Blaulicht

Millionenschaden: Großbrand vernichtet Firmenkomplex

Nortrup, 23. September 2025 – Ein verheerender Großbrand hat in der Nacht zum Dienstag einen Firmenkomplex im Industriegebiet von Nortrup vollständig zerstört. Das Feuer, das kurz nach 22:30 Uhr ausbrach, schoss mit meterhohen Flammen aus einer Gewerbehalle und verursachte einen Schaden in Millionenhöhe. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Flammenmeer unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen auf benachbarte Firmen zu verhindern.


Dramatische Szenen bei Brandausbruch

Als die ersten Notrufe eingingen, war der Feuerschein bereits aus 10 Kilometern Entfernung sichtbar. In der Halle, in der sich unter anderem ein Autoersatzteilhandel und ein Heizungsinstallationsbetrieb befanden, waren kurz vor Ausbruch des Brandes noch Mitarbeiter anwesend. Sie konnten sich laut Polizeiangaben in letzter Sekunde unverletzt in Sicherheit bringen.

Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand die 50 mal 20 Meter große Halle bereits in Vollbrand. „Schon im ganzen Ort war ein riesiger Feuerschein zu sehen“, schilderte Einsatzleiter Andreas Völpel von der Feuerwehr Nortrup die dramatische Anfahrt. „Beim Eintreffen stand die Halle in Vollbrand, es war nichts mehr zu retten.“


Stundenlanger Kampf gegen die Flammen

Die Löscharbeiten gestalteten sich extrem schwierig. Explosionsgeräusche waren zu hören, als Gasflaschen in die Luft flogen. Einige landeten sogar in der Einsatzstelle, was eine zusätzliche Gefahr für die Rettungskräfte darstellte. Da sich in unmittelbarer Nähe ein Gashandel befindet, musste die Feuerwehr mit großem Wasser- und Kräfteeinsatz eine Riegelstellung aufbauen, um eine weitere Katastrophe zu verhindern. Dabei kam auch ein sogenanntes Hydroschild zum Einsatz, um die enorme Hitzestrahlung abzuschirmen.

Insgesamt waren sechs Feuerwehren mit rund 100 Einsatzkräften vor Ort, unterstützt von zwei Drehleitern. „Wir haben schon auf der Anfahrt weitere Kräfte nachalarmieren lassen“, erklärte Völpel die schnelle Reaktion der Einsatzleitung. Der Einsatz von Wasser aus mehreren Hydranten und einem Löschwasserbrunnen reichte nicht aus, sodass auch im Pendelverkehr Wasser herangefahren werden musste.


Zerstörte Existenz und Millionenschaden

Die Gewerbehalle, deren Dach und Giebel im Laufe des Brandes einstürzten, wurde komplett zerstört. Mit ihr gingen Maschinen, Werkzeuge und mehrere hochwertige Fahrzeuge in den Flammen auf. Auch die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage wurde ein Opfer des Feuers. Um die letzten Glutnester unter den Trümmern zu löschen, musste ein Bagger das Dach beiseite räumen.

Nach ersten Schätzungen der Polizei beläuft sich der Sachschaden auf einen siebenstelligen Eurobetrag. Besonders hart trifft es den Autoersatzteilhandel, dessen Online-Shop ebenfalls lahmgelegt wurde. Über 3800 Ersatzteile, darunter viele hochwertige Stücke, wurden durch den Brand vernichtet. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt und die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch bis zum Dienstagmorgen andauern.

Fotos: Ulf Zurlutter, NWM-TV