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Gute Resonanz auf Infoveranstaltung zum freiwilligen Engagement für Flüchtlinge aus der Ukraine

Meppen. Mehr als 80 Personen sind dem Aufruf gefolgt und haben sich für ein freiwilliges Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine beim Freiwilligenzentrum Meppen gemeldet. Rund ein Drittel hiervon ist der Einladung zur Infoveranstaltung durch das Freiwilligenzentrum Meppen des Paritätischen Emsland in Kooperation mit der Stadt Meppen in den Ratssaal gefolgt.

Bürgermeister Helmut Knurbein richtete zu Beginn der Veranstaltung seinen ausdrücklichen Dank an die Teilnehmenden: „Die Hilfsbereitschaft in Meppen ist enorm. Ich bedanke mich ganz herzlich, dass wir auf Sie zählen dürfen.“ Dezernatsleiter Matthias Wahmes erläuterte zunächst die aktuelle Lage. Insgesamt sind 193 Flüchtlinge in Meppen registriert (Stand: 12. April 2022). Dabei handelt es sich vorwiegend um Frauen und Kinder, die wiederum größtenteils durch Privatinitiative nach Meppen gelangt sind. Durch die Landesaufnahmebehörden werden dem Kreis wöchentlich 96 Geflüchtete zugewiesen, davon entfallen rund zehn Prozent auf Meppen.

Die weitere Entwicklung der Flüchtlingszahlen sei nicht seriös kalkulierbar, erklärte Wahmes. Man gehe nach derzeitigem Stand jedoch nicht von einem drastischen Anstieg der Zahl der wöchentlich aufzunehmenden Geflüchteten aus. Parallel erfolgt darüber hinaus weiterhin die Aufnahme von Flüchtlingen aus anderen Herkunftsländern. Einige Vorkehrungen habe die Stadt bereits getroffen. So wurde die Turnhalle am Hasebrink zur kurzfristigen Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet. „Es handelt sich dabei allerdings um einen Plan C“, erklärt Bürgermeister Knurbein. „Wenn nichts mehr geht, dann greifen wir hierauf zurück.“ Aktuell ginge man jedoch davon aus, diesen Standort nicht in Anspruch nehmen zu müssen.

Aktuell könnten die Menschen noch in städtischem Wohnraum untergebracht werden. Zu diesem Zweck mietet die Stadt Meppen fortlaufend neue Wohnungen und Häuser an. „Auch hier erleben wir eine große Welle der Hilfsbereitschaft“, bedankt sich Bürgermeister Knurbein bei Wohneigentümerinnen und –eigentümern, die ihr Objekt der Stadt zur Anmietung angeboten haben. Die Stadt sei nun dabei, den Wohnraum zu sichten und zu prüfen. Es sei schwer kalkulierbar, wie groß der Bedarf an Wohnraum noch sein wird. Als sogenannten „Plan B“ wird in diesen Tagen eine Container-Wohnanlage an der Schützenstraße errichtet. Hier könnten bis zu 160 Personen untergebracht werden.

Anschaulich erläuterte Integrationsbeauftragte Elisabeth Mecklenburg den Zuhörerinnen und Zuhörern, was unter dem Begriff Integration zu verstehen sei und welche Bausteine ehrenamtliches Engagement abdecken kann. Neben Sprach- und Bildungsangeboten, sei auch die gesellschaftliche Teilhabe elementar. „Integration bedeutet nicht Assimilation, also die komplette Angleichung an unsere gesellschaftlichen Strukturen“, betonte Mecklenburg in diesem Zusammenhang. Es sei eine große Hilfe, wenn die Geflüchteten bei den alltäglichen Herausforderungen, wie Behördengängen oder Arztbesuchen, begleitet würden.

Auch hob sie noch einmal die zahlreichen Akteure im Integrationsnetzwerk Meppen hervor, zu denen auch im Besonderen diejenigen Bürgerinnen und Bürger zählten, die sich ehrenamtlich engagieren. „Es zeichnet unsere Stadt – es zeichnet die Meppenerinnen und Meppener aus“, dankte sie für diese gelebte Willkommenskultur, die zuletzt bei der Flüchtlingskrise 2015/16 eindringlich unter Beweis gestellt worden sei. Christian Hüser, Leiter des Freiwilligenzentrums Meppen, schloss sich diesen Worten an.

Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten in den vergangenen Tagen viele Anrufe engagierter Bürgerinnen und Bürger entgegengenommen. „Ich bitte nun noch um ein wenig Geduld“, sagte Hüser. Das ehrenamtliche Engagement werde gebraucht, allerdings müsse man den Geflüchteten zunächst auch noch „Zeit zum Ankommen“ geben. In den nächsten Wochen würde man dann wieder auf diejenigen, die ihre Hilfe angeboten haben, zukommen. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung erläuterte er den Teilnehmenden die möglichen Hilfsangebote, das Verfahren und rechtliche Grundlagen. Er betonte in diesem Zusammenhang auch noch einmal die Freiwilligkeit des Engagements: „Sie allein bestimmen Ihren Einsatz.“

Wer sich noch ehrenamtlich zur Unterstützung Ukraine-Geflüchteter engagieren möchte, der kann sich im Freiwilligenzentrum Meppen, Bahnhofstr. 2 (an der Hubbrücke), Tel. (05931) 888 762 0,

E-Mail: info@freiwilligenzentrum-meppen.de melden.

Text und Foto: Stadt Meppen