AktuellesNordhorn

100 Jahre Einsatz für das Gymnasium Nordhorn – Peter Beckmannshagen, Hermann Hamel und Bernhard Wocken verlassen ihre Schule und gehen in den Ruhestand

Peter Beckmannshagen - Foto via Gymnasium Nordhorn
Peter Beckmannshagen – Foto via Gymnasium Nordhorn

Peter Beckmannshagen wurde in Wuppertal geboren, studierte in Münster Evangelische Religion und Sozialwissenschaften und absolvierte auch dort sein Referendariat. Nach seiner ersten Anstellung an der Kardinal-von-Galen-Schule in Mettingen konnte er 1990 an das Gymnasium Nordhorn wechseln. 1993 erfolgte die Übernahme als Beamter in den Landesdienst. Von Anfang an unterrichtete Peter Beckmannshagen seine beiden Fächer in allen Klassen- bzw. Jahrgangsstufen. In einem Gutachten schrieb der damalige Schulleiter Karl-Ludwig Galle, dass Peter Beckmannshagen über ein sicheres Auftreten gegenüber Schülern und Kollegen verfüge und stets freundlich und von gewinnendem Wesen sei. Er sei sehr einsatzfreudig und nehme alle Aufgaben vorausplanend und gewissenhaft war. Sein besonderer Einsatz im Bereich der Sozialkunde werde einerseits in der Betreuung der Schüler bei Betriebspraktika, andererseits aber auch in der hervorragenden Begleitung derselben bei Wettbewerben für die politische Bildung sichtbar. „Die Zusammenarbeit mit ihm ist auch für mich als Schulleiter überaus erfreulich.“ Im Jahre 2001 übernahm er die Fachgruppenleitung Politik, 2002 wurde er zum Oberstudienrat ernannt.

In all den Jahren begleitete Peter Beckmannshagen zahlreiche Schülerinnen und Schüler oder auch Schülergruppen bei den unterschiedlichsten Wettbewerben. Neben den Wettbewerben für die politische Bildung unterstützte er Schüler auch beim Management Information Game oder nahm immer wieder überaus erfolgreich, zuletzt 2022, mit Lerngruppen am Planspiel Börse teil. Dieses von der Kreissparkasse Grafschaft Bentheim durchgeführte Planspiel ermöglicht die Simulation des realen Wirtschaftsgeschehens an der Börse in Echtzeit. Die seit Jahren erfolgreiche und intensive Kooperation des Gymnasiums Nordhorn mit der Kreissparkasse Grafschaft Bentheim ist ihm zu verdanken.

Darüber hinaus organisierte er für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II zahlreiche politische und ökonomische Fachvorträge, teilweise in Kooperation mit der VHS. Über mehr als zehn Jahre bot er die Politik-AG am Gymnasium Nordhorn an. Mit der AG beteiligte er sich aktiv, zuletzt 2015, an Feiern der Stadt Nordhorn anlässlich der Jubiläen mit anderen Städten Europas. Während seiner gesamten beruflichen Tätigkeit lag ihm sowohl die Begleitung seiner Schülerinnen und Schüler zu einem erfolgreichen Abitur als auch deren Unterstützung in ihrer Entwicklung zu verantwortungsbewussten, politisch aktiven Persönlichkeiten am Herzen.

Hermann Hamel - Foto via Gymnasium Nordhorn
Hermann Hamel – Foto via Gymnasium Nordhorn rpt

Hermann Hamel wurde im hessischen Rosenthal geboren. Nach seinem Studium an der Philipps-Universität in Marburg und der Georg-August-Universität in Göttingen absolvierte er sein Referendariat an der Gesamtschule Bad Sooden-Allendorf, bevor er 1986 seine Stelle als Studienassessor am Gymnasium Nordhorn mit den Fächern Physik und Mathematik antrat. Von Anfang an unterrichtete Hermann Hamel voller Freude und Elan, brachte sich aber auch all die Jahre weit über die normale Unterrichtsverpflichtung hinaus in der Schule ein. In einem Gutachten schrieb der damalige Schulleiter Karl-Ludwig Galle: „Hermann Hamel ist ein sehr engagierter Kollege, der sich in seiner menschlich verbindlichen Art und durch gute fachliche Qualifikationen bereits in kurzer Zeit das Vertrauen der Lehrer- und Schülerschaft erworben hat. Er stellt seine Arbeitskraft voll der Schule zur Verfügung.“ Stets den Schülern zugewandt und sich für sie einsetzend genoss Hermann Hamel all die Jahre ein hohes Ansehen in der Schülerschaft. Über den Unterricht hinaus betreute er diese auch immer wieder in Arbeitsgemeinschaften und bei Wettbewerben wie zum Beispiel der Physik-Olympiade. Von 1994 bis 1998 organisierte er die Projektwochen am Gymnasium Nordhorn.

