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Absaugung von Eichenprozessionsspinnern abgeschlossen – Baumringfallen haben Raupen nicht gefangen

Nordhorn. Die von der Stadt Nordhorn beauftragten Unternehmen haben die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in der vergangenen Woche abgeschlossen. An rund 110 Standorten mit zahlreichen Bäumen saugten sie die Raupen und Nester fachmännisch ab. Ein Test mit 200 sogenannten Baumringfallen erwies sich hingegen als negativ: Die Raupen ließen sich davon nicht beeindrucken.

Das von der Stadt im Vorfeld erarbeitete Absaugkonzept mit festgelegten Absaugbezirken, Standortkategorien und Prioritäten hat sich erneut bewährt. Die Arbeiten konnten im angepeilten Zeitraum abgeschlossen werden. Nachdem Kategorie III fertig bearbeitet war, wurde Kategorie I ein zweites Mal kontrolliert, da sich in diesem Jahr viele Nester erst spät gebildet haben.

Die in diesem Jahr neu eingerichtete Eichenprozessionsspinner-Hotline der Stadt Nordhorn wurde seit der Freischaltung Anfang Mai rund 120 mal angerufen. Rund 20 Bürger*innen nutzten das Online-Kontaktformular. Die überarbeitete städtische Informationsseite zum Eichenprozessionsspinner im Internet verzeichnete rund 2.850 Aufrufe.

„Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Befall in Nordhorn in diesem Jahr geringer war, als in den Vorjahren. Zwar war weiterhin praktisch jeder Eichenbaum mit Eichenprozessionsspinnern befallen. Allerdings waren die Nester im Durschnitt kleiner“, sagt Nordhorns Pressesprecher Henrik Eickelkamp. Warum es diesmal weniger Raupen gab, könne man nicht mit Bestimmtheit sagen. „Dafür gibt es zu viele mögliche Faktoren. Das reicht vom Wetter bis zur Anzahl der Fressfeinde“, so Eickelkamp. Eventuell zahle sich auch das inzwischen im ganzen Landkreis praktizierte Absaugen aus.

An den 200 Baumringfallen, die die Stadt Nordhorn im Frühjahr zu Testzwecken an verschiedenen Stellen aufgehängt hat, hat es jedenfalls nicht gelegen. Sie sollten die Raupen mit einem speziellen Eichenblatt-Duftstoff in einen Fangsack locken. „Wir haben stichprobenartig mehrere Säcke geöffnet und darin höchstens mal zwei oder drei tote Raupen gefunden“, so Eickelkamp. Die Raupen ließen sich also nicht in die Irre führen und von den echten Eichenblättern weglenken. Stattdessen nutzten sie die Baumringe aber gerne als Hilfe zum Nestbau: „Oft wurden Nester auf oder um die Ringe herum gebaut und waren dadurch besonders schwer zu entfernen“, berichtet Eickelkamp. Auch deshalb werde man diese Methode wohl nicht noch einmal anwenden.  

Die Stadt Nordhorn will sich in Zukunft stattdessen weiterhin auf das Absaugen konzentrieren und die Ansiedlung natürlicher Fressfeinde der Raupen fördern. Rund 2.500 Quadratmeter innenstadtnahe Flächen wurden in diesem Jahr zu sogenannten „Anti-EPS-Flächen“ umgestaltet. Sie sollen die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners auf natürliche Weise unterstützen. In Abstimmung mit einem Ökologen aus den Niederlanden wurden auf Flächen am Heideweg, am Vennweg und an der Schulstraße bestimmte Pflanzen ausgesät, die besonders die Fressfeinde der haarigen Raupen anlocken sollen. Außerdem wurden Nistkästen an die Bevölkerung ausgegeben und mehrere weitere Projekte zur Förderung der Artenvielfalt und für den Umweltschutz vorangetrieben.

In den kommenden Wochen werden noch Absaugteams an einzelnen Stellen in Nordhorn zu sehen sein, die eigentlich nicht zu den festgelegten Absaugstandorten gehören. Diese Teams bearbeiten Bäume, an denen demnächst Pflegemaßnahmen anstehen. Zum Schutz der Baumpfleger*innen müssen auch diese Bäume vorher von den Nestern der Eichenprozessionsspinner befreit werden.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners haben winzige Brennhärchen, die sie bei Stress abstoßen können und die sie auch in ihren Nestern zurücklassen. Gelangen die Härchen auf die menschliche Haut oder in die Atemwege, können sie allergische Reaktionen auslösen. Die Stadt Nordhorn hat weitere Informationen zum Thema auf der Internetseite www.nordhorn.de/eps zusammengestellt.

Text und Foto: Stadt Nordhorn