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Glücks-Nachwuchs zum neuen Jahr im Familienzoo – Drei kleine Litschi-Wasserböcke tragen zur Arterhaltung bei

Glücks-Nachwuchs zum neuen Jahr im Familienzoo - Drei kleine Litschi-Wasserböcke tragen zur Arterhaltung bei - Foto: Franz Frieling
Glücks-Nachwuchs zum neuen Jahr im Familienzoo – Drei kleine Litschi-Wasserböcke tragen zur Arterhaltung bei – Foto: Franz Frieling

Seit etwa 1 Jahr leben die bedrohten Kafue-Litschi Wasserböcke im Tierpark Nordhorn
gemeinsam mit Steppenzebras, Marabus und Helmperlhühnern auf der Afrika-Anlage. Dass
sich die zunächst sehr schreckhaften und scheuen Antilopen gut im Zoo am Heseper Weg
eingelebt haben, wurde vor etwa einem Monat deutlich, denn der erste kleine
Wasserbocknachwuchs kam zur Welt! Wenige Tage später erblickte sein Halbbruder das
Licht der Welt. Wasserböcke sind Ableger, das heißt, dass sich die Jungtiere an einem
geschützten Ort ablegen. Das Weibchen geht normal zur Futtersuche und kehrt nur zum
Säugen des Nachwuchses zurück. Daher durften die kleinen Wasserböcke mit ihren Müttern
im Tierpark bisher auch nur in den Stall und in das angrenzende Vorgatter. Zu kalt ist der
deutsche Winter für die Jungtiere, so dass der warme Stall der bevorzugte Aufenthaltsort
sein sollte. Kurz vor dem Jahreswechsel brachte dann auch das dritte Weibchen ein Jungtier
zur Welt. Diesmal ein kleines Weibchen.

Glücks-Nachwuchs zum neuen Jahr im Familienzoo - Drei kleine Litschi-Wasserböcke tragen zur Arterhaltung bei - Foto: Franz Frieling
Glücks-Nachwuchs zum neuen Jahr im Familienzoo – Drei kleine Litschi-Wasserböcke tragen zur Arterhaltung bei – Foto: Franz Frieling


Die drei Jungtiere durften zu Beginn der Woche zum ersten Mal mit ihren Müttern und ihrem
Vater die große Außenanlage kennenlernen. Ausgelassen tobten sie über die Fläche und
animierten mit ihren Sprüngen selbst den ausgewachsenen Bock zu wilden Sprungkapriolen.
In den nächsten Tagen wird die Gruppe je nach Wetterlage nur stundenweise auf die
Außenanlage gelassen. Spannend wird demnächst die Zusammenführung mit den übrigen
Bewohnern der Afrikaanlage werden. Bis es soweit ist, können die drei kleinen Wasserböcke
aber noch unbeschwert über die Afrikaanlage toben.
Die Geburt der drei kleinen Kafue-Litschi Wasserböcke ist ein wichtiger Beitrag zur
Arterhaltung. In ihrer Heimat, den Schwemmebenen des Kafue-Flusses in Zentral Sambia,
werden die Tiere wegen ihres Fleisches und die Böcke zusätzlich wegen ihrer Hörner gejagt.
Da zudem ihr Lebensraum immer weiter schrumpft, ist der Bestand der hübschen
Antilopenart in der Natur stark gefährdet. Man schätzt, dass es vom Kafue-Litschi
Wasserbock nur noch ca. 20.000 Tiere gibt, während es vor 100 Jahren noch 250.000 Tiere
waren. Das bedeutet, dass ihr Bestand um über 90% eingebrochen ist und er nimmt weiter
ab. Die Tiere in den Zoologischen Gärten werden aus diesem Grund in einem Europäischen
Erhaltungszuchtprogramm (EEP) geführt und die Verteilung und Zucht der Tiere somit von
zentraler Stelle europaweit koordiniert.
Umso mehr freut es die Zoomitarbeiter, dass die Neuzugänge bereits nach so kurzer Zeit in
der Grafschaft Bentheim für den ersten Zuchterfolg gesorgt haben. Ein hoffnungsvolles
Zeichen für ein erfolgreiches Jahr 2022.

Text: Pressestelle Tierpark

Fotos: Franz Frieling