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Schülerinnen des Gymnasiums Haren (Ems) im Gespräch mit Zeitzeugen

Haren. Die Stadt Haren (Ems) war nach Ende des Zweiten Weltkriegs für rund drei Jahre eine polnische Stadt namens „Maczków“ und bot zwischen 1945 und 1948 eine zeitweilige Bleibe für polnische Displaced Persons. Nur wenige Personen können heute noch über ihre Erfahrungen aus der „Maczków-Zeit“ berichten. Ein solcher Zeitzeuge ist Adam Bryl, der kurz nach der Ausreise seiner Eltern in England geboren wurde und von seinem Vater vieles über die Erlebnisse in Maczków erfahren hat.

Schülerinnen des Gymnasiums Haren hatten jetzt die Möglichkeit, Adam Bryl auf seinem Deutschlandbesuch im Rahmen eines Schulprojekts zu befragen. Organisiert wurde das Treffen von Dr. Rüdiger Ritter im Dokumentations- und Begegnungszentrum Inselmühle, wo die polnische Vergangenheit Harens in einer Dauerausstellung thematisiert wird. Die Schülerinnen zeigten großes Interesse an den Erlebnissen des Zeitzeugen. Adam Bryl wurde zur Ausreise seiner Eltern nach England, zu den Schwierigkeiten der Nachkriegszeit sowie zur Situation der Schule in Maczków befragt. Dabei wurde deutlich, dass auch in vielen polnischen Familien zunächst kaum über die Kriegsjahre gesprochen wurde und stattdessen der Neuanfang im Vordergrund stand. Adam Bryl machte deutlich, wie wichtig es dennoch sei die Erlebnisgeneration zu befragen, bevor dieses Wissen eines Tages verloren geht. Das Interview wurde von den Schülerinnen aufgezeichnet und soll nun im Rahmen der Projektarbeit weiterverwendet werden.

Text und Foto: Stadt Haren (Ems)