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Emsland und die Grafschaft Bentheim: Weiterbildungsverbund für Kinderärzte gegründet

Nordhorn. Das Bonifatius Hospital Lingen, die EUREGIO-KLINIK Nordhorn, das Ludmillenstift
Meppen, das Marienhospital Papenburg und die Niedergelassenen Kinderärzte und
Kinderärztinnen aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim gründen zum 01. Oktober
2025 den Pädiatrischen Weiterbildungsverband Ems-Vechte. Dies stellt einen bedeutenden
Schritt zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen pädiatrischen Versorgung in der Region
dar. Der Verbund hat das Ziel, die Ausbildung von Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin
in der Region zu fördern und die Attraktivität der Weiterbildung in diesem Bereich zu steigern.
„In Zeiten einer zunehmend angespannten Versorgungssituation ist es von entscheidender
Bedeutung, dass der Nachwuchs in der Kinder- und Jugendmedizin umfassend und
kontinuierlich ausgebildet wird. Der neue Weiterbildungsverbund Ems-Vechte wird dabei
sowohl klinische als auch ambulante Ausbildungsabschnitte miteinander verknüpfen, um eine
lückenlose und praxisorientierte Weiterbildung über die gesamte fünfjährige Facharztzeit
hinweg zu ermöglichen“, so Dr. med. Jörg Langlitz, Chefarzt der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin der EUREGIO-KLINIK in Nordhorn. Durch die enge Verzahnung der
verschiedenen Ausbildungsbereiche in Klinik und Praxis sollen den angehenden Fachärzten
für Kinder- und Jugendmedizin alle relevanten Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden.
„Mit der Gründung des Weiterbildungsverbundes schaffen wir eine nachhaltige und
zukunftsfähige Lösung, um den Fachärztemangel im Bereich der Pädiatrie zu bekämpfen und
gleichzeitig die hohe Versorgungsqualität für die Kinder- und Jugendmedizin in der Region
Emsland und Grafschaft Bentheim zu sichern“, betont Dr. med. Christian Chen, Chefarzt der
Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie am Ludmillenstift Meppen.
Ein zentrales Ziel des Verbundes ist es, die Ausbildung der jungen Mediziner sowohl in den
Kliniken als auch in den niedergelassenen Praxen zu gewährleisten. Hierbei wird ein
strukturierter Rotationsplan entwickelt, der den Ärzten in Weiterbildung sowohl klinische als
auch ambulante Erfahrung vermittelt – und dies innerhalb der Region, um den medizinischen
Nachwuchs zu binden und zu fördern.
„Der Verbund sorgt dafür, dass die ärztliche Ausbildung in der Kinder- und Jugendmedizin
regional und nachhaltig durchgeführt wird. Das Zusammenspiel zwischen stationärer und
ambulanter Versorgung fördert eine ganzheitliche Ausbildung und ermöglicht den jungen
Ärzten, die vielfältigen Herausforderungen der Kinder- und Jugendmedizin praxisnah zu
erleben“, erklärt Dr. med. Ruth Lehbrink, Chefärztin der Kinder- und Jugendmedizin im
Bonifatius Hospital Lingen.
Neben der Sicherstellung einer kontinuierlichen Weiterbildung betonen die Initiatoren auch die
Bedeutung der Förderung und Unterstützung der Ärzte in Weiterbildung. Diese sollen im
Rahmen des Verbunds regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen und erhalten die Möglichkeit,
ihre Karriere durch eine strukturierte und kompetenzbasierte Ausbildung gezielt
voranzutreiben.
Die Kliniken und niedergelassenen Ärzte haben sich verpflichtet, jährlich mindestens eine
Rotation von 12 Monaten in den Praxen und Kliniken anzubieten. Die Weiterbildung erfolgt
dabei gemäß den Standards der Ärztekammer Niedersachsen und wird von einem eigens
eingerichteten Koordinierungsausschuss regelmäßig überwacht.
„Die strukturelle Reform der Facharztausbildung mit einem Pflichtjahr in der Kinderarztpraxis
ermöglicht nun wichtige Ausbildungsinhalte der ambulanten Versorgung von Kindern und
Jugendlichen nachhaltiger zu vermitteln. Der Verbund ist nicht nur ein Gewinn für die
medizinische Versorgung, sondern auch ein starkes Signal für den Standort Emsland und die
Grafschaft Bentheim. Er trägt dazu bei, dass junge Mediziner langfristig in der Region bleiben
und sich für die Pädiatrie begeistern. Wir werden die Ausbildung praxisnah, kollegial und
zukunftsorientiert gestalten, um eine flächendeckende und hochwertige Versorgung unserer
jungen Patienten zu sichern und das nicht allein sondern gemeinsam als Team“, so Dr. med.
Sinje Albers und Dr. med Jost Lange stellvertretend für die niedergelassenen Kinderärzte der
Region Ems-Vechte.
Die neue Vereinbarung tritt am 1. Oktober 2025 in Kraft.

Text und Foto via Christin Anbergen