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„Starke Unterstützung für eine nachhaltige Integration“ – Flüchtlingsbetreuer aus Haren (Ems) besuchen Norderney

Mit einer Tagesfahrt auf die Nordseeinsel Norderney hat sich die Stadt Haren (Ems) bei den Ehrenamtlichen bedankt, die sich seit mehr als zwei Jahren um die Integration der Flüchtlinge in der Schifferstadt kümmern. Erster Stadtrat Dieter Sturm fasste auf der Fahrt die unterschiedlichen Lebenssituationen der Flüchtlinge zusammen und lobte den Durchhaltewillen der Ehrenamtlichen. „Sie sind für uns eine starke Unterstützung für eine nachhaltige Integration der Neubürger in unserer Stadt und tragen einen großen Anteil am sozialen Frieden in der Stadt“, so Sturm.

Dabei ergebe sich aktuell in der Flüchtlingssozialarbeit ein sehr unterschiedliches Bild, wussten Sturm und die städtische Flüchtlingsbetreuerin Ljiljana Topalovic zu berichten. Rund 50 Personen würden weiterhin auf eine endgültige Entscheidung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) warten, obwohl der Asylantrag schon vor vielen Monaten gestellt worden sei. Dies betreffe in Haren (Ems) besonders Personen aus dem Irak, dem östlichen Afrika sowie dem ehemaligen Jugoslawien.

Eine ähnlich große Gruppe sei nur noch im Besitz einer Duldung, mithin ausreisepflichtig. Aufgrund fehlender Passpapiere, wegen Krankheit oder anderer Hemmnisse sei die Ausreise jedoch nicht durchführbar. Kettenduldungen durch die Ausländerbehörde seien die unvermeidbare Konsequenz. Dies führe zu Frust und Unverständnis bei den Betroffenen, ihren Betreuern und den beteiligten Behörden, da beispielsweise Arbeitserlaubnisse nicht erteilt werden könnten oder wieder zurückgenommen werden müssten. Ebenso seien den Personen viele Sprachkurse verwehrt. Bei fehlender Mitwirkung drohten Leistungskürzungen auf bis zu 151 Euro im Monat.

Die Gruppe mit Erster Stadtrat Dieter Sturm (rechts) machte nach der Überfahrt auf Norderney eine Inselrundfahrt mit der „Bömmelbahn“, die auch zum Leuchtturm führte. Foto: Stadt Haren
Die Gruppe mit Erster Stadtrat Dieter Sturm (rechts) machte nach der Überfahrt auf Norderney eine Inselrundfahrt mit der „Bömmelbahn“, die auch zum Leuchtturm führte. Foto: Stadt Haren

Durchweg positiv seien die Erfahrungen der anerkannten Familien, deren Kinder sich über die Schule und das private Umfeld wie Vereinen und Verbänden vorbildlich integrieren. Viele Jugendliche und Heranwachsende hätten einen Ausbildungsplatz erhalten, Erwachsene könnten einen Arbeitsplatz oder zunächst ein Probearbeitsverhältnis nachweisen und seien bereits ganz oder teilweise unabhängig von Sozialleistungen. In diesen Fällen kündige die Stadt auch die Mietverträge über Häuser und Wohnungen und werbe dafür, Anschlussmietverträge mit den Neubürgern zu machen. Die Ehrenamtlichen an ihrer Seite seien dafür oft ein gutes Argument.


Text und Foto: Stadt Haren