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Heimatverein Geeste organisiert Vortrag über die Lager in Groß Hesepe und Dalum am 22. November in der Ollen Bäckeräi

GEESTE. Martin Koers, Archivar der Gemeinde Geeste und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Esterwegen, stellt in einem reich bebilderten Vortrag das LEADER-geförderte Projekt „Eine Dokumentation zu den historischen Spuren der Lager Groß Hesepe und Dalum sowie des Lagerfriedhofes und der Kriegsgräberstätte Dalum“ am 22. November um 18 Uhr in der Ollen Bäckeräi in Groß Hesepe vor. 

Koers hatte in den letzten Jahren intensiv zu der Lagergeschichte geforscht und kann nun erste Ergebnisse des Projektes vorstellen. Parallel zu seinen Recherchen in zahlreichen Archiven in ganz Deutschland entstand eine Begleitausstellung zu den Inhalten der Dokumentation. Diese bietet einen Überblick zu den noch vorhandenen Spuren der Lager in Groß Hesepe und Dalum und des Lagerfriedhofes – Spuren in Form von Dokumenten und Bildmaterial aus Archiven, Sammlungen und Publikationen, Spuren aus der Erinnerung von Zeitzeugen, Spuren nicht zuletzt in baulicher Form, sichtbar an den ehemaligen Lagerstandorten und in überprägter Form auf der Kriegsgräberstätte Dalum. „Ziel des Projektes ist es zum einen, über die Geschichte der Lager zu informieren und auch die jüngeren Generationen zu erreichen, zum anderen, an den ehemaligen Lagerstandorten und dem Lagerfriedhof Erinnerungsorte zu entwickeln“, berichtet Koers.

Die Dokumentation im handlichen Broschüren-Format ist neben der Ausstellung jedoch nicht das einzige Ergebnis des Projekts. In Podolsk bei Moskau wurden zahlreiche Dokumente aus der Zeit von 1941 bis 1945 archiviert und digitalisiert, darunter Personalkarten zum Teil auch mit Fotos, Sterbefall-Anzeigen, Grablagenlisten, Verlustmeldungen und Krankenblätter von sowjetischen Kriegsgefangenen. Auch für die Kriegsgefangenenlager Groß Hesepe und Dalum und den Lagerfriedhof fanden sich umfangreiche Bestände, die es ermöglichen, „den Menschen ihren Namen, vielleicht sogar ihr Gesicht wiederzugeben“, so Koers.

Vor und nach dem Vortrag besteht die Gelegenheit, sich die Begleitausstellung näher anzusehen. Zudem liegt die etwa 60-seitige Broschüre kostenfrei zum Mitnehmen aus.

Text: Gemeinde Geeste