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Ehemalige polnische KZ-Häftlinge zu Gast in Lingen – Zeitzeuginnen berichten in Schulen

Lingen. Man sieht es ihnen auf den ersten Blick nicht an, doch Krystyna Budnicka, Urszula Koperska, Jόzefa Posch-Kotyrba, Maria Stroinska und Irena Szczurek haben die Gräueltaten in den Ghettos Warschau und Brody sowie den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Sachsenhausen, Katowice-Myslowice, Kietrz, Bogumin, Rybnik, Gorzyce Maie, Potulice und Blankenburg erlebt. Als kleine Kinder waren sie dort während der Zeit des Nationalsozialismus als Häftlinge eingesperrt. Wie durch ein Wunder überlebten die fünf Polinnen den Holocaust. Auf Initiative des Maximilian-Kolbe Werkes sind sie zurzeit für zwei Wochen in Lingen zu Gast im Ludwig-Windthorst-Haus (LWH). Als Zeitzeuginnen berichten sie in Schulen im Emsland und in der Grafschaft Bentheim von ihren unfassbaren Erlebnissen aus Ghettos und Konzentrationslagern.

Ehemalige polnische KZ-Häftlinge zu Gast in Lingen - Zeitzeuginnen berichten in Schulen - Lingens Erster Bürgermeister Heinz Tellmannn hieß die fünf Polinnen willkommen, die von Marianne Drechsel-Gillner (rechts) und Agnes Kläsener (links) begleitetet werden. Foto: Stadt Lingen
Ehemalige polnische KZ-Häftlinge zu Gast in Lingen – Zeitzeuginnen berichten in Schulen – Lingens Erster Bürgermeister Heinz Tellmannn hieß die fünf Polinnen willkommen, die von Marianne Drechsel-Gillner (rechts) und Agnes Kläsener (links) begleitetet werden. Foto: Stadt Lingen

Lingens Erster Bürgermeister Heinz Tellmann hieß die Gäste aus Polen im Rahmen ihres Besuchs im Historischen Rathaus herzlich willkommen. „Ich habe großen Respekt davor, dass Sie nach alldem, was Ihnen widerfahren ist, die Kraft und Energie haben, zu uns zu kommen und von den von ihnen erlebten Schandtaten berichten“, zeigte sich Tellmann von den Schicksalen der drei Frauen tief gerührt. Die Damen erklärten, dass sie zu der Generation gehörten, die nicht umzubringen sein. „Wir wissen, wofür man lebt“, sagte Maria Stroinska und betonte, wie wichtig die Besuche von Zeitzeugen in der heutigen Zeit seien.

Marianne Drechsel-Gillner vom Maximilian-Kolbe-Werk übersetzte die Worte von Tellmann, der den ehemaligen KZ-Häftlingen für ihren Besuch und ihr Engagement seinen großen Dank und seine Anerkennung aussprach. Zugleich dankte er dem LWH, das diesen Austausch seit fast 20 Jahren unterstützt und die Kontakte zum Maximilian-Kolbe-Werk pflegt. Tellmann lobte ebenso das Engagement von Studienleiterin Agnes Kläsener.

Während ihres Aufenthaltes in Lingen besuchen die Zeitzeuginnen die Innenstadt und verschiedene Schulen, wo sie aus ihrem bewegten Leben berichten. Darüber hinaus lernen sie das Emsland sowie Münster und Osnabrück als Orte des Westfälischen Friedens kennen.

Text und Foto: Stadt Lingen