PETER HEPPNER kündigt mit neuer Single „Was bleibt“ feat. Joachim Witt zweifach Albumveröffentlichung an
Gleich zwei neue Alben von Peter Heppner werfen unweigerlich die Frage auf, ob der Mann mit der charakteristischen Stimme und der nachdenklichen Songwriter-Handschrift größenwahnsinnig geworden ist.
Macht man doch heute nicht mehr, richtig viel Musik auf die ewig gehetzte Menschheit loslassen! Normalerweise. Aber um die Norm hat der Künstler aus Hamburg seit jeher einen weiten kreativen Bogen gemacht, der weitreichendes Interesse an seiner Musik nach sich zog. Die Antwort auf die Frage ist entsprechend ein klares Nein. Heppner frönt mit seinem neuen Pop-Album „Confessions & Doubts“ und dem neuen Dance-Album „TanzZwang“ keinem übersteigerten Geltungsdrang. Vielmehr sammelte sich in den sechs Jahren seit seinem letzten Soloalbum ein potentes Song-Material-Füllhorn an, das Heppner in seiner vielfältigen Essenz zeigt. Entsprechend ist es ein schönes Glück, dass der Mann, der sich in seinem kreativen Ausdruck ungerne festlegen lässt, diese Essenz mit seinen beiden neuen Alben so konsequent offenbart wie noch nie.
Am Anfang von „Confessions & Doubts“ und „TanzZwang“ standen zwei Dutzend Songs, die Heppner überwiegend mit Dirk Riegner geschrieben hatte. Die eine Hälfte wies romantisch-melancholisch Richtung Pop. Die andere Hälfte hielt die Körper ihrer beiden Autoren tänzelnd in Bewegung. Wann immer Heppner das Gefühl hatte, dass ein Lied tanzbar sein sollte, rief er Riegner den Begriff „TanzZwang!“ zu. „Er sollte uns beide, die wir wirklich keine Tänzer sind, dazu zwingen, tanzen zu wollen“, lacht er. Die Glanzpunkte des Albums sind nicht nur die Pulse, die bisweilen sogar im HipHop verortet werden können. Auch die eigentlichen Produktionsarbeiten unterstreichen den Ausnahmestatus von „TanzZwang“ in Heppners Karriere. Jedes der zehn Lieder wurde jeweils vertrauensvoll in die Hände eines anderen Produzenten gelegt. Die einzige Vorgabe, die es von Heppner gab, war, das jeweilige Stück gemäß dem Plattentitel zu gestalten. Davon abgesehen galt das Freiheitsprinzip. Auch der Überraschung wegen. Das Resultat ist eine Art äußerst spannender Dance-Sampler, der zwischen den Ideen der Produzenten (u.a. Apoptygma Berzerk, PixTom, Schiller), Heppners Songwriting und seiner Stimme, die als roter Faden dient, korrespondiert.
„Confessions & Doubts“ ist klassischer Heppner: Romantisch in den Melodieführungen, tief in den Beats und kathartisch im Gesang. Den Heute-Sound des Albums designte Heppner gemeinsam mit Alex Lys, von dessen Tonregisseur-Sensibilitäten er schwärmt. Die sind in Form von Zwischentönen, die klar den klanglichen Reiz der Platte ausmachen, allgegenwärtig in den 10 Songs des Albums. Deren Verankerung in der Elektronischen Musik ruft immer wieder Nachhall auf: Kraftwerk, Jean-Michel Jarre, Moog- und Prophet-Synths, die ganzen großartigen Signet-Sounds der 70er-Jahre tragen in Lys’/Heppners Klangkunst neuartige DNA in sich. Die Haltung der Platte wiederum huldigt der Szene des London der frühen 80er-Jahre. Sie hätte auch „off Portobello Road“ entstanden sein können. Oder unter der Ägide von 4AD und den vielen anderen wegweisenden Indie-Labels dieser Zeit, die heutige britische Pop-Nationalheiligtümer wie The Cure und New Order hervorbrachte. Es ist die demokratische Sichtweise auf Musikproduktionsmittel, die „Confessions & Doubts“, zeitgemäß klingend, einen Bogen zwischen Early 80’s und 2018 spannen lässt. Damals wie heute brauchte es keinen teuren Technik-Schnickschnack, sondern Ideen und Visionen, um echte musikalische Alternativen für die Ewigkeit kreieren zu können. Und weit verzweigte künstlerische Koordinaten.
