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Alte Molkerei: Machbarkeitsstudie startet mit Ideenwerkstatt – Interessierte Bürgerinnen und Bürger am 19. Juli herzlich willkommen


Jetzt geht´s los: Gemeinsam geben die Gemeinde Emlichheim und die Kooperative Milchverwertung
Emlichheim-Laarwald-Wielen-Wilsum e.G am Mittwoch, dem 16.06.2021, den Startschuss für
die Machbarkeitsstudie zur Umnutzung der Alten Molkerei. „Am Anfang steht immer die Idee“, hatte
Gemeindedirektorin Daniela Kösters im Februar gesagt. „Nun können aus Ideen Konzepte erwachsen“,
teilt sie heute erfreut mit. Darüber freuen sich auch Gerhard Reinink, Vorstandsvorsitzender
und Albert Weersman als Geschäftsführer der Genossenschaft.


„Die Alte Molkerei war immer ein markanter Ort in Emlichheim. Wir sind sehr froh, dass das Gebäude
nun wieder große Aufmerksamkeit erfährt und es eine Perspektive für eine neue Nutzung
gibt“, erklärt Reinink, der selbst in Emlichheim einen großen Milchviehbetrieb hat. Die Machbarkeitsstudie
soll aber zunächst Aufschluss darüber geben, was am Standort Alte Molkerei entwickelt
werden kann. Gemeinsam beauftragten Gemeinde und Kooperative Milchverwertung die pro-t-in
GmbH, Lingen und das Nordhorner Architekturbüro Jan Lindschulte mit der Studie. Klaus Ludden
von pro-t-in und Architekt Jan Lindschulte wollen nun mit einer Ideenwerkstatt den ersten Baustein
setzen: Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, am Montag, den
19.Juli um 19.00 Uhr an der Alten Molkerei an der Schleestege 1 gemeinsam Ideen und Potenziale
zu sammeln und zu diskutieren. Aufgrund der Pandemie-Lage ist eine Anmeldung zu dieser
Veranstaltung per E-Mail an Hanna Abeln (abeln@emlichheim.de) oder telefonisch unter 05943-
809133 erforderlich.

Einige Ideen stehen bereits im Raum: So können sich die Vertreter der Genossenschaft gut vorstellen,
die Alte Molkerei zu einem Marktplatz für regionale landwirtschaftliche Erzeugnisse zu machen.
„Ein interessantes Projekt für die bisher vereinzelt agierenden Direktvermarkter und die
wachsende Zahl an Verbrauchern, die regionale Produkte oder Biolebensmittel bevorzugen“, findet
Weersmann. Die großzügigen Räume und auch der Keller mit Lagerräumen bieten viele Möglichkeiten
für den Verkauf aber auch als Coworkingspace für Produktion und Veredelung. „Warum in
einer ehemaligen Molkerei nicht wieder Käse herstellen oder leckeres Eis zum Direktverkauf?“,
ergänzt Reinink. Auch für örtliche Züchter von Galloways, Angusrindern oder die bunten Bentheimer
könnte es interessant sein, sich in gebündelten Vertriebstrukturen – auch für den wachsenden
Onlinemarkt – zu organisieren. Nach Vorstellungen von Kösters könnte das Angebot auch durch
die Einrichtung einer kleinen Brauerei abgerundet werden, wie es sie in Bayern in fast jedem Dorf
gibt. „Ergänzt um Gastronomie könnte dort ein attraktiver touristischer Anziehungspunkt mit Alleinstellungsmerkma nicht nur für Gäste aus Emlichheim entstehen“, stellt Kösters fest. Die Lage in
der Nähe der Vechte bietet Chancen für den Radtourimus oder als weitere Anlaufstelle für die
Vechtezomp, die als gastronomische Anlegestelle bisher nur die Privatbrauerei „Mommeriete“ in
Gramsbergen anbieten kann. „Wir hoffen, dass sich in der Ideenwerkstatt auch Vorschläge für
nachhaltige Betreiberkonzepte ergeben und sich vielleicht sogar schon konkrete Interssenten finden
lassen“, ergänzt der stellvertretende Bürgermeister Georg Hans, denn die Gemeinde selbst
wird sich in einem gastronomischen Gebiet nicht selbst betätigen dürfen.


Das alte und markante Gebäude muss für eine neue Nutzung renoviert, umgebaut und fit gemacht
werden. Dazu sind entsprechende finanzielle Mittel notwendig. Aber mit seiner klaren Struktur, der
soliden Bauweise und dem imposanten Innenraum bietet das Gebäude jedoch atmosphärisch als
auch konstruktiv ein großes Potential für eine Umnutzung. Die lang gestreckte Halle mit einer mittigen
Stützenreihe wird beidseitig durch raumhohe regelmäßige Fensteröffnungen belichtet. „Die
gekachelten Oberflächen und die Nutzungsspuren erzählen von der Geschichte des Standortes
und erzeugen eine ganz besondere Atmosphäre, welche in eine attraktive Nachnutzung überführt
werden kann“, erklärt Jan Lindschulte.


Die Machbarkeitsstudie wird vom Land Niedersachsen aus der ZILE Richtlinie über das Amt für
regionale Landesentwicklung gefördert. Leiterin Sylvia Backers hatte sich zuvor selbst ein Bild von
dem Standort gemacht und sieht viel Potenzial für einen „Leuchtturm“ im ländlichen Raum. Die
Gemeinde und die Kooperative Milchverwertung tragen die Kofinanzierung. Die Studie soll bis Oktober
abgeschlossen sein. „Am Ende stehen hoffentlich tragfähige Konzeptideen um konkrete Projektförderungen oder Beteiligungen für Investitionen zu generieren“, teilt Kösters abschließend mit.

Reihe unten von links: Gerhard Reinink, Geert Ramaker, Johann-Heinrich Hölmann, Albert Weersmann (alle Kooperative Milchverwertung Emlichheim - Laarwald - Wielen - Wilsum eG), Klaus Ludden von pro-t-in GmbH Reihe oben von links: Gemeindedirektorin Daniela Kösters,stellv. Bürgermeister Georg Hans,stellv. Gemeindedirektor Ansgar Duling und Architekt Jan Lindschulte - Foto: Dieter Lindschulte
Reihe unten von links: Gerhard Reinink, Geert Ramaker, Johann-Heinrich Hölmann, Albert Weersmann (alle Kooperative Milchverwertung Emlichheim – Laarwald – Wielen – Wilsum eG), Klaus Ludden von pro-t-in GmbH Reihe oben von links: Gemeindedirektorin Daniela Kösters,stellv. Bürgermeister Georg Hans,stellv. Gemeindedirektor Ansgar Duling und Architekt Jan Lindschulte – Foto: Dieter Lindschulte


Text: Gemeinde Emlichheim

Foto: Dieter Lindschulte