CORONA

Coronaschutzimpfung gegen Kochsalzlösung ausgetauscht – Polizei ermittelt

Ermittlungen gegen DRK-Mitarbeiterin im Impfzentrum:
Coronaschutzimpfung bei 6 Impfungen durch Kochsalzlösung
ausgetauscht, Landkreis Friesland richtet Bürgertelefon ein; keine
gesundheitlichen Folgen für betroffene Personen

Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland hat Ermittlungen gegen
eine Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes Jeverland e.V. wegen eines
möglichen Körperverletzungsdeliktes aufgenommen, da die Person im
Impfzentrum Friesland am Mittwoch, 21.4.2021 in 6 Fällen den
BioNTech-Impfstoff durch eine Kochsalzlösung ausgetauscht hat. Die
Person gibt an, eine zu Boden gefallene Ampulle damit ersetzt zu
haben. Für die 6 betroffenen, mit der Kochsalzlösung geimpften
Personen besteht dadurch keine Gesundheitsgefährdung.

Die Frau hatte die Aufgabe, die Spritzen für die Impfungen
vorzubereiten und ersetzte hierbei in 6 Fällen den heruntergefallenen
Impfstoff durch Kochsalzlösung. Die Frau hatte zu einem späteren
Zeitpunkt einer Kollegin davon berichtet, die am Samstag, 24.4.2021
einen Mitarbeiter des Landkreises Friesland darüber informiert hat.

Nach Bekanntwerden des Sachverhaltes informierte der Landkreis
Friesland umgehend die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, die
die Ermittlungen sogleich aufnahm. Die Mitarbeiterin im Impfzentrum
sowie eine Zeugin wurden durch Ermittler der Polizeiinspektion
Wilhelmshaven/Friesland sowie des Polizeikommissariates Jever am
Samstagnachmittag vernommen.
Seitens der Mitarbeiterin erfolgte eine Einlassung, in der 6 mit
Kochsalzlösung aufgezogene Spritzen bestätigt wurden. Als Motiv gab
die Frau an, so gehandelt zu haben, um über die heruntergefallene
Ampulle nicht informieren zu müssen. Die Prüfung hinsichtlich
strafrechtlicher Relevanz wird abschließend durch die
Staatsanwaltschaft Oldenburg vorgenommen werden.

Es kann derzeit nicht nachvollzogen werden, welche der Personen, die
am Mittwoch, den 21.4.2021 bis mittags geimpft wurden, eine der 6
Spritzen mit Kochsalzlösung erhalten haben.
Der Landkreis Friesland kontaktiert daher ab heute die möglicherweise
betroffenen Personen, es handelt sich um insgesamt 200 Personen, die
im Zeitraum bis 13 Uhr geimpft wurden. Die Bürgerinnen und Bürger
erhalten einen Antigentest, um festzustellen, ob die BioNTech-Impfung
erfolgt ist. Zudem hat der Landkreis ein Bürgertelefon eingerichtet,
dass unter 04461 919-7015 erreichbar ist, und zwar am Sonntag,
25.4.2021 von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr und am Montag, 26.4.2021 von
8:00 Uhr bis 16:00 Uhr.

Landrat Sven Ambrosy zeigt sich entsetzt über den Vorfall: „Dieser
Fall ist zutiefst schockierend und für mich hat jetzt oberste
Priorität die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu kontaktieren und
zu verhindern, dass solch ein Vorfall wieder möglich wird. Da die
Person alleine handelte, habe ich im Impfzentrum ab sofort ein
Vier-Augen-Prinzip vorgegeben, so dass immer 2 Personen gleichzeitig
beim Umgang mit den Impfdosen und Aufziehen der Spritzen beteiligt
sind. Wir stehen seit dem Vorfall in engem Austausch mit dem Nds.
Gesundheitsministerium, dem NLGA, dem Innenministerium und der
Polizei und ich bedanke mich herzlich für die schnelle Unterstützung.
Nach aktuellem polizeilichen Ermittlungsstand gehen wir von dem
Handeln einer einzelnen Personen in diesen 6 Fällen aus.“

Hinweis für Pressevertreter: In einem Online-Pressegespräch
informieren wir dazu auch um 11 Uhr und bitten bis dahin von Fragen
abzusehen. Eine separate Presseeinladung wird an die Pressevertreter
gesendet.