Die Single „Was bleibt?“ kann hier bestellt werden:
https://PeterHeppner.lnk.to/WasBleibt
Für Leute, die heute 25 Jahre alt sind, gab es nie eine Zeit ohne Peter Heppner. Immer in Bewegung geblieben, nie auf der Stelle getreten, hat der 50-Jährige in mehr als drei Jahrzehnten als vielfältige Musikproduktivkraft nicht den Hauch Staub angesetzt. Vielleicht, weil er ein neugieriger Mann geblieben ist. Fragt man zehn Menschen, wer Peter Heppner ist, erntet man auch zehn verschiedene Antworten: Sänger, Produzent, Komponist, Hörspielsprecher, Maler, die Stimme einiger Hits des Elektronik-Projekts Schiller, viel gespielte Duo-Hälfte von Wolfsheim und Witt/Heppner. Erkundigt man sich bei ihm direkt danach, wer er seinem Selbstverständnis nach ist, erntet man ein Lachen: „Ich gab mir viel Mühe, mich als Künstler nicht festlegen zu müssen“, sagt er. „Ich habe mich ja nicht mal an eine Sprache gebunden, singe entgegen aller Widerstände auf Deutsch und auf Englisch, worauf ich auch ein bisschen stolz bin. Wenn man aufrichtige und authentische Kunstwerke schafft, sagen die auch immer etwas über den Künstler aus. Sie sind wie Geständnisse. Man kann viel über mich und meinen Charakter erfahren, wenn man sich mit meiner Musik beschäftigt. Zweifel sind auch zentrale Dinge, wenn man Kunst macht. Ich finde, dass der Albumtitel ‚Confessions & Doubts‘ mich als Künstler an diesem Punkt der Momentaufnahme gut beschreibt.“
Dass Popmusik nicht nur für Menschen aufgenommen wird, deren Hormone Zirkus spielen, ist Peter Heppner schon lange ein Anliegen. „Die Flut“, „Wir sind Wir“ oder „Kein zurück“ hätte er erst gar nicht angefasst, wenn er sich als Liedermacher nicht des Bewusstseins bemächtigen könnte, außerhalb der Larifari-Lyrics-Fabrik zu schreiben. „Ich habe keine Angst vor schwierigen Themen, ich habe keine Angst vor erwachsenen Titeln“, unterstreicht er und verweist auf „Was bleibt“, die erste Single-Auskopplung von „Confessions & Doubts“. Ähnlich wie im Hit „Die Flut“, nehmen Heppner und Witt auch in der neuen Duo-Einspielung „Was bleibt“ im Gesang gegenseitige Charaktere ein. Vergänglichkeit ist hier das Thema. Reizvoll gegensätzlich spielt Vieles bei Heppner 2018. Nicht zuletzt sowohl die „normale“ LP „Confessions & Doubts“ wie auch die Dance-Platte „TanzZwang“ selbst. Von der dunklen Seite der großen Macht ist „Unloveable“ geprägt, während die Musik den inhaltlichen Moll-Tönen etwas Hoffnungsvolles entgegensetzt. Der Selbstverlorene in „Gib mir doch ’n Grund“ findet im Refrain, der mit Reggae flirtet, möglicherweise tatsächlich einen Grund dafür, die Grubenlampe dauerhaft außer Betrieb setzen zu können.
„Nebel“ von der Tanz-Platte hebt die Dunkelheit der Vertonung eines Herman-Hesse-Textes mit warmen Sounds auf. Das atemstockende „Theresienstadt hinter der Mauer“ wurde vom Musikdrama „Die Kinder der toten Stadt“ inspiriert, für das Heppner die Schirmherrschaft übernommen hat – wohlwissend, dass die Zeitzeugen des damaligen Wahnsinns zunehmend wegsterben. „…und ich tanz’“ ist die selbstermächtigte Hymne einer Person, die der Funktionalität der Gegenwart ein Gefühl entgegensetzt. Getrennt hat Heppner die Songs beider Platten „nach Gefühl“, wie er erzählt. Genauso soll schließlich auch entweder zu „Confessions & Doubts“ oder zu „Tanzzwang“ gegriffen werden – nach Gefühl. Gut, dass Peter Heppner kein Doppelalbum aus der Materialfülle kompiliert hat. Die beiden separaten Alben stammen zwar im Ursprung aus dem gleichen Haus, funktionieren aber vor allem als Gegenpole zueinander bestens. Wie alles im Leben. In der Kunst, in der Liebe, in „Confessions & Doubts“ und „Tanzzwang“.
Beide Alben können ab sofort hier vorbestellt werden:
ALBUM „Confessios & Doubts“:
https://PeterHeppner.lnk.to/Confessions_Doubts
Album: „TanzZwang“:
https://PeterHeppner.lnk.to/TanzZwang
Fanbox: „Confessions & Doubts“:
https://PeterHeppner.lnk.to/Confessions_Doubts_Fanbox
https://www.facebook.com/peterheppneroffiziell/
PETER HEPPNER Live
15.11.2018, Hamburg (Markthalle)
16.11.2018, Rostock (Mau Club)
17.11.2018, Berlin (Huxley’s Neue Welt)
29.11.2018, Hannover (Musikzentrum)
30.11.2018, Leipzig (Haus Leipzig)
01.12.2018, Glauchau (Alte Spinnerei)
08.12.2018, Magdeburg (Factory)
09.12.2018, Nürnberg (Hirsch)
11.12.2018, Stuttgart (Im Wizemann)
12.12.2018, Zürich (X-tra)
14.12.2018, Oberhausen (Kulttempel)
15.12.2018, Langen (Stadthalle)
16.12.2018, Köln (Live Music Hall)