Blaulicht

Osnabrücker Zoll und Staatsanwaltschaft glückt großer Schlag gegen organisierte Schwarzarbeit; Beschuldigter wurde in den Niederlanden festgenommen

Osnabrück (ots) Nach monatelangen gemeinsamen Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Osnabrück – Dienstort Nordhorn – und der Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen einen Beschuldigten wegen der Beitragsvorenthaltung und Bildung einer kriminellen Vereinigung ist dieser mit einem internationalen Rechtshilfeersuchen durch die Behörden des Königsreiches der Niederlande am 25. November 2021 festgenommen worden. Der Beschuldigte führte eine sogenannte „Servicefirma“ und erstellte Scheinrechnungen für nie erbrachte Leistungen in Höhe von 1,7 Millionen Euro um Schwarzgelder zu generieren.

Begonnen hatten die Ermittlungen bereits im März 2021 gegen Verantwortliche von Firmen aus der Paket- und Kurierdienstbranche. In einer groß angelegten Durchsuchungsaktion mit 320 Zöllnern wurden in den Landkreisen Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim sowie im Münsterland eine Vielzahl von Objekten, wie Geschäftsräume der Firmen und Wohnungen von Beschuldigten aufgrund von Beschlüssen des Amtsgerichts Osnabrück durchsucht. Die Fahnder beschlagnahmten dabei umfangreiche Beweismaterialien und führten Vernehmungen von Arbeitskräften durch.

Dabei stellte sich heraus, dass die Verantwortlichen der Unternehmen über Jahre hinweg Arbeitnehmer beschäftigten, die wesentlich mehr Stunden arbeiteten als in der Buchführung festgehalten und der Differenzbetrag ohne Steuern und Sozialversicherungsbeträge ausbezahlt wurde. Mit Scheinrechnungen für nie erbrachte Leistungen, erstellt von sogenannten „Servicefirmen“, versuchten die Täter und ihre mit beschuldigten Helfer, dies zu verschleiern. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse beantragte die Staatsanwaltschaft Osnabrück einen Durchsuchungsbeschluss für eine sogenannte „Servicefirma“ in Rotterdam sowie einen Europäischen Haftbefehl gegen den verantwortlichen Geschäftsführer. Bei der Vollstreckung der Maßnahme durch die niederländischen Ermittler konnte der Beschuldigte jedoch zunächst nicht angetroffen werden. Erst nach umfangreichen Ermittlungen gelang es den niederländischen Kollegen schließlich, den Mann am 25. November in Schiedam (Niederlande) festzunehmen. Die gesamte Aktion ist von zwei Zöllnern des Hauptzollamts Osnabrück begleitet worden. Der Tatverdächtige wurde am 9. Dezember 2021 dem Haftrichter beim Amtsgericht Osnabrück vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete. Der Beschuldigte wurde in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert.