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Ausstellung „Max ist Marie. Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind“ in Lingen zu sehen

Lingen. Noch bis Mitte Januar ist die Ausstellung „Max ist Marie. Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind“ in Lingen zu sehen. Das Foto- und Text-Projekt handelt von Menschen, die im falschen Geschlecht geboren worden sind und ist somit eine Ausstellung für und über transidente Menschen. Passend zum Welt-Aids-Tag ist die Ausstellung am 1. Dezember im Rathaus eröffnet worden. Von dort wandert sie am 7. Dezember zum Campus Lingen. Ab dem 20. Dezember bis Mitte Januar 2023 ist sie im Medikus Wesken zu sehen.
„Der Alltag von transgeschlechtliche Menschen ist geprägt von Unverständnis und Stigmatisierung. Die Ausstellung möchte Aufmerksamkeit schaffen und diesem wichtigen Thema eine Stimme geben“, sagte Lingens Zweiter Bürgermeister Werner Hartke bei der Eröffnung im Rathaus. „Insbesondere Transfrauen sind vielen Diskriminierungen ausgesetzt und werden häufig ausgeschlossen“, erklärte Gleichstellungsbeauftrage Angelika Roelofs. Kerstin Billig von der Aidshilfe Emsland ergänzte: „Jeder soll selbst entscheiden dürfen, wie er oder sie leben will. Wir wollen mit der Ausstellung aufklären und um Verständnis werben.“
Abschließend berichtete Freyja PE* von Rüden, Fachkraft für Transberatung für die Region Weser-Ems, von ihrer Arbeit. „Transgeschlechtlichkeit wird auch hier im ländlichen Raum immer sichtbarer“, so Freyja PE* von Rüden. Allerdings wünsche sich die Fachkraft, dass dem Thema insbesondere auf Landesebene mehr Aufmerksamkeit eingeräumt werde. „Ich bin für 17 Landkreis zuständig und das mit einer halben Stelle“, so Freyja PE* von Rüden. Dabei seien gute Netzwerke, in denen sich Betroffene austauschen und sicher fühlen können, sehr wichtig. Doch eine gute Nachricht hatte Freyja PE* von Rüden ebenfalls: „Pluralität setzt sich im ländlichen Raum immer mehr durch.“ So gebe es beispielsweise in Lingen, Meppen und Papenburg bereits Gruppen von ca. 30 jungen transgeschlechtlichen Menschen, die sich regelmäßig treffen und austauschen.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Gleichstellungsbüros und der Aids Hilfe Emsland. Wer Interesse an einer Führung hat, kann sich gerne an das Gleichstellungsbüro der Stadt Lingen (Ems) wenden.

Text und Foto: Stadt Lingen