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Bahnstrecke Neuenhaus-Coevorden: Förderantrag bringt wichtiges Reaktivierungsprojekt einen Schritt weiter

Das Reaktivierungsprojekt der Bahnstrecke zwischen Neuenhaus und dem niederländischen Coevorden erreicht einen bedeutenden Meilenstein: Das Niedersächsische Verkehrsministerium hat jetzt einen Förderantrag beim Bund eingereicht. Damit könnten bis zu 90 Prozent der notwendigen Investitionen für den deutschen Teil der Strecke durch Bundesmittel gedeckt werden. Die Förderzusage ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass im nächsten Jahr die Bauarbeiten starten können.

Verkehrsminister Olaf Lies dazu: „Ich freue mich, dass wir diesem grenzüberschreitenden Vorhaben einen großen Schritt näherkommen. Die Verlängerung der Strecke von Neuenhaus nach Coevorden in den Niederlanden ist ein Leuchtturmprojekt sowohl für die Entwicklung der Region als auch für unser landesweites Programm zur Reaktivierung von Bahnstrecken. Es ist unser erklärtes Ziel, ganz im Sinne der Mobilitätswende die Schiene und die ÖPNV-Infrastruktur zu stärken. Damit wollen wir mehr Menschen zum Umstieg auf die Öffis überzeugen und es ist genauso eine Frage von Teilhabe. Außerdem stellt die neue Verbindung sicher, dass die Menschen auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit oder zum Studium problemlos ins Nachbarland fahren können. Hier wächst somit auch Europa wieder ein Stück weiter zusammen.“ 

„Mit der Reaktivierung bis nach Coevorden erreichen wir in der Region dann endlich zwei Knotenbahnhöfe, Bad Bentheim und Coevorden. Das wird zu einer weiteren positiven Entwicklung des SPNV in der Region Grafschaft Bentheim führen“, so Joachim Berends, Vorstand Bentheimer Eisenbahn AG. „Das Land Niedersachsen hat sich mit der seit 2013 begonnenen Reaktivierungsinitiative frühzeitig auf die Herausforderungen von Klimaschutz und Mobilitätswende positioniert. Wir erwarten, dass bis Ende 2026 der Abschnitt Neuenhaus-Coevorden in Betrieb genommen werden kann und dann viele weitere Menschen das Angebot nutzen können“, so Berends ergänzend. 

Insgesamt steht für dieses Reaktivierungsvorhaben ein Investitionsbedarf von rund 54 Millionen Euro im Raum, von dem etwa 20 Millionen Euro auf den niederländischen und 34 Millionen Euro auf den deutschen Streckenteil entfallen. Eingerechnet sind darin neben Kosten für Planung und Grunderwerb vor allem Baumaßnahmen an Gleisen und Bahnübergängen, Brücken und Stationen sowie Leit- und Sicherungstechnik. 

Hintergrund:

Die Verlängerung der Bahnstrecke Neuenhaus-Coevorden ist ein bedeutendes Vorhaben, das bereits 2019 mit der Wiederinbetriebnahme der Strecke zwischen Bad Bentheim und Neuenhaus begonnen hat. Die damalige Wiedereröffnung erfreute sich großer Begeisterung vor Ort und wurde von Anfang an mit Blick auf eine mögliche Verlängerung nach Coevorden in den Niederlanden begleitet. Nachdem im vergangenen Jahr Vertreterinnen und Vertreter beiderseits der Grenze eine wegweisende Absichtserklärung unterzeichnet haben und im Sommer 2023 auch der Parlamentarische Lenkungskreis des neuen Reaktivierungsprogramms des Landes Niedersachsen „grünes Licht“ für das planerisch bereits weit fortgeschrittene Vorhaben gegeben hat, hat das Reaktivierungsprojekt mit dem Förderantrag die nächste wichtige Etappe erreicht. 

Text: Pressestelle (MW) Pressestelle MW Niedersachsen

Foto: Bentheimer Eisenbahn AG