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Saltatio Mortis live in Lingen

Eine deutsche Mittelalter-Rock-Band in Lingen? Ist Lingen dafür bereit? Wir sagen Ja! Lingen war dafür bereit!

Der Totentanz, was Saltatio Mortis aus dem Lateinischen übersetzt heißt, wurden im Jahr 2000 auf der Ronneburg gegründet. Anfangs waren sie eine Straßenmusikband, heute sind sie von den großen Bühnen nicht wegzudenken. Von den sieben Gründungsmitgliedern der Originalbesetzung sind nur noch Sänger Jörg Roth (Alea der Bescheidene) und der Drehleierspieler Gunter Kopf (Falk von Hasen-Mümmelstein) dabei. Doch trotz der diversen wechsel bringt die Band sieben Musiker mit auf die Bühne. Früher auf Mittelaltermärkten und als Staßenmusiker unterwegs, spielen sie heute in Clubs und auf großen Bühnen. Ebenfalls sind sie gern gesehene Gäste auf mittelalterlichen Veranstaltungen und auf Festivals, bei denen sie auch regelmäßig zugegen sind. Ihr Musikstil mischt sich aus der Musik der Mittelalterszene, dem Mittelalter-Rock, dem Folk-Rock, dem Folk-Punk, dem Punk-Rock und dem Metal. Die Stilorientierung ist in den letzen Jahren doch deutlich Rockiger geworden. Das Motto der Band:“Wer tanzt, stirbt nicht.“

Das hat sich auch durch das gesamte Konzert bewahrheitet. Angefangen mit eigenen Liedern wie „Bring mich zurück“, „Wo sind die Clowns“ und „Loki“ waren auch Lieder dabei wie ein „hypa hypa“ Remix oder das mehr als bekannte „My mother told me“ dabei. Auch nicht vorenthalten wurden Lieder die noch auf keinem Album sind wie „Mittelfinger Richtung Zukunft“ das mit Swiss, Die Anderen und Henning Wehland zusammen geschrieben wurde. Der neuste Song „Nie allein“ war natürlich auch auf der Setlist. Beim zuhören konnte man meinen, das es der letzte Song des Konzertes sei. Aber dem war nicht so. Nach dem Lied erklärte uns „Alea der Bescheidene“ mit Selbstironie, das er das Hygienekonzept bei einem Strandkorbkonzert scheinbar nicht richtig verstanden hätte. Er wollte das Publikum da mit einer Hand am Strandkorb um diese herumtanzen lassen. Hierbei bekam das Gesundheitsamt aber direkt Schnappathmung, da die 1,5m Mindestabstand ja nicht hätten eingehalten werden können. Das wäre ja aber in Lingen auch nicht möglich gewesen da das Konzert bestuhlt war. Auch das rumtanzen um den Stuhl war nicht machbar also blieb nur das Springen.

Das begeisterte Alea dermaßen, das er nicht mehr der Bescheide war, und das unbändige verlangen verspürte das nächste Dorf zu Brandschatzen.

Zwei, drei Lieder später verließ Saltatio Mortis die Bühne um sich die Kehlen zu befeuchten und anschließend zu den obligatorischen „Zugabe“ Rufen wieder auf die Bühne zurückzukehren. Der Dudelsackspieler zeigte an das sie nur ein Lied spielen wollten, daraus wurde aber nichts. Plötzlich stand der Leadsänger oben ohne auf der Bühne, welches bei den weiblichen Fans für zusätzliche Begeisterung sorgte. Alea heizte den Publikum noch mal richtig ein. Forderte von den Fans sich ebenfalls auszuziehen. Einige kamen dieser Aufforderung nach. Dabei entdeckte jemand von der Band ein „Bud Spencer“-Tattoo, welches sogleich gefeiert und vom Dudelsackspieler fotografiert wurde. Nach einer etwas holprigen Überleitung kam man auf den nächsten Song. Es war „Prometheus“. Als letztes Lied von Saltatio Mortis kam der „Spielmannsschwur“. Damit wollten sie sich verabschieden. Das Publikum wollte sie aber noch nicht gehen lassen. Also sang und tanzte man zu „Remmidemmi“ von Deichkind und alle gingen sofort mit. Danach war das geile Konzert dann leider zu Ende und Saltatio Mortis verließen die Bühne der Arena Sommergarten der Emslandarena nicht ohne sich ein Wiedersehen zu wünschen.

Von allen Konzerten die wir bis jetzt sehen durften, war dieses das mit der besten Stimmung! Das Publikum stand direkt auf als die Band die Bühne betrat und war direkt auf „Betriebstemperatur“! Mit zwei (zeitweise drei) Dudelsäcken, einer Drehleier, einem E-Bass und einer E-Guitarre, einer Schalmei und einem Schlagzeug lässt sich dem Publikum auch gut einheizen. An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal der gesamten Crew für den reibungslosen Ablauf und die gute Organisation danken.

Bis zum nächsten mal in der Emslandarena

Text und Fotos: Deffke / Stock