Erster Platz: Nordhorn siegt beim Fahrradklima
Nordhorn hat das beste Fahrradklima – Sieger bei ADFC-Umfrage – Preis online übergeben
Nordhorn. Nordhorn hat das beste Fahrradklima in Deutschland. Das zeigen die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests 2020, die heute im Rahmen einer Internetübertragung vorgestellt wurden. Bürgermeister Thomas Berling wurde der Veranstaltung per Videokonferenz zugeschaltet und nahm die Auszeichnung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und vom ADFC-Bundesvorsitzenden Ulrich Syberg entgegen.
Nordhorn führt in der Größenklasse der Städte zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern das Ranking an. Mit einer durchschnittlichen Gesamtnote von 2,64 lag die Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim vor Titelverteidigerin Bocholt (2,82) und Konstanz (3,18). Bei den letzten drei Fahrradklimatestes 2018, 2016 und 2014 hatte Nordhorn jeweils den zweiten Platz erreicht.
Der ADFC-Fahrradklimatest ist eine große Online-Umfrage. Sie fand im vergangenen Jahr zum neunten Mal statt, mit einer Rekordteilnahme von rund 230.000 Teilnehmenden aus ganz Deutschland.
„Dass wir gerade jetzt den ersten Platz erreichen konnten, ist eine wunderbare Bestätigung unserer Arbeit“, freute sich Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling. Seit der Verabschiedung des Radverkehrskonzepts im Jahr 2017 habe die Stadt ihre Bemühungen um den Radverkehr noch einmal deutlich intensiviert. „Es ist gut zu sehen, dass diese Bemühungen und Investitionen tatsächlich etwas bewirken und das Fahrradklima in Nordhorn auch aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger verbessern“, so Berling. Er dankte allen, die sich an der Entwicklung und Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen beteiligt haben. „Wir sind aber natürlich noch lange nicht fertig, denn Radverkehr ist und bleibt ein Dauerthema, an dem wir weiter arbeiten werden“, versprach der Bürgermeister. Der ADFC lud ihn außerdem ein, beim Online-Fachforum am Nachmittag das Erfolgsrezept der Stadt Nordhorn für das Fahrradklima näher vorzustellen.
Nordhorn ist eine Fahrradstadt
Der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen lag in Nordhorn bei der letzten Überprüfung im Jahr 2017 bei 39 Prozent. Im deutschlandweiten Vergleich ist das ein absoluter Spitzenwert, vergleichbar mit großen Fahrradstädten wie Münster. Ziel der Stadt Nordhorn ist es, diesen Wert auf 40 Prozent oder mehr zu steigern. Dazu wurden und werden zahlreiche Maßnahmen in Angriff genommen, um die Sicherheit und den Komfort für Radfahrende weiter zu erhöhen.
Zuletzt wurde beispielsweise das Angebot an Fahrradstellplätzen in der Nordhorner Innenstadt weiter ausgebaut. Kreisverkehre an wichtigen Knotenpunkten wurden so umgestaltet, dass Radfahrende sie besonders sicher passieren können. Außerdem wurden weitere Fahrradstraßen ausgewiesen. In Zusammenarbeit mit der Niederländischen Nachbargemeinde Dinkelland wird die Preisgekrönte Komfort-Fahrradstrecke entlang des Nordhorn-Almelo-Kanals beiderseits der Grenze aktuell weiter verbessert. Eine neue Querverbindung zwischen dieser Fahrradachse und dem Nordhorner Bahnhof soll in diesem Sommer fertiggestellt werden. Die Teilnahme an Aktionen wie dem Stadtradeln für den Klimaschutz sowie Kooperationen mit dem örtlichen ADFC sind für die Fahrradstadt Nordhorn eine Selbstverständlichkeit. Seit 2020 trägt Nordhorn offiziell den Titel „Fahrradfreundliche Kommune in Niedersachsen“.
Radverkehrsförderung bleibt Daueraufgabe
„Unsere größte Herausforderung für die Zukunft liegt darin, auch die älteren Teile unserer Fahrradinfrastruktur zu sanieren und zukunftsfähig zu machen“, sagt Bürgermeister Berling. Da das Radfahren in Nordhorn bereits eine so lange Tradition habe, seien manche Radwegeverbindungen bereits in die Jahre gekommen. Auch entsprächen sie nicht den heute notwendigen Breiten. Unser Ziel muss es sein, dass das Fahrrad in Kombination mit Bus und Bahn für alle Strecken in Nordhorn die schnelle, komfortable, klimaneutrale, gesunde und darum die bevorzugte Alternative zum motorisierten Verkehr ist“.
Text und Foto: Stadt Nordhorn