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Bürgerinitiative kann Abstimmungserfolg kaum fassen – Grafschafter Eissport gerettet – Ziel erreicht

. Grenzenlose Freude und ausgelassener Jubel machen sich bei der Bürgerinitiative und deren Unterstützern breit. Nach der Auszählung sämtlicher Wahlzettel stand am Sonntagabend fest, dass die Bürgerinitiative zur Rettung der Nordhorner Eissporthalle den ersten Bürgerentscheid auf Kreisebene für sich entscheiden konnte. Ein historischer Erfolg. Am Ziel sieht man sich allerdings erst dann, wenn der Eissportbetrieb wieder aufgenommen wird. Diesen klaren Auftrag haben die Wählerinnen und Wähler der Grafschaft Bentheim dem Kreistag nun erteilt. Nach dem Bürgervotum muss die Eissporthalle in der bestehenden Größe schnellstmöglich saniert werden. Dabei sieht die Bürgerinitiative ihre Aufgabe darin, diesen Prozess konstruktiv zu begleiten und kritisch zu beobachten. Hinsichtlich möglicher Alternativen, die eine schnelle Aufnahme des Vereinssports gewährleisten, zeigt sich die Bürgerinitiative gesprächsbereit.

Um den Schaden für den Eissport nicht noch größer werden zu lassen hält die Bürgerinitiative eine Übergangslösung für unbedingt erforderlich. Die dafür erforderliche Ausstattung ist in der Bestandshalle ja bereits fast vollständig vorhanden. Ein weiteres Spiel auf Zeit können sich die betroffenen Vereine, die seit fast zwei Jahren ihrem Sport nicht nachgehen konnten, einfach nicht leisten.

Nichtsdestotrotz muss ein vernünftiges Zukunftskonzept erstellt werden. Dafür stehen wir, wenn gewünscht, mit Rat und Tat zur Seite. Ausdrücklich wünschen wir uns auch, dass Gegner und Kritiker in die Diskussionen mit einsteigen.

Wirtschaftliche und ökologische Kritikpunkte müssen mit der Unterstützung kompetenter Experten ausgeräumt werden. Nur so kann ein dauerhafter Fortbestand des Eissports in der Grafschaft Bentheim gesichert werden. Ein „Weiter so“, vor allen Dingen beim erforderlichen Bauunterhalt, darf es aus Sicht der Bürgerinitiative nicht geben. Mittelfristig muss die Eissporthalle wirtschaftlich alle Möglichkeiten ausschöpfen, möglichst klimaverträglich sein und von den Nutzern her viele Alters- und Interessengruppen mit einbeziehen. Der Breitensportaspekt muss stärker betont werden, eine wirtschaftlich vertretbare Sommernutzung ist anzustreben und auch der Schul- und Vereinssport muss intensiviert werden. Das haben wir in den monatelang kontrovers geführten Gesprächen verstanden und nehmen es mit in weitere mögliche Gespräche.

Wir bedanken uns bei den Grafschafterinnen und Grafschaftern für das große Vertrauen, dass sie in uns gesetzt haben. Dieser Verantwortung möchten wir gerecht werden. Möglich wurde dieses Resultat nur durch zahlreiche Unterstützer. Quer durch alle Parteien haben viele prominente Lokalpolitiker hinter uns gestanden, die ihrem Gewissen und nicht irgendwelchen Parteilinien gefolgt sind. Besondere Erwähnung verdient hier allerdings die Initiative Pro Grafschaft, die uns als einzige Kreistagsfraktion von Anfang an uneingeschränkt unterstützt hat. Geschäfte und Unternehmen in der gesamten Grafschaft haben unsere Banner und Plakate bereitwillig aufgehängt, obwohl diese während der Corona-Pandemie sicherlich andere Sorgen hatten. Die Solidarität unter den Grafschafter Sportvereinen war immens, der Slogan „Sportler für Sportler“ hat viele Aktive in den unterschiedlichsten Sportarten motiviert, für die Sanierung zu stimmen.

Der Eissportverein möchte sich nach diesem Vertrauensbeweis noch stärker in die große Familie der Grafschafter Sportvereine einbringen, in der man sich gegenseitig unterstützt und solidarisch ist. Den Ruf als „Exoten-Sportart“ möchte der Eissport vollends loswerden.

Die Bürgerinitiative bedankt sich beim Kreiswahlleiter, der für eine korrekte Wahldurchführung gesorgt hat. Die Grafschafter Nachrichten waren eine zunehmend objektive Informations- und Meinungsplattform für diesen Bürgerentscheid.

Zum Schluss gilt der Dank den zahlreichen privaten Unterstützern aus dem Umfeld des Eissports und der Bürgerinitiative. Mit großem Engagement wurden von vielen Privatleuten Flyer verteilt, Banner und Plakate aufgehängt und unzählige Gespräche geführt. Dies ging in vielen Familien an die absolute Belastungsgrenze. Als Bürgerinitiative haben wir gemeinsam unermüdlich für unsere Sache gekämpft. In vielen persönlichen Gesprächen haben wir versucht auch mächtige Widersacher zu überzeugen. Wir haben den Kampf „David gegen Goliath“ gemeinsam mit allen Unterstützern gewonnen, trotz aller Unkenrufe und Widerstände. Es ist uns gelungen, dass die Grafschafterinnen und Grafschafter sich mit uns solidarisch erklärt haben, auch wenn einige Hauptverwaltungsbeamte und Parteiführer versucht haben einen Keil zwischen uns Grafschaftern zu treiben. Dieser Versuch des Protektionismus und des Kirchturmdenkens ist Gott sei Dank gnadenlos gescheitert. Die Grafschaft steht nicht im Wettbewerb mit sich selbst, sondern im Wettbewerb mit anderen Landkreisen. Wir sollten gemeinsam daran arbeiten alle Teile unserer Grafschaft so attraktiv zu gestalten, dass wir diesen Zukunftswettbewerb gewinnen können.

Jetzt wird kurz gefeiert und dann geht es für uns an die Arbeit. Liebe Grafschafterinnen und Grafschafter: Bitte unterstützen Sie uns auch zukünftig dabei!

Text: Bürgerinitiative

Foto: B. Neesen