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Rettung des Barockgartens am Haus Altenkamp geht in die nächste Phase

Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege hat die Stadt Papenburg beglückwünscht, dass nun eine solide Arbeit für den Barockgarten am Gut Altenkamp vorliegt und eine gute Orientierung für den weiteren Umgang mit dem Objekt vorliegt. Dr. Rainer Schomann, Referatsleiter beim Landesamt, traf sich im Haus Altenkamp mit Aktiven aus Aschendorf sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Rat, Ortsrat und Verwaltung, um über die weiteren Schritte zur Sanierung und Pflege des Gartens zu beraten.

„Die alten Eibenhecken und auch das Lindenspalier sind einzigartig, da diese größtenteils noch in Originalsubstanz erhalten sind. Das ist nicht selbstverständlich“, so Dr. Rainer Schomann, „In vielen historischen Gärten ist die originale Pflanzensubstanz nicht nur in weit geringerem Maße erhalten, sondern auch nur in Form nachgepflanzter Gehölze, die keinen authentischen Alterswert besitzen. Somit ist der Garten von Gut Altenkamp mit seinem Altbaumbestand ein Juwel, der für die Nachwelt erhalten werden muss.“ Elke Lorenz als beauftragte Landschaftsarchitektin und Gutachterin ergänzt: „Auch heute ist noch deutlich erkennbar, wie versiert und qualifiziert der Garten geplant wurde und wie die einzelnen Pflanzen ausgewählt und gesetzt wurden.“

Im alten Leitbild der Stadt Papenburg ist aufgenommen, dass Gut Altenkamp zu einem Event-Klassiker ausgebaut werden soll. Gut Altenkamp nimmt eine Schlüsselstellung bei der Aschendorfer Kernkompetenz „Kunst und Kultur“ ein. „Wir können heute feststellen, dass der Barockgarten nicht Bühne oder Kulisse für Veranstaltungen ist. Der Garten selber ist das Schauspiel. Er ist der Event-Klassiker im Wechsel der Jahreszeiten“, führt Stadtbaurat Jürgen Rautenberg aus. Das Kulturdenkmal bedarf Schutz und nachhaltiger Pflege. Umfangreiche Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen für das Kulturdenkmal wurden 2022 mit einem umfangreichen Schnitt der Eibenhecken vorgenommen. Für das Jahr 2023 sind weitere erhebliche Schnittmaßnahmen an Linden und Eiben beabsichtigt, um dem historischen Leitbild näherzukommen und den Gehölzen denkmalgerecht Gestalt zu geben. Zudem soll Totholz beseitigt werden, um weiterhin die Sicherheit für Besucher im Park zu gewährleisten. „Vor besondere Herausforderungen“, so Jürgen Rautenberg, „stellt uns der Klimawandel. In den trockenen Sommermonaten fällt die Gräfte seit einigen Jahren trocken. Hier müssen wir reagieren. Die Eiben werden bereits bewässert.“

Sehr positiv wurde in der Gruppe das Engagement der benachbarten Internationalen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Brüninghaus (IJBB Brüninghaus e. V.) aufgenommen.In Kooperation mit der Stadt will das Brüninghaus projektbezogen Umweltbildung und Denkmalschutz im Garten Altenkamp stärken. Intern arbeitet die Verwaltung daran, den Hochzeitsservice für Gut Altenkamp auszubauen, um Hochzeitspaare und deren Gäste besser zu betreuen. „Veranstaltungen im Garten Gut Altenkamp sind daran zu messen“, so das Landesamt für Denkmalpflege, „dass sie verträglich und passend sind“. Aus Sicht der Stadtverwaltung sollten sie das Erhaltungs- und Schutzziel für das Kulturdenkmal fördern und unterstützen. Veranstaltung, wie das „Ernst-Pagels-Symposium“ am vergangenen Wochenende im Forum Alte Werft zeigen, dass Gartenkunst hunderte Besucherinnen und Besucher in die Stadt bringen kann und auch international beachtet wird. Der größte Teil der Wertschöpfung kulturhistorisch bedeutsamer Parks und Gärten liegt nicht in der Anlage selber, sondern bei der lokalen Wirtschaft. Dazu zählen Übernachtungen, Gastronomie, Werbung für regionale Produkte, Anziehungspunkt für Konferenzen und Fortbildungsangebote sowie vieles mehr.

In der kommenden Adventszeit soll ein Weihnachtsmarkt unter Berücksichtigung der Anforderungen des Denkmalschutzes am Gut Altenkamp durchgeführt werden. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Aschendorfer Verein für Handel, Handwerk und Verkehr (HHV), der Ortsbürgermeisterin Marion Terhalle und weiteren Vertretern aus Politik und Verwaltung klären die Voraussetzungen, um die denkmalrechtliche Erlaubnis zu erhalten. Der Begriff „Markt“ legt bereits nahe, dass der Weihnachtsmarkt auf mittlere Sicht zur Stärkung des Zentrums von Aschendorf beitragen sollte. Mit der Planung und dem anstehenden Umbau des Aschendorfer Marktplatzes wird es Ausgaben in Höhe von mehreren Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln zur Verbesserung seiner Aufenthaltsqualität geben. Hier könnten in der Adventszeit auch weitere Nutzungen, wie etwa Curling o. Ä. stattfinden, wenn den Menschen auf dem Marktplatz wieder mehr Raum zum Aufenthalt gegeben wird. Auch größere Stände finden hier Platz.

Eine öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung der Stadt Papenburg zu den Planungen im Ortszentrum gibt es hierzu am Donnerstag, 18. August 2022, um 17:30 Uhr in der Aula der Heinrich-Middendorf-Oberschule, Bokeler Straße 26, in Aschendorf.

Text und Foto: Stadt Papenburg