LEVKA präsentiert Debut EP „vertigo“
Schwindel, als würde die Welt zu schnell um einen kreisen, kein fester Boden mehr unter den Füßen – dieses Gefühl, das viele gerade kennen dürften, hat LEVKA seiner ersten EP als Titel gegeben und zur Stimmungsvorlage gemacht. „vertigo“, die Debüt-EP des 20-Jährigen, fängt diese Mischung aus Tempo, Überforderung und Intensität ein, mal als treibender Indie-Pop, mal als intime Ballade, mal als schwebende Momentaufnahme.
Für LEVKA ist die Veröffentlichung der fünf Songs ein weiterer Schritt auf einem Weg, der schon mit den ersten Singles im letzten Jahr begann: Damals noch auf der Suche nach einem eigenen Klang, ist er heute bestimmter darin, welche Sounds er will – und welche nicht. Sein Stil pendelt zwischen Indie und Pop, ohne sich festlegen zu wollen. „Ich will einfach gute Musik machen“, sagt er. „Und sie muss sich echt anfühlen – ganz egal, wie man das Genre nennt.“
Die Arbeit an „vertigo“ begann im Frühjahr 2025. Auf der Suche nach einer gemeinsamen Klangwelt entstand zuallererst der Titelsong – ruhige Rhodes, das Gefühl, mit einer Wand zu sprechen, die kalte Leere im Blick des Gegenübers, während oben unten wird und unten oben. „Da habe ich gemerkt, dass genau dieser Vibe das Herzstück der EP sein könnte“, erinnert sich LEVKA. Von dort aus entwickelte sich eine Sammlung von Stücken, die verschiedene Facetten zeigen, aber denselben emotionalen Kern teilen. Entstanden sind sie in Sessions mit Produzenten wie Björn Steiner, der an vier der sechs Tracks beteiligt war.
Das eröffnende „mehr als davor (bei dir)“ beginnt mit gezupften Gitarren, Schatten im Raum und Erinnerungen, die in Träumen weiterleben. Es geht um das Fehlen eines Menschen – und um das Gefühl, zu fallen, bis jemand da ist, der einen auffängt. In „ich brauche dich“ taut ein Herz auf, das im Winterschlaf lag. Gefühle wie ein lauer Sommerwind nehmen die Angst vor der Liebe – und lassen zugleich erahnen, wie fragil so ein Herz bleibt.
„tapetenkrümel“ bettet eine Kindheitsgeschichte über Geschwister in warme Synths und leicht verstolperte Drums. Barfuß auf zu heißem Asphalt, Sommer, die sich endlos anfühlen und ein ganzes Leben, das in einem Wimpernschlag vergeht. Ein nostalgischer Blick zurück – traurig, aber mit dem Wissen, dass das besondere Band zwischen Bruder und Schwester für immer bleibt. „ozean“ surft auf einer Welle großer Gefühle: kein Vielleicht, kein Später – sondern jetzt. Es geht um den einen Menschen, der zum Anker wird, wenn das weite Blau zu groß erscheint. Kein Ort, sondern ein Zuhause in einer Person.
Mit „du da, ich hier“ endet die EP schließlich: Ein Song, der erst kurz vor Fertigstellung in Hamburg entstanden ist, auf einer Idee beruhend, die LEVKA schon länger in seinem Handy hatte – „Ich rede mit den Sternen, weil sie dich vielleicht kennen“. Anders als viele der anderen Stücke ist er weniger persönlich, sondern bewusst offener angelegt, ein Lied, das sich viele zu eigen machen können – und das die EP mit einem nachhallenden Blick in den Himmel beschließt.
„Ich wollte eine EP machen, die verschiedene Seiten von mir zeigt, ohne dass sie beliebig wirkt“, sagt LEVKA. „Jeder Song ist ein eigenes Kapitel – aber zusammen erzählen sie, wie ich die letzten Monate erlebt habe.“ Eine Zeit, in der LEVKA als Support von Wincent Weiss auf großen Bühnen stand. 2026 geht es auf seine eigene Tour, für die schon jetzt mehrere Termine ausverkauft sind.
Text und Foto via Sony Music
