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Grafschafter Wirtschaft profitiert von Neustart-Offensive des Landes

Grafschafter Wirtschaft profitiert von Neustart-Offensive des Landes – Zeitraum zur Durchführung der Investitionsvorhaben verlängert

Gleich mit drei niedrigschwelligen Corona-Sonderförderprogrammen ist das Land Niedersachsen im Spätsommer des vergangenen Jahres aktiv geworden, um Unternehmen, die durch COVID-19 Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten, zusätzliche Hilfen anzubieten:„Neustart Niedersachsen Investition“, „Neustart Niedersachsen Innovation“undInnovationsgutscheine zur Inanspruchnahme von Forschungsinfrastruktur“. Viele Grafschafter Unternehmen haben Förderanträge im Rahmen dieser „Neustart-Offensive“ gestellt, zum Beispiel für Bau- und Erweiterungsmaßnahmen. Für die Durchführung geförderter Investitionsvorhaben hat das Land den Unternehmen nun mit Blick auf Engpässe in der Bauwirtschaft ein halbes Jahr mehr Zeit bis Ende des kommenden Jahres eingeräumt. Im Kreishaus wurde dieses zum Anlass genommen, eine kleine Bilanz zur „Neustart-Offensive“ zu ziehen.

Der Name „Neustart-Offensive“ sollte Programm sein: nach schweren Monaten coronabedingter Unsicherheit, nach Umsatzeinbrüchen und existenziellen Zukunftssorgen sollte mit insgesamt 410 Millionen Euro an möglichst unbürokratisch zu beantragenden, nicht rückzahlbaren Zuschüssen ein Impuls für Investitions- und Innovationsvorhaben in die niedersächsische Wirtschaft gesandt werden. Diese Summe wurde später auf 750 Millionen Euro aufgestockt.

In der Wirtschaftsförderung des Landkreises Grafschaft Bentheim fiel die Landesoffensive auf fruchtbaren Boden. Ralf Hilmes, Leiter Wirtschaftsförderung beim Landkreis, blickt zurück: „Wir waren uns schnell darüber im Klaren: das ist ein richtig gutes Maßnahmenpaket. Mit vereinten Kräfte wollten wir dafür sorgen, dass unsere Unternehmen auch tatsächlich in den Genuss der Unterstützung kommen.“

Breite Information, Beratung und – soweit gewünscht – auch tatkräftige Unterstützung bei der Antragstellung, so ging Hilmes mit seinem Team die Sache an. Für Andreas Kremer, Udo Männel und Dr. Thorsten Heilker von der Wirtschaftsförderung sowie Uwe Fritsch vom angeschlossenen Steinbeis-Transferzentrum Grafschaft Bentheim (zuständig für die Innovationsprogramme) stand das Thema ganz oben auf der Agenda. Auch über die Kammern, die Wirtschaftsförderung der Stadt Nordhorn und weitere Multiplikatoren wurden die Informationen in die Unternehmerschaft getragen. Mit großem Erfolg wie sich nun – gut ein Jahr nach dem Start – zeigt.

„Allein im Programm „Neustart Investition“ haben 457 Unternehmen aus der Grafschaft Bentheim Förderanträge gestellt“, stellt Garvin Schröder, für die Grafschaft zuständiger Berater der Niedersächsischen Investitions- und Förderbank (NBank) aus Hannover fest. Das beantragte Projektvolumen belaufe sich auf 163,5 Millionen Euro. Schröder konkretisiert: „Im Ergebnis konnten dank der guten Vorbereitung der Anträge 371 Anträge bewilligt werden. Damit sind knapp 47 Millionen Euro aus dem Neustart-Fördertopf für Investitionsvorhaben in der Grafschaft gebunden worden.“ Das bedeutet: 5,8% des gesamten Fördervolumens sind in die Grafschaft gegangen. Die Grafschaft profitiert damit deutlich überproportional im Vergleich zu anderen ländlichen Regionen in Niedersachsen.

Schröder ergänzt, dass im Innovationsbereich der Förderanteil der Grafschaft ähnlich hoch sei. Dort waren mit Unterstützung insbesondere des Steinbeis-Transferzentrums elf Förderanträge aus der Grafschaft erfolgreich, die mit insgesamt 3,3 Millionen Euro bedacht wurden. Der Anteil am Gesamtvolumen läge hier bei rund 5,7%.

Ralf Hilmes freut sich über die starke Partizipation Grafschafter Unternehmen an der Landesförderung: „Das ist genau, was wir erreichen wollten. Das gute Ergebnis ist aber auch Ausdruck der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsförderung und NBank. Wir sind insbesondere Herrn Schröder sehr dankbar dafür, dass er stets auch persönlich die Grafschafter Anträge eng begleitet und frühzeitig relevante Förderinformationen an uns übermittelt.“ Auch der einmal im Monat stattfindende, gut nachgefragte Unternehmersprechtag der NBank im NINO-Hochbau trage dazu bei, dass Förderfragen auf kurzem Wege besprochen werden können. Und selbstverständlich seien es einmal mehr die Grafschafter Unternehmen, die den Kopf nicht in den Sand steckten, sondern ganz im Gegenteil einer krisenhaften Situation offensiv entgegentreten würden.

Insoweit, da sind sich die Förderberater einig, sei die nun vom Land ausgesprochene Verlängerung des Durchführungszeitraums bis zum 31. Dezember 2022 für die Unternehmen ein sehr positives und ein richtiges Signal. Damit ließen sich einzelne Vorhaben, die für jeden Betrieb eine besondere Herausforderung bleiben, gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Materialverknappung und Preissteigerungen in der Bauwirtschaft, planvoll zum Abschluss zu bringen.

Gemeinsam für die Grafschafter Wirtschaft: Garvin Schröder (NBank, 3. von links) sowie (v. re.): Dr. Thorsten Heilker, Udo Männel und Ralf Hilmes (Wirtschaftsförderung Landkreis), Uwe Fritsch (Steinbeis-Transferzentrum) und Andreas Kremer (ebenfalls Landkreis). Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim
Gemeinsam für die Grafschafter Wirtschaft: Garvin Schröder (NBank, 3. von links) sowie (v. re.): Dr. Thorsten Heilker, Udo Männel und Ralf Hilmes (Wirtschaftsförderung Landkreis), Uwe Fritsch (Steinbeis-Transferzentrum) und Andreas Kremer (ebenfalls Landkreis). Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim