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„Wahl des Korridors ist nicht nachvollziehbar“ – Stadt Nordhorn will Entscheidung von Amprion genau prüfen

Nordhorn. Die von der Bundesnetzagentur beauftragte Firma Amprion hat gegenüber der Presse ihren Vorzugskorridor für die geplante Gleichstromtrasse von der Nordsee an den Niederrhein vorgestellt. Sie bevorzugt unter vielen verschiedenen Optionen gerade denjenigen Korridor, der direkt an die östliche Grenze der Nordhorner Kernstadtbebauung angrenzt. „Diese Entscheidung ist für uns nicht nachvollziehbar“, kommentierte Nordhorns Stadtbaurat Thimo Weitemeier.

Die Stadtverwaltung hatte Amprion im Rahmen des Beteiligungsverfahrens eine lange Liste mit Argumenten vorgelegt, die gegen den gewählten Korridor sprechen. Als Vertreter der Firma ihr Projekt vor einigen Monaten in einer Sitzung des Stadtrates vorstellten, äußerte auch die Nordhorner Politik deutlich ihre Bedenken. „Wir werden uns sehr genau ansehen, ob unsere Argumente bei der Erarbeitung des Vorschlags überhaupt angemessen berücksichtigt wurden“, so Stadtbaurat Weitemeier.

Das vordringlichste dieser Argumente ist, dass die spätere unterirdische Stromleitung Nordhorn deutlich in der Siedlungsentwicklung einschränken könnte, denn auf ihr darf nicht gebaut werden. Da die Stadt bereits durch die niederländische Grenze, den Luft-Boden-Schießplatz Nordhorn-Range sowie die umgebenden Naturschutzgebiete stark im Wachstum eingeschränkt ist, hätte die neue Barriere gerade für Nordhorn besonders schwere Auswirkungen.

Die Stadtverwaltung will nun möglichst schnell das Gespräch mit Amprion suchen und gleichzeitig prüfen, welche Schritte sie gegen die endgültige Festlegung des Vorzugskorridors noch einlegen kann. Am kommenden Mittwoch hat Amprion alle Träger öffentlicher Belange zu einer Informationsveranstaltung nach Meppen eingeladen, auf der die Verwaltung sich erste Antworten auf ihre Fragen erhofft.

Text: Stadt Nordhorn