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Erster Sommer-Neuzugang steht fest: Kreisläufer Christian Wilhelm kommt

Erster Sommer-Neuzugang steht fest: Kreisläufer Christian Wilhelm kommt

22-Jähriger wechselt für seine sechste 2. HBL-Saison vom TuSEM Essen zur HSG Nordhorn-Lingen

Christian Wilhelm, der U21-Weltmeister von 2023, verstärkt die HSG Nordhorn-Lingen zur kommenden Spielzeit. Der 1,91 Meter große Kreisläufer wird in der Defensive vorzugsweise im Innenblock eingesetzt. Trotz seines noch jungen Alters hat der sympathische Schleswig-Holsteiner schon einige Karriereschritte hinter sich.

Im nördlich von Flensburg gelegenen Harrislee ist Christian direkt an der dänischen Grenze aufgewachsen. Bis zu den B-Junioren spielte er fünf Jahre für die SG Flensburg-Handewitt. 2019 wechselte er für zwei Jahre zum TSV Bayer Dormagen. Dort bestritt er auch seine ersten Partien in der 2. Handball-Bundesliga. Zudem legte er in der Stadt am Rhein sein Abitur ab.

2021 ging es für Christian zurück an die Ostsee zum Zweitligaaufsteiger HC Empor Rostock. Dort begann er dann auch sein Studium. An der Uni der Hansestadt studierte Christian Sport und Biologie auf Lehramt. Für Empor gelangen ihm innerhalb von zwei Jahren über 150 Treffer und trotzdem schaffte Rostock den Klassenerhalt 2022/2023 nicht. Für Empor ging es zurück in die 3. Liga, doch Wilhelm blieb. Es folgte nämlich der Wechsel zum TuSEM Essen -und zwar ohne Saisonpause, denn in der war er für die deutsche U21-Junioren Nationalmannschaft unterwegs. Christian Wilhelm hatte als Führungsspieler und „Abwehrleader“, so bezeichnete ihn Trainer Martin Heuberger, entscheidenden Anteil am Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Zusammen mit Justus Fischer bildete er den Innenblock und darf sich seitdem mit David Späth, Renars Uscins oder auch seinem zukünftigen Mannschaftskollegen Mika Sajenev U21-Weltmeister nennen.

In Essen hat Christian Wilhelm einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Er trägt nun seit eineinhalb Jahren das Trikot der Ruhrpottler und studiert mittlerweile Medien- und Kommunikationsmanagement an einer Fern-Universität. Im ersten Jahr gelangen dem Rechtshänder 66 Tore. In der laufenden Saison steht er aktuell bei 30 Toren. Beim 29:24-Hinspielsieg der HSG gegen den TuSEM war er einmal erfolgreich. Auffällig ist die niedrige Zahl an Zeitstrafen, die gegen ihn verhängt werden, obwohl er regelmäßig auf sehr viel Spielzeit kommt.

Die Rückennummer 3 trägt er übrigens in Erinnerung an seinen verstorbenen Großvater, der selbst Handballer war. Mitspieler bezeichnen ihn als eher stillen Abwehrchef mit großem Herzen, extrem diszipliniert und als gutes Vorbild, das immer vorangeht.

Auf die Frage, was ihn daran reize, zur HSG Nordhorn-Lingen zu kommen, sagt er: „Seit Jahren spielt Nordhorn im oberen Drittel der Liga, gehört teilweise sogar zu den Top-Five und ist weiter sehr ambitioniert. So ist der Wechsel für mich sportlich der nächste Schritt. Trainer Mark Bult bringt mir eine hohe Wertschätzung entgegen und hat mich davon überzeugt, dass mit einem entwicklungsfähigen Team nochmal etwas Neues entstehen und ich zu einem spannenden Projekt meinen Teil beitragen kann.“ Bereits einige Male stand er den Rot-Weißen auf dem Feld gegenüber. „Nur in Rostock konnte ich mal gegen die HSG gewinnen. Also sind es mit Blick auf die Ergebnisse zumeist schlechte Erinnerungen, die ich habe; doch das ist ja auch ein gutes Zeichen. Entscheidend ist, dass es immer kampfbetonte Spiele waren, in denen es wehtat. Und dass die anderen Mannschaften sich auch nicht gerade darauf freuen, wenn es gegen Nordhorn-Lingen geht – dazu will ich ab Sommer auch beitragen.“ Neben dem früheren U21-Mannschaftskollegen Mika Sajenev kennt Christian auch schon HSG-Athletiktrainer Hendrik Bochow, mit dem er seit seiner Dormagener Zeit immer mal wieder Kontakt hatte.

Außerhalb von Handball und Fernstudium verbringt Christian seine Zeit am liebsten mit seiner Freundin und seinen Freunden. Er interessiert sich allgemein für Sport, schaute sich natürlich auch die Handball-Weltmeisterschaft an, hat aber auch Interesse an Sportarten wie Darts, Basketball oder dem Fußball, wo er seine Sympathie für den HSV bekundet.

Aus HSG-Sicht ist man mehr als erfreut den 22-Jährigen verpflichten zu können. „Ich beobachte Christian eigentlich schon seit zwei Jahren, denn er ist ein sehr spannender Spieler. Er ist sehr jung und hat eine Entwicklung noch vor sich, doch trotzdem ist er schon sehr weit und spielt sehr erwachsen. In der Abwehr ist er bereits sehr erfahren und dynamisch, kann Eins-gegen-Eins-Situationen sehr gut lösen und das Kreisspiel gut unterbinden. In das Profil, das wir gesucht haben, passt er hervorragend. Auch im Angriff wird er als läuferisch starker Typ helfen und die gegnerische Abwehr unsicher machen. Mit seinem Positionspartner Mika Sajenev wird das bestens passen; die beiden werden sich sehr gut abwechseln können. Wir sind sehr glücklich, dass er ab der nächsten Saison für uns spielt.“, so Trainer Mark Bult.

 Mit allen HSG-Verantwortlichen und Fans freuen wir uns auf unseren Neuzugang, wünschen bis dahin alles Gute und sagen schon jetzt: Herzlich willkommen!

Text und Foto via HSG