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Nordhorner Pflegetisch nimmt Herausforderungen in den Blick

Nordhorn. Die Stadt Nordhorn hat kürzlich den ersten Nordhorner Pflegetisch ausgerichtet. Bei der Auftaktveranstaltung im Nordhorner Rathaus trafen sich haupt- und ehrenamtlich in der Pflege tätige Menschen mit Politik, Verwaltung und Interessierten. Gemeinsam nahmen sie die Situation zu pflegender Menschen sowie von Pflegenden in den Blick.

„Die demographische Entwicklung sowie der Mangel an Pflegefachkräften sind zunehmend auch in Nordhorn spürbar“, stellte Birgit Beckermann, Stadträtin für Bildung, Ordnung und Soziales, in ihrem Einstiegsimpuls fest. „In Deutschland werden vier von fünf Pflegebedürftigen zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung von Angehörigen mit oder ohne externe fachliche Unterstützung gepflegt. Das stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Mit der Einrichtung des Pflegetisches wollen wir dazu beitragen, dass die Situation von Gepflegten und Pflegenden in den Blick genommen wird und auch zukünftig eine wohnortnahe, bedarfsgerechte Versorgung pflegebedürftiger Personen sichergestellt ist.“

Der Einladung zur Auftaktveranstaltung waren rund 40 Personen gefolgt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurden der aktuelle Sachstand in der Pflege in Nordhorn beleuchtet, die örtlichen Herausforderungen ermittelt und erste Handlungsoptionen aufgezeigt. Zentrales Thema der von nun an regelmäßig tagenden Runde ist die Versorgungslage von Hilfe- und Pflegebedürftigen in Nordhorn sowie die Situation der pflegenden Angehörigen. „Durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Menschen, Berufsgruppen und ehrenamtlich Tätigen sollen am Pflegetisch die Hilfebedarfe erfasst und gemeinsam analysiert werden“, erläuterte Elisabeth Eistrup, Mitglied der Steuerungsgruppe der Pflegetische Grafschaft Bentheim. Inzwischen seien die Pflegetische nahezu flächendeckend im Landkreis Grafschaft Bentheim implementiert, berichtete sie.

Kommunikationsberaterin Katharina Mehring moderierte den aktiven Austausch zwischen den Teilnehmenden. Sie stellte die Fragen „Was haben wir?“ und „Was brauchen wir?“ in Nordhorn, bezogen auf das Themenfeld Pflege. Zahlreiche Antworten aus dem Kreis der Teilnehmenden zeichneten ein vielfältiges Bild der verschiedenen Angebote und Bedarfe in der Kreisstadt. Auch Lücken in der Versorgung wurden deutlich, beispielsweise beim Thema Fachkräfte.

Mit der Frage „Was machen wir“ motivierte Mehring die Teilnehmenden schließlich dazu, sich miteinander über konkrete Handlungsansätze auszutauschen und miteinander zu vernetzen. Ein Vorschlag ist, das bereits bestehende Pflegeportal der Weser-Ems-Region bekannter zu machen. Darüber können Pflegende und Pflegebedürftige die Hilfen und Unterstützung finden, die sie brauchen und suchen. Erreichbar ist das Portal über die Internetadresse https://gesundheit-weser-ems.de

An diesem und weiteren Lösungsansätzen soll nun weiter gearbeitet werden. Im Herbst wird die Stadt Nordhorn zum nächsten Pflegetischtreffen einladen.

Text und Foto: Stadt Nordhorn