Abriss der Eissporthalle wird eingeleitet
Artenschutzgutachten zur Eissporthalle in Nordhorn: kein Hinweis auf geschützte Tierarten
Die Ergebnisse beider Artenschutzgutachten zur Eissporthalle im Nordhorner Sportpark liegen vor. Das beauftragte Fachbüro Echolot GbR aus Münster untersuchte das Gebäude von April bis September 2024 und stellte fest: die Halle ist kein Anlaufpunkt für Fledermäuse. Ein ornithologisches Gutachten des Fachbüros Lindschulte aus Nordhorn hatte zuvor bereits Klarheit gebracht, dass die Halle auch nicht als Lebensraum für Vögel dient.
„Als Folge des Bürgerentscheides und des Kreistagsbeschlusses, das Gelände der Eissporthalle einer anderen Nutzung zuzuführen, hat der Landkreis die Ausschreibungen zum Abriss der Eissporthalle in die Wege geleitet. Dabei hat unsere Fachabteilung auch ein biologisches Fachbüro beauftragt, die bei Rückbauten übliche artenschutzrechtliche Bewertung vorzunehmen“, schildert Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier den Hintergrund des Gutachtens. Fledermauskot, der zu Beginn der Untersuchung in der Halle entdeckt wurde, ließ Rückschlüsse auf eine frühere Nutzung des Gebäudes als Fledermausquartier zu. „Anschließend unternahm das Fachbüro mehrere Untersuchungen zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, darunter eine akustische Erfassung durch Horchboxen, Sichtbeobachtungen und Wärmebildbeobachtungen“, erläutert Manuela Monzka, Leiterin des Bereiches Naturschutz beim Landkreis.
„Das Artenschutzgutachten zeigt, dass die Naturflächen in der Umgebung der Halle Fledermäusen als Jagdgebiet dienen. Dieser Befund ist typisch und war zu erwarten. Um Ersatzquartiere anzubieten, werden wir in Kürze mehrere Fledermauskästen an umliegenden Gebäuden anbringen. Hingegen ist die Eissporthalle selbst weder Wochenstube noch Winterquartier für Fledermäuse“, so Monzka. Beide Artenschutzgutachten sehen keine weiteren Artenschutzmaßnahmen vor.
Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier folgert: „Hätten die Expertinnen und Experten geschützte Tierarten im Gebäude ausgemacht, wären Maßnahmen zum Artenschutz entwickelt worden, zum Beispiel die Umsiedlung von Individuen. Das Verfahren hätte den Abriss der Eissporthalle verzögert, jedoch nicht unterbunden. Da keine Tiere gefährdet sind, werden wir den Rückbau jetzt planungsgemäß einleiten“. Jens Kelmer, Leiter der Abteilung Innerer Service und Liegenschaften des Landkreises rechnet damit, dass das beauftragte Unternehmen die Baustelle in der kommenden Woche einrichten wird. Den Zuschlag hatte das Unternehmen J+B Küpers GmbH aus Osterwald erhalten: „In den ersten Wochen wird das Unternehmen erst einmal Bestandteile im Inneren der Halle entnehmen. Anschließend folgt die Gebäudehülle. Wir gehen davon aus, dass das Gelände bis Jahresende geräumt ist und für eine Nachnutzung zur Verfügung steht.“ Interesse an dem Grundstück Am Sportpark 11 hatte im Juni eine Investorengruppe aus vier jungen Grafschaftern bekundet, die dort eine neue Indoorhalle mit verschiedenen Sprung-, Lauf- und Kletterparcours-Anlagen errichten möchte. Noch befindet sich der Kaufvertrag zwischen Investoren und Landkreis in der Abstimmung.
Text: Landkreis Grafschaft Bentheim