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Neuer Geh- und Radweg zwischen Halle und Getelo stärkt Verkehrssicherheit und Infrastruktur

Auf einer Länge von rund sieben Kilometern schlängelt sich der neu gebaute Geh- und Radweg an der Kreisstraße 40 zwischen den Gemeinden Halle und Getelo entlang. Der Weg ist asphaltiert und bietet mit einer Breite von 2,5 Metern ausreichend Platz, etwa für Lastenräder oder größere Gruppen mit Pedelecs – optimale Bedingungen also für Radlerinnen und Radler, die in der Niedergrafschaft unterwegs sind. In den vergangenen Wochen wurde der neue Weg bereits rege genutzt. Jetzt hat der Landkreis Grafschaft Bentheim die Verbindung zwischen Halle und Getelo auch offiziell für den Verkehr freigegeben. Mit dem neuen Geh- und Radweg erhöht der Landkreis zum einen die Verkehrssicherheit für Radfahrende und Spaziergehende an dieser Stelle, zum anderen stärkt der Neubau die touristische Infrastruktur. Landrat Uwe Fietzek: „Mit der Umsetzung dieser Maßnahme haben wir eine der letzten Lücken im Radwegenetz entlang unserer Kreisstraßen geschlossen. Gemeinsam mit dem aktuell noch im Bau befindlichen neuen Geh- und Radweg an der Kreisstraße 19 zwischen Georgsdorf und Emlichheim steigern wir den Anteil der Radwege an unseren Kreisstraßen künftig auf beachtliche 94 Prozent. Das ist ein Wert, der seinesgleichen sucht.“ Die reinen Baukosten für den Neubau belaufen sich auf rund 2,42 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen fördert die Maßnahme zu 75 Prozent.

Bei einer gemeinsamen Fahrradtour machten sich Mitglieder des Samtgemeinderates Uelsen, der Gemeinderäte aus Halle und Getelo samt Bürgermeistern sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kreisverwaltung und der am Bau beteiligten Firmen ein Bild vom neuen Geh- und Radweg und seinen Besonderheiten. Dazu zählt zum Beispiel eine eigens angelegte Brücke, die über einen „Kuhtunnel“ an einem landwirtschaftlichen Betrieb führt. Einen kleinen Schlenker legt der neue Weg zudem rund um ein denkmalgeschütztes Hügelgrab ein, das erst im Rahmen archäologischer Grabungen im Vorfeld der Baumaßnahme entdeckt wurde. An der Kreuzung der Kreisstraßen 40 und 3 erleichtert darüber hinaus eine Verkehrsinsel den Radfahrenden künftig die sichere Querung der Straße.

Das Thema Verkehrssicherheit für Radfahrende und Spaziergehende entlang der Kreisstraße 40 ist dem Landkreis schon seit längerer Zeit ein Anliegen. „Diese Strecke hat eine besondere Geschichte“, erinnerte Landrat Fietzek an das Bundespilotprojekt „Schutzstreifen außerorts“, das an der Kreisstraße zwischen Halle und Getelo im Jahr 2013 startete. Mit Hilfe der rot markierten Schutzstreifen, auf denen Radfahrende direkt auf der Straße fahren konnten, wurden die Verkehrsverhältnisse zumindest für rund sechs Jahre verbessert. Das Bundesverkehrsministerium beendete jedoch das Projekt. Die Begründung: Durch die aufgebrachten Schutzstreifen konnte kein Sicherheitsgewinn für Verkehrsteilnehmende festgestellt werden. „Diese Entscheidung können wir als Landkreis bis heute nur schwer nachvollziehen. Wir haben während der Projektlaufzeit mit den aufgebrachten Schutzstreifen gute Erfahrungen gemacht. Es gab keine Beschwerden und es waren keine Unfälle zu verzeichnen“, blickte Fietzek zurück. Da die Schutzstreifen demarkiert werden mussten, begann der Landkreis noch im Jahr 2020 mit den Planungen für den Bau eines neuen Geh- und Radweges entlang der Kreisstraße.

Nach umfangreicher planerischer Vorarbeit – unter anderem musste das gesamte Gelände links und rechts der Kreisstraße vermessen und die Umgebung mit Blick auf den Artenschutz erfasst und ausgewertet werden – konnten die Bauarbeiten Ende 2022 vergeben werden. Obwohl das Hochwasser rund um den Jahreswechsel 2023/2024 zu Behinderungen im Bauablauf führte, wurden die Bauarbeiten im Mai 2024 nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit erfolgreich abgeschlossen. An der Umsetzung der Baumaßnahme beteiligt waren die Firmen Beton und Monierbau aus Nordhorn, IPW Ingenieurplanung aus Wallenhorst und Lindschulte Ingenieurgesellschaft aus Nordhorn. Seitens der Kreisverwaltung begleitete die Abteilung Kreisstraßen und Mobilität das Projekt. Die bisherige Resonanz aus den Gemeinden Halle und Getelo ist positiv. „Der neue Geh- und Radweg ist ein echter Zugewinn für die Region“, stand für Wilfried Segger, stellvertretender Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Uelsen, bei der Freigabe des Weges fest.

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim