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Naturschutzmaßnahmen in Hoogstede-Berge umgesetzt: Wasser- und Heideflächen statt Gehölzen

Das Areal des sogenannten „Fettpotts“ im Hoogsteder Ortsteil Berge soll sein altes Gesicht – zumindest in Teilen – zurückerhalten. Der Blick auf alte Luftaufnahmen offenbart, wie stark sich die Landschaft hier verändert hat. Früher war der „Fettpott“ ein flaches nährstoffarmes Stillgewässer, eingebettet in eine offene Sumpf- und Heidelandschaft. In den letzten Jahrzehnten ist das Gewässer allerdings zunehmend verlandet; Gehölze breiteten sich aus und prägten das Landschaftsbild. Dieser Anblick gehört nun aber ebenfalls der Vergangenheit an, wie Spaziergehende bereits bemerkt haben. „In den vergangenen Wochen haben großflächige Gehölzrodungen und Baggerarbeiten für die ein oder andere Verwunderung gesorgt. Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht anders erscheint: Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die dem Naturschutz dienen“, berichtet Paul Uphaus, Leiter der Abteilung Natur und Landschaft des Landkreises Grafschaft Bentheim, bei einem Vor-Ort-Termin.

Er verweist darauf, dass der „Fettpott“ einst als Stillgewässer Lebensraum für zahlreiche heute seltene Tier- und Pflanzenarten gewesen ist. Infolge von Entwässerung und zunehmender Trockenheit sowie Nährstoffanreicherung und unzureichender Pflege war zuletzt aber kaum noch eine offene Wasserfläche vorhanden. „Die nun umgesetzten Maßnahmen dienen dazu, das flache Gewässer und die Heidestrukturen wiederherzustellen“, führt Anke Bolks von der Unteren Naturschutzbehörde aus. Hierfür wurden die Gehölze gefällt, Oberboden abgeschoben und das Gelände modelliert. „Ob das Gewässer dann nur zeitweise oder doch dauerhaft wasserführend sein wird, kann nicht vorhergesagt werden – aber beides hat seinen Wert für den Naturschutz“, betont Uphaus. Sobald sich in den kommenden Jahren ein entsprechender Pflanzenbestand eingestellt hat, soll die Fläche extensiv beweidet und so dauerhaft offengehalten werden. „Der ‚Fettpott‘ bildet dann gemeinsam mit den umliegenden extensiv genutzten Grünlandflächen einen wertvollen Komplex für die hier vorkommenden Watvögel, wie Brachvogel, Kiebitz oder Austernfischer“, so Uphaus.

Die Maßnahme wird vom Unternehmen Neptune Energy, das in der Gegend in der Erdöl- und Erdgasförderung tätig ist, finanziell unterstützt. „Dort, wo wir mit unseren Aktivitäten in die Natur eingreifen, möchten wir auch immer etwas zurückgeben“, erklärt Dr. Stefan Brieske, Leiter Unternehmenskommunikation bei Neptune Energy, das Engagement. Für Hoogstedes Bürgermeister Jan Harms-Ensink ist das Projekt „Fettpott“ in Berge eine besondere Naturschutzmaßnahme: „Viele Bürgerinnen und Bürger können sich noch an die Wasser- und Heideflächen erinnern. Ich bin gespannt, wie sich der ‚Fettpott‘ künftig entwickelt und wünsche der Naturschutzbehörde, dass das geplante Konzept aufgeht.“

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim