Aktuelles

Stadt und Kirchengemeinden schließen neue Kita-Rahmenverträge

Stadt und Kirchengemeinden schließen neue Kita-Rahmenverträge
Vereinbarungen tragen der aktuellen Betreuungsentwicklung Rechnung und regeln die anteilige Finanzierung der Kindertagesstätten durch die Kommune.

Haren (Ems) – Bereits zum 31.12.2015 endeten die Verträge der Stadt Haren (Ems) mit den sechs katholischen Kirchengemeinden St. Martinus, Haren, Herz Jesu, Altharen, St. Josef, Emmeln, St. Gerhard Majella, Fehndorf, St. Maximilian, Rütenbrock und St. Clemens, Wesuwe als Träger der Kindertagesstätten. Letztmalig hatten die Stadt Haren (Ems) und die Kirchengemeinden 1995 bzw. 1996 die Inhalte der Betreuungsleistungen geregelt.

Stadt und Kirchengemeinden schließen neue Kita-Rahmenverträge Pfarrer Georg Bültel, Bürgermeister Markus Honnigfort und Pfarrer Klaus Willmann (sitzend v.l.) unterzeichneten die neuen Rahmenverträge gemeinsam mit den Vertretern der Kirchenvorstände. Foto: Rathaus Haren
Stadt und Kirchengemeinden schließen neue Kita-Rahmenverträge Pfarrer Georg Bültel, Bürgermeister Markus Honnigfort und Pfarrer Klaus Willmann (sitzend v.l.) unterzeichneten die neuen Rahmenverträge gemeinsam mit den Vertretern der Kirchenvorstände. Foto: Rathaus Haren

„Mit dem Ende der vereinbarten Laufzeit von 20 Jahren sahen alle Beteiligten die Notwendigkeit, die Vertragsinhalte zu überprüfen und an die heutigen Anforderungen anzupassen“, so Harens Bürgermeister Markus Honnigfort. Beispielhaft nannte er die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen an die Personalausstattung in den Gruppen und damit auch gestiegene finanzielle Bedarfe der Träger. Entsprechend kündigte die Stadt die Verträge zum Ende der Laufzeit. Es folgten intensive Gespräche mit den örtlichen Kirchenvorständen, der Trägerarbeitsgemeinschaft sowie Vertretern der Fachberatung und des Generalvikariats des Bistums Osnabrück zu möglichen neuen Inhalten. Auch die städtischen Gremien mussten zunächst grünes Licht für die neuen Entwürfe geben, die jetzt zur Unterschrift vorgelegt wurden.

Die kirchlichen Einrichtungen betreuen aktuell fast 700 Kinder in neun Krippen- und 20 Regelbetreuungsgruppen. Die Kindertagesstätte St. Josef in Emmeln wurde zum 1. März um eine Krippen- und eine Regelgruppe erweitert, am Standort St. Anna in Altharen wird derzeit der Ganztagsbereich ausgebaut und soll zum neuen Kindergartenjahr 2018/2019 fertiggestellt werden. Mit dem Neubau einer Kindertagesstätte St. Ansgar steht die größte gemeinsame Investition von Stadt und Kirche in der Kinderbetreuung unmittelbar bevor. Für zwei Krippen- und vier Regelgruppen sind rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt.

Grundlage dafür ist auch der neue Finanzierungsvertrag für die laufenden Betriebskosten. Wesentliche Neuerung ist dabei die Einrichtung gemeinsamer Rendanturen für alle sieben kirchlichen Kindertagesstätten, wodurch die einzelnen Kirchengemeinden entlastet und mehr Effizienz bei der Kostenverwaltung hergestellt werden soll. Ferner soll der Einzug der Kita-Beiträge und das Forderungsmanagement durch die Kommune erfolgen. „Die Erweiterungen der Einrichtungen und flexible Betreuungszeiten haben den Kontrollaufwand der lokalen Rendanten immer weiter erhöht“, so Pfarrer Klaus Willmann. Darum sei es sinnvoll, diese Aufgabe zu zentralisieren und teilweise in die Stadtverwaltung einzugliedern, die ohnehin die Beitragsberechnung vornehme, pflichtet ihm Pfarrer Günter Bültel bei. Die Vertragslaufzeit läge nun bei 10 Jahren mit der Option, den Vertrag um weitere 5 Jahre zu verlängern.

Auf kirchlicher Seite wurden die Vertragsgespräche vom Generalvikariat aus Osnabrück begleitet. Dort wird die Trägerschaft durch die Kirchengemeinden und damit die Vermittlung christlicher Wertvorstellung in der frühkindlichen Bildung als eine wichtige Aufgabe eingestuft. Gleichzeitig müsste jedoch auch Verantwortung von den ehrenamtlichen Kirchenvorstandsmitgliedern verlagert werden und die Pfarrer für ihre seelsorgerischen Aufgaben Entlastung erfahren. Die katholische Kirche übernimmt deshalb keine neuen Kindertagesstätten mehr, sondern stärkt seit Jahresbeginn die bestehenden Einrichtungen durch zusätzliche religionspädagogische Elemente und eine Unterstützung der pädagogischen Leitungen im Verwaltungsbereich.

Der neue Grundlagenvertrag ist getragen von dem Gedanken, dass die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes noch stärker in den Focus rücken werde. „Die Zeiten der Kinderaufbewahrungsstation sind lange vorbei, der neue Finanzierungsvertrag unterstützt die Entwicklung der Kindertagesstätten zur modernen Bildungs- und Betreuungseinrichtung“, so Bürgermeister Honnigfort abschließend.

 

Bild und Text: Rathaus Haren