1. Niedersächsischer Zootag: Land muss Verantwortung für Zoos übernehmen – Zoos haben große soziale Bedeutung – gerade in der Krise
Ab Montag sind die niedersächsischen Zoos erneut geschlossen. Andere Bundesländer haben hingegen angekündigt, ihre Zoos offen zu halten. Anlässlich des „1. Niedersächsischen Zootages“, der am Freitag, den 30. Oktober Corona konform im Tierpark Nordhorn stattgefunden hat, betonen die Vertreter der niedersächsischen Zoos, Tierparks und Wildgehege die wichtige soziale und gesellschaftliche Funktion der Zoos für die Bevölkerung, gerade in der Coronapandemie.
Im Frühjahr, der besucherstärksten Zeit des Jahres, hatte das Land die erste behördliche Schließung für 49 Tage angeordnet. „Keine Besuchereinnahmen, dafür aber kaum änderbare Kosten!“ so Dr. Nils Kramer, vom gastgebenden Tierpark Nordhorn, dem drittgrößten niedersächsischen Zoo. „Wir können die Verantwortung für Mitarbeiter und Tiere eben nicht auf Null fahren, unsere Ausgaben bleiben!“ Die Schließung im Frühjahr hat zudem dazu geführt, dass die Zoos keinen „Winterspeck“ ansetzen konnten. Die Einnahmen wären eigentlich dringend gebraucht worden, um das einnahmeschwache Frühjahr überbrücken zu können.
Die niedersächsischen Zoos haben eine große soziale und gesellschaftliche Bedeutung. Die Zoovertreter weisen anlässlich der bevorstehenden Schließung darauf hin, dass der Sommer gezeigt hat, wie wichtig diese soziale Funktion gerade für Kinder und deren Familien ist. Insbesondere im urbanen Umfeld ist es häufig die einzige Möglichkeit vor allen Dingen in der dunklen Jahreszeit eine kurze Erholung vom zurzeit belastenden Alltag zu schaffen. Die Zoos haben gute Hygienekonzepte aufgestellt, die sich in den letzten Wochen bewährt haben, hieran wolle man auch nach dem Lockdown wieder anschließen. Die Zoowelt kann somit einen wichtigen Beitrag leisten, die gesellschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern.
Das Wirtschaftsministerium hat in intensivem Austausch mit der Zoowelt in Niedersachsen die Umsetzungsmöglichkeiten für ein Zoohilfspaket diskutiert. Die Landespolitik hatte bereits im Frühjahr Verantwortung übernommen und diese Zoohilfe ermöglicht. Diese Zusammenarbeit bieten die niedersächsischen Zoos auch nun wieder an, um die Folgen der erneuten behördlichen Schließung aufzufangen und Mitarbeiter und Tiere sicher über den Winter zu bringen.
Text: Tierpark Nordhorn
Foto: Franz Frieling