BlaulichtNeuenhaus

Feuerwehrübung in der Samtgemeinde Neuenhaus

Neuenhaus Bereits vor einigen Tagen lösten die Meldeempfänger der vier Feuerwehren in der Samtgemeinde Neuenhaus aus. „F4 Industriebrand“ auf dem Gelände der ExxonMobil in Osterwald lautete die Meldung. In einem Gebäude soll es brennen. Umgehend machten sich die Wehren aus Veldhausen, Georgsdorf, Lage und Neuenhaus sowie das DRK Neuenhaus auf den Weg zur Einsatzstelle. Vor Ort eingetroffen bauten die Einsatzkräfte die Brandbekämpfung auf. Aufgrund der zahlreichen Beobachter war jedoch zu erkennen, dass es sich um die Samtgemeindeübung handelte. Und für das eigentlich recht einfache Szenario zur Bekämpfung eines Gebäudebrandes hat die Übungsleitung noch ein paar Überraschungen eingebaut.

Trupps rüsten sich mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus. - Foto: Feuerwehr Neuenhaus
Trupps rüsten sich mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus. – Foto: Feuerwehr Neuenhaus

Das Gelände des Betriebes ist mit einer eigenen Löschwasserversorgung ausgestattet. Hier wurde ein Ausfall simuliert. So musste eine Wasserentnahme über die angrenzende Lee aufgebaut und über 200 Meter zur Einsatzstelle gefördert werden. Um nach Verletzten zu suchen, rüsteten sich mehrere Trupps mit Atemschutz aus. Angrenzende Gebäude wollte man gerade betreten, als ein vermeintlich verletzter Mitarbeiter angestürmt kam. In einem Labor sei ein Gefahrstoff umgekippt. Weitere Kollegen würden sich noch dort befinden, seien aber bewusstlos. Alle Kräfte in dem Bereich zogen sich daraufhin zurück.

Von einer Bühnen im 1. Obergeschoß wird eine Person (Dummy 80 kg) von mehreren Kräften unter Atemschutz gerettet. - Foto: Feuerwehr Neuenhaus
Von einer Bühnen im 1. Obergeschoß wird eine Person (Dummy 80 kg) von mehreren Kräften unter Atemschutz gerettet. – Foto: Feuerwehr Neuenhaus

Da der Gefahrstoff und die Menge unbekannt waren, entschied die Einsatzleitung zur Rettung mit Chemikalienschutzanzügen vorzugehen. Neben der Ausrüstung der Einsatzkräfte mit den Anzügen muss dafür auch eine Dekontamination aufgebaut werden. Herauskommende Personen und Trupps werden erst von Schadstoffen befreit, ansonsten droht eine Verschleppung und gefährdet weitere Personen. Schnell waren noch zwei weitere Betriebsangehörigen gefunden – Verletztendarsteller spielten diese Rolle. Ein viertes Opfer befand sich auf einer Bühne im 1. Obergeschoß. Hier handelt es sich um einen 80 kg schweren Dummy. Zwei Trupps und Leitern waren notwendig um diesen hinunter zu befördern. Alle Verletzten waren gefunden, die Brandbekämpfung erfolgreich und die notwendige Dekontamination abgeschlossen.

Nach rund 90 Minuten war die Übung beendet. Die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wurde wieder hergestellt. Im Anschluss fand man sich im Feuerwehrhaus Neuenhaus ein. ExxonMobil dankte den Einsatzkräften für ihr Engagement.

Dekontamination eines CSA Trägers, der aus dem Einsatz zurückkommt. - Foto: Feuerwehr Neuenhaus
Dekontamination eines CSA Trägers, der aus dem Einsatz zurückkommt. – Foto: Feuerwehr Neuenhaus