fotos und Text: LWH