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„Inklusion braucht Aktion“-Radtour 2018 macht Halt in Lingen – Aktion Aufmerksamkeit für Inklusion erzielen

Lingen. Karl Grandt vom Verein Health-Media g.e.V. und der zweifache Paralympics Goldmedaillen-Gewinner und mehrfacher Europa- sowie Weltmeister im Paracycling Hans-Peter Durst legten am Samstag im Rahmen ihrer „Inklusion braucht Aktion“-Deutschlandradtour auch in Lingen einen Zwischenstopp ein. Oberbürgermeister Dieter Krone hieß die beiden willkommen, die mit ihrer Aktion Aufmerksamkeit für Inklusion erzielen wollen.

Projektinitiator Karl Grandt war am 12. August 2018 mit seinem Spezialfahrrad in Flensburg gestartet. Er ist über Kiel, Hamburg, Berlin, Dresden, Stuttgart, Düsseldorf nach Dortmund gefahren. Von hier aus begleitete ihn Projektpate Hans-Peter Durst nach Nordhorn, Wietmarschen und Lingen. Dort wurden sie vor dem historischen Rathaus von OB Krone empfangen. Grandt ist während der „Inklusion braucht Aktion“-Radtour in diesem Jahr mit dem Rad bereits 2600 Kilometer gefahren.

Zum Empfangskomitee zählten neben Dieter Krone Dezernentin Monika Schwegmann, Tina Schubert und Hildegard Brüggen vom Freiwilligenzentrum, Landtagsabgeordneter Christian Fühner, der Geschäftsführer des Christophorus-Werk Georg Kruse, der Behindertenbeauftragte Lingens Klaus Egbers und Fachbereichsleiter Erwin Heinen. Oberbürgermeister Dieter Krone betonte: „Wir müssen nicht nur Geld zur Verfügung stellen und die baulichen Maßnahmen für Menschen mit Beeinträchtigungen schaffen, sondern wie Karl Grandt und Hans-Peter Durst die Barrieren in den Köpfen beseitigen. Es geht darum, dass das Anderssein normal sein muss.“

Projektkoordinator Grandt betonte: „Um die Thematik „Inklusion“ verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, führt „Health Media“ die Radtouren „Inklusion braucht Aktion“ durch. Unser Ziel ist es, durch inklusive Aktionen während der Touren neue Verbindungen, Partnerschaften und Netzwerke zwischen Vereinen und Institutionen sowie Menschen mit und ohne Handicap zu schaffen. Wir wollen in den kommenden Jahren jeweils in einem Bundesland die „Inklusion braucht Aktion“-Radtour durchführen. Wir gehen davon aus, dass in 20 Jahren Inklusion kein Gesprächsthema mehr sein wird“, hofften Grandt und Durst.

Christian Fühner freute sich, die beiden „Kämpfer“ für Inklusion wiederzusehen. Der Landtagsabgeordnete zollte den beiden seien Respekt, die bei den „Inklusion braucht Aktion“-Radtouren bisher insgesamt 16.000 Kilometer gefahren haben. Auch für die Landespolitik sei Inklusion ein sehr wichtiger Bestandteil. „Wir haben noch viele Baustellen und können noch nicht sagen, dass die Inklusionsprozesse in der Schule abgeschlossen sind. Wir müssen mit guten Ideen und Konzepten auch nachhaltig tätig werden, sodass dies dann auch für die Kinder richtig ist. Es muss auch für den Einzelnen die bestmögliche Förderung geboten werden.“

Fühner meinte, dass Inklusion auch über den Sport vermittelt werde. „Die Politik kann nur den gewissen Rahmen setzten, wie Inklusion funktionieren kann. Die Gesellschaft muss diesen Rahmen füllen. Dafür sind Karl Grandt und Hans-Peter Durst unterwegs, um Akzeptanz zu schaffen, damit Inklusion sehr gut funktioniert.“ Fühner zollte Grandt und Durst ebenso seinen Respekt wie Georg Kruse, der erklärte, dass das Christophorus-Werk in der Region knapp 900 Mitarbeiter habe und genau das zu erreichen versuche, was auch Grandt und Durst mit ihrer Aktion für Inklusion bewerkstelligen wollen.

Auch das LinaS-Projekt (Lingen integriert natürlich alle Sportler) sei ein wichtiges Konzept, dem im Emsland bereits 70 Vereine gefolgt seien, so Kruse, der meinte: „Sie praktizieren die Integration von Menschen mit Behinderung in die örtlichen Vereine. Der Ball rollt und entwickelt sich immer weiter. Wir hier in Lingen sind gut auf aufgestellt und werden uns in den nächsten Jahren von Spezial- und Sondereinrichtungen zu inklusiven Systemen weiterentwickeln.“ Grandt und Durst fuhren weiter über Meppen, Dörpen und Papenburg die Küsten entlang nach Flensburg.

Text und Foto: Stadt Lingen