Neu- und Ausbau der Elisabethschule Friesoythe eingeweiht
Landkreis investiert 31,8 Millionen Euro in die Friesoyther Förderschule
Landkreis Cloppenburg. Die Bedingungen hätten kaum besser sein können, denn bei herrlichem Sonnenschein erfolgte nun die feierliche Einweihung und Einsegnung der Erweiterung und Sanierung der Elisabethschule in Friesoythe. „Der Landkreis Cloppenburg hat als Schulträger eine zukunftsfähige Bildungsinfrastruktur geschaffen, die den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler, sowie des Kollegiums und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Region entspricht“, sagte Landrat Johann Wimberg. Insgesamt wurden 31,8 Mio. Euro für den Neu- und Ausbau der Elisabethschule investiert.
„Bildung hat in unserem Landkreis schon immer einen hohen Stellenwert“, so Wimberg. „Dazu gehört auch, dass alle jungen Menschen den gleichen Anspruch auf eine hochmoderne Schule haben, egal, welchen Schulabschluss sie zu erwarten haben. In der Elisabethschule Friesoythe geht es um Sprache und geistige Entwicklung. Hier wachsen viele über sich hinaus, hier werden ganz besondere Möglichkeiten gebraucht, um jede Schülerin und jeden Schüler anhand seiner oder ihrer Hürden zu unterstützen.“
„Dem Kreistag, der Kreisverwaltung und mir persönlich lag dieses Projekt hier sehr am Herzen. Das Projekt nahm im Jahr 2017 seinen Lauf, als im Kreistag beschlossen wurde, dass für die Erweiterungsplanung und den Umbau der Elisabethschule ein Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem offenen Planungswettbewerb auf der Grundlage des vorgestellten Raumprogrammes durchzuführen ist“, erklärte Wimberg.
Die Elisabethschule wurde von 2019 bis 2025 in zwei Bauabschnitten umfassend ausgebaut, saniert und modernisiert. Im Rahmen der Baumaßnahme sind viele neue Unterrichtsräume, unter anderem für den Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ und „Sprache“, verschiedene Therapie- und Werkräume, wie Kunst, Werken, Textiles Gestalten, ein Sportübungsraum und eine Aula mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten entstanden. Für die Barrierefreiheit wurden im Bereich des Neubaus zwei Aufzuganlagen vorgesehen. Im modernisierten Altbaubereich war eine Aufzugsanlage bereits im Bestand vorhanden. Dabei wurde die bestehende Einrichtung der Förderschule Großer Kamp Ost 7 aus den siebziger Jahren neben der Erweiterung um einen dreigeschossigen Baukörper samt Eingangsbereich und Brücke, die den Altbau mit dem Neubau verbindet, auch umfangreich energetisch- und schadstoffsaniert. Der Außenbereich wurde um zusätzliche Spiel- und Bewegungsflächen samt „Grünes Klassenzimmer“ und Nebenanlagen, wie Garage, Spieleausgabe und Gewächshaus erweitert. Der Eingangsbereich wurde mit Bring- und Holzone und einer Stellfläche für Kleinbusse und Taxen ausgestattet.
„Ein Schulgebäude energetisch zu sanieren und es erneuerbare Energien produzieren zu lassen, spart nicht nur Geld, sondern ist ebenfalls eine Investition in die Zukunft“, sagte Wimberg. „Wir sind als Bauherr sehr zufrieden mit dieser nun völlig neu aufgestellten Schule. Die Schule ist nicht wieder zu erkennen und erstrahlt in einem neuen Glanz. Ich bedanke mich bei allen Projektbeteiligten für die gute Kommunikation und Zusammenarbeit.“ Insgesamt waren beim ersten Bauabschnitt (Neubau) über 40 Firmen und beim zweiten Bauabschnitt über 35 einzelne Bauunternehmen tätig. Phasenweise waren gleichzeitig bis zu 8 Gewerke im Einsatz.
Die kommissarische Schulleiterin Ruth Witte freute sich, dass „eine neue, tolle Schule mit all ihren Besonderheiten“ gebaut wurde. „Die großzügigen Räumlichkeiten wirken sich positiv auf die Schülerschaft aus.“ Als Beispiel nannte sie den toll gestalteten Innenhof, der sehr gut angenommen werde. „Für die Schülerinnen und Schüler wurden die besten Bedingungen geschaffen. Das alte Schulgebäude war sehr sanierungsbedürftig und der räumliche Rahmen wurde durch die gestiegenen Schülerzahlen und den erweiterten Lernbereich gesprengt“, so Witte.
Architekt Björn Geene vom Architektur- und Ingenieurbüro Hambrock Bauplanung war begeistert vom Neu- und Ausbau der Elisabethschule. „Das Projekt war einzigartig für unser Büro und für mich. Wir sind hier immer freundlich und mit einem Lachen empfangen worden. Mit der Schule und dem Landkreis gab es einen freundlichen und respektvollen Umgang“, so Geene. „Das Besondere war der Umbau im laufenden Betrieb. Die Räume sind klar strukturiert und lichtdurchflutet. Eine komplette Schadstoffsanierung im Altbau wurde durchgeführt und 300 Türen verbaut.“ Geene lobte das innovative Lüftungskonzept und das innovative Schulkonzept bei der Planung und Umsetzung.
Begeistert zeigte sich auch Heike Böttjer, Dezernentin der Regionalen Schulbehörde, die die „neue“ Elisabethschule als Elbphilharmonie des Landkreises Cloppenburg bezeichnete. An der Schule sei eine große Vielfalt zu beobachten, und wie die Schüler miteinander umgehen, sei sehr positiv. Die Schüler wachsen und werden gestärkt.
Besonders würdigten alle Redner den Einsatz und das Engagement bei der Planung und Umsetzung der „neuen“ Elisabethschule von Rektorin Ilona Stiefs, die im letzten Jahr leider zu früh verstorben ist.
Michael Kellermann von der Kath. Kirchengemeinde St. Marien und Pastor Johannes Rolfing von der Ev.-luth. Kirchengemeinde haben im Rahmen eines kleinen Gottesdienstes die Einweihung der neuen Räume vorgenommen und die Gebäude gesegnet.
Die Schülerinnen und Schüler der Elisabethschule begleiteten die Einweihungsfeier mit dem Lied „Ein Hoch auf uns“, einer Tanzvorführung und einer von ihnen kommentierten Videopräsentation der einzelnen Schulbereiche.

Text und Foto Frank Beumker