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Notfallfallrucksack und Defibrillator für den SV Union Meppen – Verein nimmt am landesweiten „Supervisoren-Modell“ teil

Meppen. Der SV Union Meppen hat einen Notfallrucksack sowie einen Defibrillator angeschafft. Dieser hat seinen Platz ab sofort in der Turnhalle der Marienschule, in der jeden Donnerstag die Herzsportgruppe trainiert. 

Rehabilitationssport wird zunehmend wichtiger

„Wir möchten Menschen mit einer Herzerkrankung die Freude am Sport vermitteln und den für Sie geeigneten Sport zeigen. Mit Atemübungen, Bewegungstherapie und Ausdauertraining lassen sich Ihre Leistungen und vor allem auch die Lebensqualität verbessern“, sagte Karl-Heinz Tallen, Vorsitzender SV Union Meppen. Die Bedeutung dieses Angebotes betont auch Dr. med. Vera Jaron, Leitende Ärztin Breiten-Präventions- und Rehabilitationssport des Deutschen Behindertensportverbandes e. V. (DBS): „Es ist unumstritten, dass Bewegung, Spiel und Sport in der Rehabilitation von Herzerkrankten eine tragende Rolle spielen. Durch die medizinischen Fortschritte im Bereich der Kardiologie in den letzten Jahrzehnten sind die Teilnehmer in den Herzgruppen leistungsfähiger und medizinisch gut versorgt, aber die Angst nach dem Erleben eines Herzinfarktes sitzt bei vielen tief.“

Für die Durchführung des Rehabilitationssports in Herzgruppen ist derzeit die ständige Arztanwesenheit vorgeschrieben – eine Herausforderung, denn der Bedarf steigt. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „Neue Wege für den ärztlich verordneten Rehabilitationssport in Herzgruppen – Das Supervisoren-Modell“ durch den DBS ins Leben gerufen, an dem im Landkreis Emsland neben dem SV Union Meppen, die Reiterfreunde Twist und Umgebung e. V. sowie Sport Vital Lingen e. V. teilnehmen.

Das Supervisoren-Modell

„Mit dem Supervisoren-Modell verfolgt der DBS das Ziel die medizinische Kompetenz möglichst effektiv und sinnvoll einzusetzen und Vereinen durch weitere Handlungsoptionen die Möglichkeit zu geben, ihr Angebot aufrecht zu erhalten und gegebenenfalls weiter auszubauen“, so Jaron. Die sogenannten Supervisoren, die (Fach-) Ärzte, sind hierbei nicht bei jeder Übungseinheit persönlich anwesend. Folglich kann ein Supervisor mehrere Herzgruppen betreuen; Flexibilität wird gewonnen und die zeitliche Belastung abgebaut.

„Für die Zeiten, in denen kein Arzt vor Ort ist, steht uns Rettungspersonal des Deutschen Roten Kreuzes zur Verfügung“, erklärt der Meppener Arzt Dr. Andreas Gries, der die Herzsportgruppe des SV Union Meppen aktuell betreut. Der SV Union Meppen hat zu Beginn des Modellprojektes einen Notfallrucksack sowie einen Defibrillator (AED) angeschafft. Letzterer hat seinen Platz ab sofort in der Turnhalle der Marienschule, in der jeden Donnerstag die Herzsportgruppen trainieren.  Wie viele weitere, in öffentlichen Gebäuden installierte Geräte dieser Art, ist es mit seiner Hilfe auch für den Laien möglich, Leben zu retten, da das Gerät mit Hilfe von Ansagen kinderleicht zu bedienen ist.

„Es kann nur der Fehler gemacht werden, nicht zu helfen. Die Zauberworte lauten: Trau dich“, so Dr. Andreas Gries.

Die Anschaffung des Defibrillators wurde durch die Stadt Meppen bezuschusst. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder Sportvereine bei den unterschiedlichsten Projekten unterstützt. Dabei ging es wie in diesem Fall um Defibrillatoren oder beispielsweise auch um größere Sportgeräte“, erklärte Christian Golkowski, Fachbereichsleiter Bildung, Familie, Jugend und Sport. Da die Vereine von dieser Möglichkeit immer gerne Gebrauch gemacht haben, haben die städtischen Gremien einer Erhöhung des Ansatzes für 2018 zugestimmt. „Mit den bis heute vorliegenden Anträgen sind sämtliche Mittel für dieses Jahr verbraucht“, sagt Golkowski und verweist darauf, dass Anträge für 2019 gerne eingereicht werden können.

Eine Anschaffung, die Leben retten kann: (v. l.) Christian Golkowski, Fachbereichsleiter Bildung, Familie, Jugend und Sport, Dr. med. Vera Jaron, DBS, Dr. med. Andreas Gries und Karl-Heinz Tallen, Vorsitzender SV Union Meppen, freuen sich über die Anschaffung des Notfallrucksackes inklusive des Defibrillator und die damit verbundene Förderung durch die Stadt Meppen. Foto: Stadt Meppen
Eine Anschaffung, die Leben retten kann: (v. l.) Christian Golkowski, Fachbereichsleiter Bildung, Familie, Jugend und Sport, Dr. med. Vera Jaron, DBS, Dr. med. Andreas Gries und Karl-Heinz Tallen, Vorsitzender SV Union Meppen, freuen sich über die Anschaffung des Notfallrucksackes inklusive des Defibrillator und die damit verbundene Förderung durch die Stadt Meppen. Foto: Stadt Meppen

„Die Unterstützung durch die Stadt Meppen trägt positiv zum Gelingen bei und wir können hoffen, dass wir in der Bevölkerung zunehmende Aufmerksamkeit für den lebensrettenden Knopf am AED gewinnen können“, sagte Jaron. Und auch Karl-Heinz Tallen, Vorsitzender SV Union Meppen e. V., richtete seinen besonderen Dank an die Stadt Meppen. Das Projekt „Neue Wege für den ärztlich verordneten Rehabilitationssport in Herzgruppen“ – Das Supervisoren-Modell hat der DBS für drei ausgewählte Landesverbände (Niedersachsen, Hessen und Sachsen) entwickelt. Es wird durch die Deutsche Herzstiftung großzügig finanziell unterstützt.

Näheres zu Fördermöglichkeiten für Meppener Sportvereine gibt es beim Fachbereich Bildung, Familie, Jugend und Sport, Herrn Christian Golkowski, Tel. (05931) 153-143, E-Mail: c.golkowski@meppen.de.

Text und Foto. Stadt Meppen