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Beratungskampagne „Galgenmoor zukunftsfit“: Hausbesichtigung zeigt, was Sanierung kann

Noch freie Termine für Energieberatung – jetzt können alle Galgenmoorer mitmachen

Wie funktioniert eine Energieberatung eigentlich in der Praxis – und was bringt sie? Das konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger jetzt live erleben.

Im Rahmen der laufenden Kampagne „Galgenmoor zukunftsfit“ hatte die Ortsvorsteherin Christine Dickerhoff gemeinsam mit ihrem Mann Heinrich das eigene Wohnhaus für eine öffentliche Vor-Ort-Beratung geöffnet – was auf großes Interesse stieß.
So viele Anmeldungen gingen ein, dass der Rundgang in Gruppen stattfinden musste. Begleitet wurden die Teilnehmenden von Klimaschutzmanagerin Juliane Gentner, Wärmepumpen-Spezialist Jens Döhring und Energieberaterin Laura Thoben. Vor dem Besuch im Haus gab es im Haus Ketteler eine gemeinsame Inforunde, bei der die Familie über ihre energetische Sanierung berichtete.
Das Einfamilienhaus wurde Ende der 1980er-Jahre gebaut und hat rund 140 Quadratmeter Wohnfläche. Schon 2023 installierte das Ehepaar eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ein Jahr später stand der Austausch der alten Heizung an – allerdings mit möglichst geringem Aufwand. „Der Estrich wird nicht rausgerissen, das stand für uns fest“, sagte Christine Dickerhoff. Da die Fenster bereits zweifach verglast und der Dachboden mit Dämmung ausgebaut war, konnte schon mit gezielten Einzelmaßnahmen viel erreicht werden.
Die neue Luft-Wärmepumpe mit Speicher fand im vorhandenen Heizungsraum Platz; die Außeneinheit mit Ventilator steht vorne vor dem Haus – kaum größer als ein halbhoher Schuhschrank und sehr leise. Der bestehende Wasserkreislauf konnte weiter genutzt werden, ebenso die Flachheizkörper. Den Strom für die neue Wärmepumpe liefert die PV-Anlage auf dem eigenen Dach – im Sommer vollständig, in der dunklen Jahreszeit anteilig. Mit einer smarten Steuerungseinheit, die digital mit dem Servicebetrieb verbunden ist, ließ sich der Energieverbrauch deutlich senken. Die Kosten für den erhöhten Stromverbrauch seien in der Regel deutlich niedriger als die für Gas. Die neue Anlage werde sich relativ schnell amortisieren, zumal für die Sanierung attraktive Förderprogramme genutzt werden konnten. Und deshalb rechne sich eine Wärmepumpe auch, wenn man keine eigene PV-Anlage hat, erklärte Jens Döhring.

Wie eine Energieberatung abläuft, demonstrierte Laura Thoben gemeinsam mit Christine Dickerhoff in Form eines fiktiven Beratungsgesprächs: von allgemeinen Infos zum Haus und Wünschen der Eigentümer über eine Bestandaufnahme mit Blick auf Vor- und Nachteile der Gebäudehülle und der Heizung sowie sinnvollen Verbesserungsoptionen bis zu Fördermöglichkeiten. „Wichtig ist uns, dass niemand zu teuren Komplettsanierungen gedrängt wird“, betonte das Expertenteam unisono. „Es geht um realistische, wirtschaftlich sinnvolle Schritte – individuell angepasst an jedes Haus.“
Für Familie Dickerhoff hat sich die Sanierung gelohnt – und das nicht nur mit Blick auf die Heizkosten: „Es ist eine viel angenehmere Wärme im Haus“, freuten sie sich auch über ein verbessertes Raumklima. Und abgesehen davon dürfte die Sanierung den Wert des Hauses deutlich gesteigert haben.

  • Im Rahmen der Kampagne „Galgenmoor zukunftsfit“ gibt es noch freie Termine für eine kostenlose Erstberatung für ältere Ein- und Zweifamilienhäuser – selbst bewohnt oder vermietet. Deshalb können jetzt auch Galgenmoorer Hauseigentümer außerhalb des engen Pilotgebietes mitmachen. Interessierte finden auf der städtischen Homepage unter www.cloppenburg.de/beratungskampagne-2025 weitere Infos und können sich über das dort hinterlegte Online-Formular anmelden. Bei Fragen hilft das Klimaschutz-Team der Stadt gern weiter unter Tel. 04471/185-328 oder per Mail an energieberatung@cloppenburg.de.

Text: Stadt Cloppenburg