Ärzteteam der EUREGIO-KLINIK betreut Spieler der HSG Nordhorn-Lingen
Nordhorn. Dass bei Mannschaftssportarten wie etwa dem Handball das Risiko einer Verletzung durch rasante Sprints und Sprünge deutlich steigt, dürfte jeder nachvollziehen können, der selbst einmal gespielt oder auch nur zugesehen hat.
Profisportlern, wie der 1. Handball-Mannschaft der Herren der HSG Nordhorn-Lingen, steht genau aus diesem Grund ein betreuender Teamarzt zur Verfügung. Dies ist offizielle Auflage der Handball Bundesliga. Zusätzlich steht nun auch ein, von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) zugelassener, Facharzt für Chirurgie-Orthopädie mit der Zusatzbezeichnung als Mannschaftsarzt den Handballern unterstützend zur Seite.
Seit fast 10 Jahren ist Dr. Arno Schumacher, Chefarzt der Abteilung für Radiologie der Euregio-Klinik, als Teamarzt bei den Punktspielen dabei und betreut die Profi-Spieler nicht nur bei akuten Verletzungen, sondern auch im weiteren Verlauf durch Diagnostik und Therapieplanung. Im Laufe seiner Tätigkeit hat er sich schon um die eine oder andere Verletzung kümmern müssen. „Da war von Muskel- und Sehnenrissen, Platzwunden, ausgekugelten Gelenken und Brüchen Einiges dabei“, resümiert Schumacher.
Seit Anfang des Jahres ist nun ein weiterer Arzt der Euregio-Klinik für die Handballer zuständig. Dr. Michael Henkel, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Handchirurgie und Orthopädie, durchlief das Mannschaftsarzt-Verfahren (M-Arzt-Verfahren) der VBG und erhielt kürzlich die offizielle Zulassung durch die Berufsgenossenschaft. Gemeinsam mit Schumacher sorgt er nun für die bestmögliche medizinische Rundum-Versorgung der Spieler.
Wenn Schumacher einmal nicht an einem Spiel teilnehmen kann, wird er durch seine Kollegen aus der Unfallchirurgie vertreten. Neben Henkel ist auch Privatdozent Dr. med. Christoph Domnick, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Europäischer Facharzt Traumatologie, für die HSG-Handballer zuständig.
M-Arzt Konzept soll schwerwiegende Verletzungen vorbeugen
Das M-Arzt-Verfahren hat sich im Verlauf der letzten Jahre im gesamten Profisport-Bereich etabliert, da alle Sportarten auf Bundesliga-Ebene davon profitieren können. Das Verfahren zielt dabei auf eine ganzheitliche sportmedizinische Betreuung ab, um so die Anzahl und die Schwere von Sportverletzungen sowie auch die Ausfallzeiten der Profispieler zu reduzieren.
Wesentliche Inhalte des M-Arzt-Verfahrens sind unter anderem Sportuntersuchungen mit Leistungsdiagnostik, Mitbegleitung von Trainingseinheiten und eventuelle
Regenerationsmaßnahmen. Zusätzlich überwacht Henkel die Einnahme von notwendigen Medikamenten, um so die Einhaltung der Antidoping-Vorgaben zu gewährleisten.
„Somit geht es nicht nur darum, den Spieler erst nach seiner Verletzung zu behandeln, sondern ihn von Anfang an zu begleiten und zu beraten, was verletzungsvorbeugende Maßnahmen betrifft“, erläutert Henkel einen Teil seiner Aufgaben. Zusätzlich erarbeitet der M-Arzt Behandlungsschemata von der Erstversorgung eines verletzten Spielers bis hin zur Re-Integration in den Spielbetrieb. Dies geschieht unter Einbeziehung von Trainern und Physiotherapeuten.
Kurze Wege für Spieler und Ärzte
Dass nun seit Anfang des Jahres ein erweitertes Ärzteteam der Euregio-Klinik den Handballern zur Verfügung steht, sei für Henkel ein entscheidender Vorteil. „Mit Dr. Schumacher arbeitet die Unfallchirurgie seit vielen Jahren eng zusammen. Den Spielern wird schnellstmögliche Versorgung in der Klinik geboten und die Handlungs- und Entscheidungswege sind sehr kurz“, betont Henkel.
Die kurzen Wege weiß auch HSG-Trainer Daniel Kubes sehr zu schätzen. „Im Verletzungsfall werden unsere Spieler direkt am Spielfeldrand von den Physiotherapeuten und Dr. Schumacher betreut. Außerdem erfolgt umgehend eine Einschätzung bezüglich einer Versorgung vor Ort oder eines kurzen „Boxenstopps“ in der Klinik. Durch das Ärzteteam sichern wir eine zeitnahe kompetente Versorgung“, freut sich Kubes und ergänzt: „Für mich als Trainer ist es wichtig zu wissen, wie lange ich eventuell auf den Spieler verletzungsbedingt verzichten muss und wann er für das Team wieder voll zur Verfügung steht“.