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Landkreis unterstützt Bauprojekte des St. Marien-Hospitals Friesoythe mit bis zu 8 Millionen Euro / Landrat übergibt Fördermittelbescheid

Landkreis Cloppenburg. „Wir freuen uns über diesen Förderbescheid“, betonte Geschäftsführer Bernd Wessels, als Landrat Johann Wimberg und Wirtschaftsförderer Dirk Gehrmann zu einem nicht alltäglichen Termin ins St. Marien-Hospital Friesoythe kamen. Im Gepäck hatten sie nämlich den Förderbescheid für den Neubau der Intensivstation/Intermediate Care, der OP-Zentralisierung und der Verlagerung der Zentralsterilisation. „Das St. Marien Hospital erhält eine maximale Zuwendung als nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von bis zu 8.003.811,50 Euro“, erklärte der Landrat. Bei der millionenschweren Unterstützung handelt es sich um eine zweckgebundene Förderung zum laufenden Bauprojekt des Krankenhauses. „Zum Ausgleich der Finanzen im Betrieb darf das Geld nicht genutzt werden. Damit ist der Zuschuss eine Investition in die Zukunft des Krankenhauses, nicht in die Gegenwart“, so Landrat Johann Wimberg. „Unser Ziel ist, mit weniger auszukommen“, bekräftigte daraufhin Krankenhaus-Geschäftsführer Wessels gemeinsam mit seiner Kollegin, Geschäftsführerin Yvonne Westerheide. Gleichzeitig werde versucht, einen höheren Förderanteil des Landes Niedersachsen zu erreichen.

Um sich einen Überblick über die laufenden Baumaßnahmen machen zu können, gab es vor Ort einen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten. Das Marienhospital ist bereits zur Herbstsaison in die ersten erneuerten Räume eingezogen, der OP-Bereich soll Mitte bis Ende der Sommerferien 2025 in Betrieb gehen, wie die Geschäftsführung gemeinsam mit Karl-Heinrich Schonebeck, dem Vorsitzenden des Stiftungsrates, und Georg Litmathe, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, dabei darlegte. Bis Ostern soll auch die Notaufnahme fertig werden, allerdings ohne Mittel des Landkreises.

Im Sommer 2026 ist dann die Fertigstellung der Maßnahmen in der Intensivstation geplant und bis 2027 in der Endoskopie.

Landrat Johann Wimberg ging im Rahmen des Besuchs auch auf die dramatische finanzielle Situation der Kommunen und Krankenhäuser ein. „Eine so extrem schwierige finanzielle Situation hatten wir seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr“, betonte der Landrat, der erst kürzlich eine Kreditaufnahme über mehr als 30 Millionen Euro auf den Weg bringen musste und Kredite in dieser Größenordnung auch in den folgenden Jahren nicht ausschließen kann. Die Landkreise, aber auch die Städte und Gemeinden stünden in den kommenden Jahren vor gewaltigen finanziellen Problemen, da zunehmend finanzielle Lasten aus Maßnahmen und Aufgaben von Bund und Land auf die Kommunen abgewälzt würden. Geschäftsführer Bernd Wessels steht mit seinem Krankenhaus seit Jahren vor dem selben Problem: „Wir können nicht länger Defizitträger des Landes sein“, sagte Wessels. Umso mehr freue man sich über die millionenschwere Unterstützung des Landkreises in dieser Zeit. „Der Landkreis prüfe jede rechtliche Möglichkeit, um den Krankenhäusern, denen das Wasser bis zum Hals steht, zu helfen“, betonte Wimberg.

Text und Foto: LK Cloppenburg