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Spielraum für freiwillige Leistungen bleibt erhalten – Jahresbericht 2017: Sozialausgaben im Landkreis Emsland steigen

Meppen. Die Nettoaufwendungen der Sozialhilfe im Landkreis Emsland sind von 124.338.505 Euro im Jahr 2016 auf 128.964.406 Euro im Jahr 2017 und damit um 3,5 Prozent gestiegen.

Diese Zahlen stellte der Landkreis Emsland in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Integration vor. Daneben sind die Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz von 34.840.649 Euro in 2016 auf 18.701.438 Euro gesunken. Hier sei für das laufende Jahr mit einem weiteren Rückgang der Kosten zu rechnen, hieß es vom Landkreis Emsland. Die im Übrigen anfallenden Kosten der Grundsicherung im Alter und bei (dauernder) Erwerbsminderung von 18,5 Mio. Euro werden vom Bund zu 100 Prozent erstattet.

Die Zahl der Asylbewerber ist von 5344 im Mai 2016 auf 1392 im Juli 2018 gesunken. Die in der Kreisverwaltung eingerichtete Fachstelle Integration koordiniert im Wesentlichen die gesellschaftlichen und beruflichen Migrationsangebote der Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Soziale Dienste, Bildungsträger sowie anderer Akteure.  

Im Bereich der Eingliederungshilfe wurde insbesondere die weiter steigende Zahl von jetzt 213 Schulbegleitern (2016: 198) genannt. Die Schulbegleiter sorgen dafür, dass Kinder mit einer wesentlichen körperlichen oder seelischen Behinderung die Regelschule besuchen können. Damit werde dem Gedanken der Inklusion Rechnung getragen. Dies gelte auch für das ambulant betreute Wohnen vor allem seelisch erkrankter Menschen. Hier habe sich ein Anstieg von 655 Personen in 2016 auf 711 ergeben. So erfreulich diese Entwicklung auch sei, komme aber bei Personen mit besonders hohem Betreuungsbedarf auch weiterhin nur eine stationäre Versorgung in Betracht. 

Erfreulicherweise konnte der Landkreis auch weiterhin freiwillige Leistungen gewähren. Dazu zählen Erholungsmaßnahmen für Familien mit Kindern (29.067 Euro), die Schuldensanierung von Familien (64.609 Euro) sowie die Förderung von Wohlfahrtsverbänden, Sozialen Diensten und Selbsthilfegruppen (427.200 Euro). Zur Finanzierung von Personal- und Sachkosten im Asylbereich hat der Landkreis Emsland den emsländischen Kommunen nach der entsprechenden Heranziehungssatzung einen Betrag von 4,32 Mio. Euro gezahlt.

Im Übrigen sind im vergangenen Jahr für Baumaßnahmen bei Krankenhäusern, Wohlfahrtsverbänden sowie die Errichtung von generationsübergreifenden Gemeinschaftseinrichtungen nach politischen Beschlüssen von insgesamt rund 3,2 Mio. Euro bewilligt  worden. 

Mit den Pflegestärkungsgesetzen haben sich für viele Menschen mit Pflegebedarf oder mit Behinderung positive Veränderungen in Form höherer Leistungen ergeben, insbesondere für Menschen mit kognitiven Erkrankungen. Im vergangenen Jahr hat dies zu geringeren finanziellen Aufwendungen in Höhe von rund 1,36 Mio. Euro für den Landkreis Emsland geführt: 2016 betrugen die Nettoausgaben rund 7,71 Mio. Euro; 2017 lagen sie bei 6,37 Mio. Euro. Aufgrund des demografischen Wandels und der Zunahme älterer und pflegebedürftiger Menschen ist aber für die Zukunft wieder mit höheren Ausgaben zu rechnen.  

Text: Landkreis Emsland