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Bauarbeiten zur neuen Vechtebrücke in Laar haben begonnen

Der Startschuss ist erfolgt: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben die Bauarbeiten zum Ersatzneubau der Vechtebrücke in Laar nun offiziell begonnen. Die alte Fahrbahnbrücke im Verlauf der K20 ist schon verschwunden – jetzt wird die neue Konstruktion, eine kombinierte Lösung für alle Verkehrsteilnehmenden, errichtet.

Bereits im November 2022 war die Baustelle an der Vechte in Laar eingerichtet worden. In einem ersten Schritt kümmerten sich die betroffenen Versorgungsunternehmen um das Umlegen von Leitungen, die sich im Baufeld befanden. Danach wurde die alte Dreifeldbrücke aus Spannbeton, über die fast 60 Jahre lang der Fahrbahnverkehr gerollt ist, abgebrochen. Die aus dem Jahr 1992 stammende separate Überführung für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende bleibt noch bestehen, bis die neue Konstruktion fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben ist.

Weichen muss das Brückenbauwerk, weil es zuletzt erhebliche Mängel aufwies und von Schwertransporten nur noch eingeschränkt befahren werden konnte. Eine Sanierung wäre unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoll gewesen. So fiel die Entscheidung für einen Ersatzneubau, der von der auf Brückenbau spezialisierten Firma Becker aus Meppen umgesetzt wird. „Die alte Brücke wird durch eine moderne Konstruktion aus Stahlbeton ersetzt, die den heutigen Anforderungen an die Verkehrssicherheit und die Tragfähigkeit entspricht“, erläuterte Landrat Uwe Fietzek beim Ortstermin auf der Baustelle in Laar.

Die rund 45 Meter lange Brücke wird im Unterschied zu der früheren Überführung so angelegt sein, dass sie von allen Verkehrsteilnehmenden gemeinsam genutzt werden kann – also auch von Radfahrenden sowie Fußgängerinnen und Fußgängern. Eine Aussichtskanzel soll einen ungestörten Blick in das Vechtetal ermöglichen, vorgebaute Geländerholme für einen Überkletterschutz sorgen. Für ein sicheres Queren im Dunkeln erhält die Brücke eine insektenfreundliche LED-Beleuchtung.

Die Kosten für das neue Bauwerk liegen bei rund 3,6 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen fördert die Maßnahme mit 60 Prozent der Baukosten, der Landkreis Grafschaft Bentheim trägt somit einen Eigenanteil von 40 Prozent.

Die Freigabe der Brücke ist für Ende dieses Jahres vorgesehen, Ende Februar 2024 sollen dann auch die Restarbeiten abgeschlossen sein. Während der Maßnahme ist die K20 an der Vechte voll gesperrt, nur wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kann den Fluss an dieser Stelle noch queren. Alle anderen müssen eine bis zu 13 Kilometer lange Umleitungsstrecke nehmen. „Eine Behelfsbrücke wäre mit Kosten von über einer Million Euro verbunden und damit unwirtschaftlich gewesen“, erklärte Frank Adenstedt, Leiter der Abteilung Kreisstraßen und Mobilität beim Landkreis Grafschaft Bentheim, beim Ortstermin. „Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, die Einschränkungen in Kauf zu nehmen, ist aber groß, da es zügig vorangeht, seit die alte Brücke weg ist“, berichteten Bürgermeister Hindrik-Jan Kampert und Gemeindedirektor Mirko Breukelman von der Gemeinde Laar.

Die Anwohnerinnen und Anwohner waren vor der Maßnahme zu einer Informationsveranstaltung eingeladen worden. „Die Erläuterung der Baumaßnahme und der Austausch mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern ist bei Großprojekten immens wichtig“, betonte Dr. Elke Bertke, zuständige Dezernentin des Landkreises Grafschaft Bentheim. „Diese Veranstaltung war sehr gut“, spiegelte Ansgar Duling, Samtgemeindebürgermeister von Emlichheim, zurück. „Es konnten nicht alle Wünsche bei der Umsetzung berücksichtigt werden, aber es wurde ein guter Kompromiss gefunden.“

Die neue Brücke soll lange Bestand haben, wie Reiner Koopmann, Geschäftsführer des beauftragten Planungsbüros Lindschulte, beim Spatenstich erläuterte: „Die Lebenserwartung liegt bei rund 100 Jahren.“

Foto und Text: Landkreis Grafschaft Bentheim