AktuellesMeppen

Fachtagung für Auszubildende der Marienhausschule

Meppen. Rund 125 angehende Erzieherinnen, Pflegefachkräfte und Ergotherapeutinnen in Ausbildung der Marienhausschule haben sich im Rahmen einer Fachtagung mit dem Thema „Häusliche Gewalt (be)trifft immer auch die Kinder“ beschäftigt. Auf dem Programm standen insbesondere Vorträge und Gesprächsforen.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Marienhausschule in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis „Häusliche Gewalt“ des Kommunalen Präventionsrates der Stadt Meppen. „Seit 2010 informiert der Arbeitskreis zunächst ausschließlich unsere angehenden Erzieherinnen über das brisante Thema häuslicher Gewalt im Rahmen einer Fachtagung. Mit Fachleuten zu diskutieren und ein Netzwerk aufzubauen, ist gelebte Prävention von Gewalt“, betonte Ingrid Völlering, Schulleiterin der Marienhausschule. Auch Elisabeth Mecklenburg, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Meppen und Sprecherin des Arbeitskreises, hob die Relevanz der Arbeit des Arbeitskreises hervor: „Seit der Gründung im Jahr 2003 hat der Arbeitskreis auch durch die Konzeptionierung und Durchführung der Fachtagung viel bewirkt. Diese Veranstaltung hat sich über die vergangenen Jahre fest in den Ausbildungsplan der Erzieherinnen und weiterer Ausbildungsberufe etabliert“. Ziel der Tagung sei es zum einen, die jungen Menschen für das Thema häuslicher Gewalt zu sensibilisieren, zum anderen aber auch, Kontakte zu Hilfseinrichtungen zu knüpfen.

Zur Einführung in die Fachtagung vermittelten die Veranstalter*innen zunächst mithilfe zweier kurzer Filme einige wesentliche Aspekte und Informationen zum Thema. Im Anschluss daran stellten sich die Mitglieder des Arbeitskreises vor. Das Angebot der Mitglieder reicht von Beratungs- und Hilfsangeboten allgemein für Opfer von häuslicher Gewalt über Hilfen speziell für Kinder und Jugendliche, bis hin zu Angeboten für Menschen mit Behinderung sowie Unterstützungsangeboten für Frauen während der Schwangerschaft. Auch die Beratungsstellen für Täter bei häuslicher Gewalt und die Polizei sind im Arbeitskreis vertreten.

An die Vorstellung des Arbeitskreises schloss sich ein Fachvortrag zum Thema „Wenn reden nicht mehr hilft, schlage ich zu… – Wie entsteht häusliche Gewalt?“ von Dipl. Sozialarbeiter Jürgen Krabbe an. In seinem Vortrag stellte Herr Krabbe insbesondere den Gewaltkreislauf nach Lempert vor. Er zeigte Situationen und Probleme auf, auf die er in seiner langjährigen Tätigkeit als Kinder- und Jugendpsychotherapeut vielfach getroffen ist und auf die die Teilnehmenden der Fachtagung in ihrem künftigen Berufsleben ebenfalls treffen könnten.

In den Räumlichkeiten der Marienhausschule durchliefen die Besucherinnen der Fachtagung im Anschluss verschiedene Fachforen. Dort wurden sie in Kleingruppen durch die Mitglieder des Arbeitskreises über die Arbeitsweisen in den Einrichtungen informiert. Daran schloss sich eine filmische Vorstellung von unterschiedlichen Aspekten bei häuslicher Gewalt an, bei der die Schülerinnen und der Arbeitskreis gemeinsam eine exemplarische Fallbearbeitung durchführten.

Text und Foto: Stadt Meppen