Esther Graf sagt tschau zu toxischen Beziehungen
Nach drei gefeierten Features mit Alligatoah („Mit dir Schlafen“), FiNCH („Bum Bum Eis“) und Olexesh („Letztes Mal“) veröffentlicht Esther Graf im Anschluss an ihre letzte Single „Red Flags“ jetzt gleich den nächsten Vorboten auf ihre neue EP, die im Frühjahr 2022 erscheinen wird. „Tschau Tschau“ ist ein ehrlicher und doch eingängiger Track über eine toxische Beziehung, aber vor allem auch ihr Ende und das gute Gefühl nach dem Befreiungsschlag.
„Die Songs der EP sind alle während und nach einer Trennung entstanden“, erzählt Esther Graf. „‚Tschau Tschau‘ ist ein Song, den ich schon vor dieser Phrase geschrieben habe. Aber weil er so gut in das Gesamtkonzept gepasst hat, musste ich ihn unbedingt veröffentlichen.“ Tatsächlich handelt „Tschau Tschau“ von einem toxischen Machtverhältniszwischen zwei Personen, die gar kein Paar sind. „Mir war das lange selbst nicht klar, aber so eine Beziehung kann es eben auf ganz vielen anderen Ebenengeben -egal ob sie freundschaftlich oder geschäftlichen sind.“
Und während erst noch alles harmonisch und auf Augenhöhe scheint, stimmt mit einem Mal irgendetwas nicht mehr. Aber dann kommt dieser eine Abend, an dem Esther das Wort „Narzisst“ in die Suchmaschine eingibt, ein bisschen liest und merkt, dass es vielleicht gar nicht an ihr liegt. Dass all die Komplimente nur Sneak Disses waren, dass es kein Wir gab-sondern nur Esther Graf und diese toxische Person, die ab dem Moment keinen Platz mehr in ihrem Leben hat.
„Erst hat es sich komisch angefühlt, sich von diesem Menschen zu trennen –aber am Ende war es doch ein Befreiungsschlag“, erzählt Esther Graf. „Denn beim Verarbeiten der Beziehung habe ich gemerkt, wie mich die ganze Situation in meiner Kreativität und meinemS ein blockiert hat. Ich habe gemerkt, dass ich meinem eigenen Instinkt nicht mehr vertrauen konnte. Also musste ich erstmal ein bisschen Abstand gewinnen und mich selbst reflektieren, um dann viel stärker aus der ganzen Sache wieder herauszukommen –und wer „Tschau Tschau“ hört, der spürt diese Stärke in jedem Ton und jeder Textzeile.
Text und Foto: Sonymusic