Seit 1994 übernahm Hermann Hamel Aufgaben im Bereich der Physiksammlung und der IT-Betreuung. Im Jahr 2007 übernahm er die Fach- und Sammlungsleitung Physik und versah diese Aufgabe engagiert bis zu seiner Pensionierung. Auch die erst kürzlich abgeschlossene Renovierung der Physikräume begleitete er mit seinem Sachverstand. Aber auch das Miteinander am Gymnasium Nordhorn hatte für ihn stets einen sehr hohen Stellenwert, weshalb er u.a. sowohl in Chören der Schulgemeinschaft als auch im Lehrersport aktiv war. Darüber hinaus war Hermann Hamel seit dem Jahr 1996 über Jahrzehnte Mitglied im Personalrat, davon viele Jahre als Vorsitzender, wo er sich immer mit Sensibilität, aber auch der nötigen Entschlossenheit für seine Kolleginnen und Kollegen einsetzte. Im Jahre 2001 erfolgte seine Beförderung zum Oberstudienrat. Von stundenweisen Abordnungen zur Freiherr-vom-Stein-Orientierungsstufe und zum Gymnasium an der Vechte in Emlichheim abgesehen unterrichtete er alle 36 Jahre seiner Lehrertätigkeit am Gymnasium Nordhorn.
Bis zum Ende seiner beruflichen Tätigkeit konnte Hermann Hamel sich auch in seinem Berufsleben, wie der Schulleiter Andreas Langlet in seiner Laudatio sagte, sowohl die „diebische Freude“ bewahren als auch vor Begeisterung sprühen – und dies nicht nur bei besonderen Erlebnissen oder Erfolgen, sondern auch im alltäglichen Unterricht.

Bernhard Wocken - Foto via Gymnasium Norhdorn
Bernhard Wocken – Foto via Gymnasium Norhdorn

Bernhard Wocken wurde im emsländischen Dörpen geboren und studierte an der Universität Osnabrück Englisch und Katholische Religion. Nach Abschluss seines Referendariates am Gymnasium Carolinum in Osnabrück wurde er 1990 als katechetische Lehrkraft für Katholische Religion mit 16 Stunden über ein damals übliches Verfahren am Gymnasium Nordhorn eingestellt. Von Anfang an war Bernd Wocken dazu bereit, sich abordnen zu lassen. So half er wiederholt am Gymnasium Bad Bentheim im Fach Katholische Religion aus. Zunächst angestellt beim Bistum Osnabrück erfolgte vier Jahre später die Einstellung in den Landesdienst. Im Zusammenhang mit der Verbeamtung im Jahr 1995 schrieb der damalige Schulleiter Lebrecht Forke: „Sein solider Unterricht wird sowohl von den Schülern als auch von den Fachkollegen geschätzt, seine intensive Mitarbeit in der Fachkonferenz wird von allen Beteiligten begrüßt und anerkannt.“ Weiteren Abordnungen an das Gymnasium Neuenhaus und die Orientierungsstufe Freiherr-vom-Stein stand Bernd Wocken immer wieder offen gegenüber. Er engagierte sich bei der Planung und Vorbereitung der Projektwochen und war seit 1992 aktiv an der Organisation des England-Austausches beteiligt, bevor er diesen von 1994 bis ins Jahr 2000 als Verantwortlicher plante und durchführte. Von 1997 bis 1999 war er kommissarischer Leiter der Fachgruppe Englisch. Ab Februar 2007 übernahm er die Leitung der damaligen Außenstelle des Gymnasiums Nordhorn und stellte sich den besonderen pädagogischen Herausforderungen in den Räumlichkeiten der VHS. Im gleichen Jahr wurde er zum Oberstudienrat befördert. Seit dem Jahr 2001 hatte Bernd Wocken zudem begonnen, die bis dato kaum vorhandene Schülervertretung am Gymnasium Nordhorn mit Schülerinnen und Schülern systematisch erfolgreich aufzubauen. Überaus engagiert und stets mit einem offenen Ohr betreute er die SV-Mitglieder über Jahre hinweg und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite, so dass dieses Gremium heute einen festen Bestandteil des Schullebens darstellt. Auch die überaus erfolgreiche Charity-Gala entwickelte sich in der Zeit seiner Tätigkeit als SV-Berater. Hierbei organisiert und inszeniert die SV eine Art Show, in der Schülerinnen und Schüler der Schule ihre Talente einem großen Publikum in der Alten Weberei präsentieren. Der Erlös der Gala wird für gute Zwecke gespendet.

Ebenso im Rahmen der SV-Arbeit entwickelten die Schülervertreter betreut von Bernd Wocken auch das Patenprojekt, bei dem sich ältere Schüler um die jüngeren Jahrgänge kümmern. Auf seine Initiative hin erfolgte sogar noch ein weiterer Schritt. Er initiierte ab August 2005 die Schulmediation, bei der durch ein Team von entsprechend ausgebildeten Lehrern Schülerinnen und Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet und später für diese Tätigkeit im Schulalltag eingesetzt werden. Verschiedene Nachhilfe-Projekte sowie die Einführung eines Schüler-Coachings am Gymnasium Nordhorn bildeten weitere Bereiche seiner Tätigkeit, bei der ihm das Voranbringen der Schulgemeinschaft – neben verantwortungsvollem Unterricht – stets ein wichtiges Anliegen war.

Text und Fotos via Gymnasium Nordhorn