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Sprachförderung hat hohe Bedeutung – Stadträtin Beckermann und Gemeindereferent Veldboer tauschen sich aus

Die Entscheidung der Bundesregierung, das Bundesprogramm „Sprach-Kita: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ Ende des Jahres 2022 auslaufen zu lassen, ist für die Stadträtin für Bildung, Ordnung und Soziales der Stadt Nordhorn, Birgit Beckermann, kritikwürdig. „Die Herausforderungen der vergangenen beiden Jahre durch die Pandemie und nun die Integration von ukrainischen Kindern in den Kindertagesstätten bringen die Fachkräfte an den Rand ihrer Kräfte. Gerade jetzt benötigen die Kinder verlässliche Strukturen und die Fachkräfte Unterstützung bei der Bewältigung dieser Herausforderungen, gerade im Bereich Sprache“. Es brauche unbedingt eine Verstetigung der Sprachförderung, betont Birgit Beckermann.

Mit dem Auslaufen der Sprach-Kitas fällt ein von den Fachkräften geschätztes Programm zum Ende des Jahres weg. „Die aus dem Bundesprogramm finanzierten Sprachfachkräfte leisten seit Jahren herausragende Arbeit. Der Wegfall wäre ein Rückschritt für die Professionalisierung der Erzieherinnen und Erzieher sowie einer alltagsintegrierten sprachlichen Bildung, inklusiven Pädagogik und in der Zusammenarbeit mit Familien in Kitas.“ betont Referent Jürgen Veldboer, zu dessen Dekanat Grafschaft Bentheim mehrere Kindertagesstätten gehören, in denen bislang die Sprachförderung intensiv genutzt wird.

„Der Bund ist gut beraten, die Sprachförderung in Kindertagesstätten weiter zu unterstützen. Das KiTa-Qualitätsgesetz, das zurzeit beraten wird, soll ja die Sprachförderung stärken.“, erklärt Birgit Beckermann. Auch wenn der Bund mit dem Entwurf des Kita-Qualitätsgesetzes das Handlungsfeld Sprache als einen Schwerpunkt definiert habe und finanzielle Mittel bereitstellen wolle, bestehe die Kritik insbesondere darin, dass bislang keine direkte Fortsetzung ab 2023 zu erwarten sei. „Für alle Beteiligten entsteht nun eine große Verunsicherung“, fügt Sarah Nykamp hinzu, die in der Kita St. Ludgerus in Klausheide als Sprachförderkraft tätig ist.

In der Stadt Nordhorn betrifft das Ende der Sprach-Kitas insgesamt 13 Einrichtungen, die bislang mit einer zusätzlichen halben Fachkraftstelle gefördert werden. Das Programm ist in der Grafschaft mit dem Ziel der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung als fester Bestandteil in der Kindertagesbetreuung implementiert worden.

Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ richtet sich an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichem Förderbedarf besucht werden. Die Sprachförder-Kitas erhalten eine zusätzliche halbe Fachkraftstelle. Diese Fachkraft unterstützt im Bereich sprachliche Bildung das Team, sie berät, begleitet und unterstützt die Kindertagesstätten-Teams bei der Weiterentwicklung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung. Zusätzlich ist eine Fachberatung eingebunden. Über die Fachberatung erfolgte eine Qualifizierung der Fachkräfte innerhalb der Grafschaft Bentheim.

Text und Foto: Stadt Nordhorn