Musik

Stefan Kleinkrieg (Extrabreit) veröffentlicht die zweite Single „Wilhelmsplatz“ aus seinem neuen Solo-Album „Die Sonne scheint für alle“

Gefühlt hat jede deutsche Kleinstadt ihren Wilhelmsplatz. Und immer herrscht die gleiche Tristesse. Was nicht heißt, dass in den alten Kneipen am Wilhelmsplatz, romantische, prägende Erlebnisse zu kurz kommen. Hier ist alles möglich, nur nicht die große weite Welt, die bleibt außen vor. Selten wurde ein Ort sehnsuchtsvoller besungen als im Song  von Stefan Kleinkrieg, einem der letzten Romantiker deutschsprachiger Rockmusik. Und wer hat jemals einem Stromumwandlerhäuschen eine Liedzeile gewidmet?     („… alle sind heut‘ Abend wieder da / so als wär‘s das letzte Mal“).

Das Video zu „Wilhelmplatz“ sieht man hier: 

„Die Sonne scheint für alle“ wird am 25.02.2022 erscheinen.

Sie treibt schon mitunter seltsame Blüten, diese Pandemie. Da haut ein nunmehr 65-jähriger Gitarrist und Songschreiber nicht nur ein hochgelobtes Album mit seiner 43 Jahre alten Band Extrabreit raus, das sogar nach heutigen Zeitmaßstäben durchaus als Comeback bezeichnet werden kann, sondern bastelt innerhalb von zwei Jahren noch zwei Soloalben zusammen. Mitnichten weil er musste!

Das Album fühlt sich an, als höre man einem Storyteller zu, doch wenn man genau hinhört, sind es eigentlich eher Bilder, die der alte Ruhrpott-Indianer mit der sonoren Stimme im Kopf entstehen lässt. Der Ton macht die Musik, aber eben auch die Musik! Tief verwurzelt im sehr geschmackvollen Classic Rock sind die musikalischen Einflüsse nicht zu überhören. Gleichzeitig überfordern aber weder die Sounds noch die Texte den geneigten Hörer, so dass sich dieses zeitlose „Alterswerk“ problemlos in einem Rutsch durchhören lässt. Und über welches Album kann man das heute schon noch sagen.

Es wäre vor allem dem jüngeren Publikum zu wünschen, dem ja heute – wie man hört  – „Singer/Songwriter“ und „Storyteller“ wieder was bedeuten,  dass es den Zugang zu dieser Songsammlung bekommt – verdient hätte der Künstler das allemal.  Songs schreiben, Songs singen und vor allem Geschichten erzählen … das kann er, dazu ist er auf der Welt. Deren Wirrungen Kleinkrieg nicht nur wahrnimmt, sondern in ihrer Absurdität und Melancholie schamlos für seine Lieder verwendet. Man sollte sich Stefan Kleinkrieg und seinem Werk „Die Sonne scheint für alle“ anvertrauen.

Von gut unterrichteten Greisen habt man aber schon munkeln hören, dass der momentane Rückenwind den Monsieur schon zu weiteren Taten angestachelt hat.

Die erste Single „Billiges Benzin“ gleicht einem akustischen Roadtrip durch die Republik. Welcher Musiker kennt es nicht, das Gefühl der Einsamkeit auf den Straßen der Republik. Immer in der Hoffnung, genügend Tickets zu verkaufen, um das Benzin zum nächsten Auftritt bezahlen zu können. Ein Song als Metapher für das Leben. Das Video zu Billiges Benzin sieht man hier:  https://youtu.be/hr0ScN6GWzM

Das Album kann HIER bestellt werden

Text und Foto via Another Dimension