Rezensionen

Josef Hien – „Mit Dir“ – na, wen hören wir denn da?

Josef Hien, ein Mensch, der schon sehr viel gemacht hat. Opernsänger, Eventmanager, Tennistrainer, Spielzeugverkäufer und noch vieles mehr. Ein Mensch, der rum gekommen ist und der durch seine Vielfältigkeit Geschichten erzählen kann. Nun ja, nicht erzählen, eher singen kann.

Auf einem Sommerfest in seiner Firma machte er sich Luft und sang über die Mißstände in der Firma. Natürlich blieb dieses nicht ohne Konsequenzen. Entlassung, Abfindung, Prozesse. Aber Hien ließ sich nicht unter kriegen, nahm seine Gitarre und komponierte, sang und fing an Lieder auch zu veröffentlichen.

Josef Hien selber ist 1973 in Regensburg geboren worden und viele dürfte es wundern, was er nicht hat. Sein Leben versucht er ohne Müll, Plastik und vor allem auch ohne ein Smartphone zu gestalten. In der heutigen Zeit also ein Mensch, der außergewöhnlich ist. Aber nur deswegen? Wie schaut es denn mit seiner Musik aus?

Josef Lien mit „Mit Dir“ – der neue Reinhard Mey

Bereits nach den ersten Takten, nach den ersten „Stimmfetzen“ war uns klar, an wen uns Josef Lien erinnert. Reinhard Mey. Ganz klar. Gitarre, Gesang, kritische Lieder. Zudem findet man sich teilweise in den Liedern wieder. Ganz wie bei Reinhard Mey.

Streicher, Bläser und eine Band, die alles super in Szene setzt. Dazu eine Stimme, die sich einprägt. Das ganze drumherum stimmt und man merkt es auch in seinem Gesang, dass er seine Lieder erlebt hat, selber durchgemacht hat oder äußerst akkurat recherchiert hat.

Aber ist er ein „Abklatsch“ von Reinhard Mey? Nein, Josef Hien hat seine eigene Persönlichkeit. Der jetzt Münchner weiß, wie er was machen muss. Ob über Umwelt, über Politik oder auch lustige Dinge, alles ist in seinem Album inbegriffen

11 Songs, die es in sich haben. Songs, die jeder nachvollziehen kann und Songs, die aktuell sind.

Natürlich haben wir dieses Jahr schon einige positive Alben gehört. Aber dieses Album sollte extra hervorgehoben werden. Aktuell, kritisch, persönlich, Hien.

Daumen hoch für das Beste, was wir in dieser Art im Moment gehört haben.