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Blühwiesen am Wegesrand begünstigen Artenvielfalt – Harener Werkhof nutzt städtische Freiflächen zur Anlage von Wiesen und Wildblumenbeeten

Haren (Ems) – Dass die Beschäftigten des Harener Werkhofes sich im Frühjahr und Sommer besonders um die Grünpflege an städtischen Wege und Plätzen kümmern, ist kein Geheimnis. Doch dazu gehört nicht nur das Pflanzen, Mähen und Schneiden. Seit 2006 werden auf städtischen Freiflächen oder Seitenstreifen alljährlich Wildblumensamen ausgesät, die insbesondere Wildbienen und Insekten als Lebensgrundlage dienen sollen. Auf insgesamt 10.000 Quadratmeter beziffern Werkhofleiter Hermann Hüsers (li.) und sein Kollege Wilfried Borghorst (re.) diese Flächen innerhalb der Ortschaften. Aber auch in den Außenbereichen werden geeignete Flächen eingesät. Dazu zählt u.a. die Blühwiese zwischen Kirchstraße und Achtern Diek. Dort wurde jetzt ein angrenzendes Teilstück neu eingesät.

Wildpflanzensamen aus der Region kommt auf der Blühwiese an der Kirchstraße zum Einsatz. So können u.a. Lupinen oder Färberwaid gedeihen. Foto: Stadt Haren
Wildpflanzensamen aus der Region kommt auf der Blühwiese an der Kirchstraße zum Einsatz. So können u.a. Lupinen oder Färberwaid gedeihen. Foto: Stadt Haren

Was für den Laien wie eine überwucherte Brachfläche aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als naturnahe Wiesen mit charakteristischen Pflanzen. „Im Außenbereich verwenden wir nur Samenmischungen, die die regionale Flora widerspiegeln“, so Hüsers. Dadurch werde der sogenannten „Florenverfälschung“ entgegengewirkt und sichergestellt, dass heimische Insekten die Wildblumen auch als Nahrungsquelle nutzen könnten, denn „Blume sei nicht gleich Blume“.

Auch die Bodenbeschaffenheit sei wichtig, ergänzt Borghorst. Er setzt auf magere Böden, denn auf nährstoffreichen Standorten dominieren nach kurzer Zeit meist Wiesengräser, wie sie für gedüngte Landwirtschaftsflächen typisch sind. Ist die Wiese angelegt, reichen im Sommer wenige Mähdurchgänge und das Entfernern des Schnittgutes, um die Blühwiese zu pflegen.

„Mit der einmaligen Aussaat ist es jedoch nicht getan“, weiß Hüsers zu berichten. Spätestens nach zwei bis drei Jahren müsse neu eingesät werden, um den Bestand der Wildblumen zu erhalten.

Wenn es im Sommer auf den Blühwiesen dann summt und sirrt, klingt das für den passionierten Imker und Naturfreund Hermann Hüsers wie Musik in den Ohren. „Durch die Wildblumen fördern wir die Artenvielfalt vor unserer Haustür, dazu zählen alleine schon 550 verschiedene Wildbienenarten.“ 

Bürgermeister Markus Honnigfort (Bildmitte) lobt das langjährige Engagement des Werkhofes bei der Schaffung von Blühwiesen und Wildblumenbeeten ausdrücklich: „Hier treffen ökologisches Fachwissen und echte Naturverbundenheit aufeinander.“ Durch die Blühwiesen werde ein wertvoller Beitrag zum Insektenschutz in Haren (Ems) geleistet.

Text und Foto: Stadt Haren