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Täglicher Krisenstab der Stadt Nordhorn – Auch hier werden Vorsichtsmaßnahmen getroffen

Nordhorn. Der Krisenstab der Stadt Nordhorn kommt seit fast zwei Wochen täglich zusammen. Die wichtigsten Leitungskräfte der Verwaltung beraten und entscheiden, wie die Stadt zum Wohle der Bevölkerung am besten mit der Corona-Krise umgeht. Dabei gelten auch für die Stabsmitglieder immer höhere Sicherheitsauflagen, um sich nicht anzustecken.

Das Konzept der Krisenstäbe ist nicht neu. In den vergangenen Jahren kam es in Nordhorn aber glücklicherweise nie zum Einsatz. Es wurde für alle Arten von außergewöhnlichen Ereignissen entwickelt. Dazu zählen Naturkatastrophen, Umweltunfälle oder Gesundheitskrisen wie die jetzige Corona-Krise. In einer solchen Situation sollen alle wichtigen Leitungskräfte in den Verwaltungen umgehend im Krisenstab zusammenkommen, damit schnell und gezielt gehandelt und die Bevölkerung geschützt und informiert werden kann.

Zum Krisenstab der Stadt Nordhorn gehören neben Bürgermeister Thomas Berling auch die weiteren vier Mitglieder des Verwaltungsvorstands: Der erste Stadtrat Markus Schlie, Stadträtin Marlies Schomakers, Stadtbaurat Thimo Weitemeier und der Leiter des Fachbereichs Öffentliche Flächen Ansgar Künnemann. Ergänzt wird der Stab durch den Leiter des Ordnungsamtes Stephan Semper, den Personalchef Jörn Richter und den Leiter des Ratsbüros Jens Sarnow. Außerdem haben viele weitere Verwaltungsmitarbeiter*innen in Krisenzeiten Sonderaufgaben und arbeiten dem Krisenstab zu oder werden bei Bedarf hinzugerufen. Alle Beteiligten haben außerdem Vertreter*innen, die im Notfall einspringen können.

Das Foto zeigt eine Sitzung des Krisenstabs der Stadt Nordhorn Anfang dieser Woche. Inzwischen werden viele Teilnehmer nur noch per Telefon zugeschaltet. Foto:: Stadt Nordhorn - Foto: Stadt Nordhorn
Das Foto zeigt eine Sitzung des Krisenstabs der Stadt Nordhorn Anfang dieser Woche. Inzwischen werden viele Teilnehmer nur noch per Telefon zugeschaltet. Foto:: Stadt Nordhorn – Foto: Stadt Nordhorn

Der Krisenstab trifft sich jeden Vormittag um 10 Uhr. Bei Bedarf finden weitere Sitzungen auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten statt. Jede Sitzung beginnt mit der Vorstellung der aktuellen Fallzahlen, die vom Gesundheitsamt übermittelt werden. Anschließend stehen ganz unterschiedliche Anforderungen auf der Tagesordnung. In der vergangenen Woche hatten die Mitglieder beispielsweise darüber zu entschieden, welche städtischen Veranstaltungen abgesagt werden müssen und welche städtischen Einrichtungen geschlossen werden sollen. Man entschied sich dazu, konsequent alles zu schließen und abzusagen, was möglich ist. Das war noch bevor in ganz Deutschland Allgemeinverfügungen zur Beschränkung der sozialen Kontakte erlassen wurden. „Wir haben uns von Beginn an gefragt, wie wir es am besten hinbekommen, dass die Menschen in Nordhorn zu ihrem eigenen Schutz zu Hause bleiben und sich nicht anstecken“, erläutert Berling. Die späteren Verfügungen hätten bestätigt, dass die Stadtverwaltung auf dem richtigen Weg war. In dieser Woche folgten beispielsweise die Entscheidungen zur Schließung von Spielplätzen oder des Wohnmobilstellplatzes.

Darüber hinaus geht es auch um immer wieder um interne Fragen der Verwaltungsorganisation. So arbeiten nun so viele Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung wie möglich von zu Hause aus. In besonders kritischen Abteilungen wurden A/B-Teams und besondere Arbeitszeitmodelle eingeführt, damit die einzelnen Mitarbeiter*innen sich möglichst nicht begegnen. Meetings werden per Telefonkonferenz abgehalten und Bürger*innen werden nur noch nach telefonischer Anmeldung und wenn es unbedingt notwendig ist ins Rathaus gelassen. Aus Sicht von Bürgermeister Thomas Berling werden durch solche Maßnahmen drei Ziele gleichzeitig erreicht: „Wir bleiben arbeits- und handlungsfähig für unsere Bürger*innen, wir schützen uns unsere Mitarbeiter*innen und wir sind Vorbild für andere.“ Im Moment laufen die Überlegungen, ob städtisches Personal, das im Moment keine dringenden Aufgaben hat, eventuell in anderen Institutionen aushelfen kann.

Die Idee des Krisenstabs ist es, dass die Mitglieder eng zusammenarbeiten, um schnelle und gute Maßnahmen für die Nordhorner Bevölkerung ergreifen zu können. Das Corona-Virus erfordert allerdings besondere Sicherheitsmaßnahmen, damit sie sich nicht anstecken und eventuell in Quarantäne müssen. Traf man sich zu Beginn der Entwicklung noch wie gewohnt im Büro des Bürgermeisters, wurde schnell auf den großen Sitzungssaal ausgewichen. Hier halten alle Anwesenden mehrere Meter Abstand voneinander. Ein Teil der Stabsmitglieder ist gar nicht mehr persönlich anwesend, sondern wird per Telefon zugeschaltet. Außerdem haben die Stabsmitglieder keinen persönlichen Kontakt zu ihren jeweiligen Vertreter*innen mehr. Bürgermeister Thomas Berling tauscht sich beispielsweise mit seinem Stellvertreter Markus Schlie ab sofort nur noch per Telefon, Videochat oder E-Mail aus. „Es ist ein ungewohntes Arbeiten, aber dank der modernen technischen Möglichkeiten funktioniert das alles sehr gut“, so Berling. „Trotzdem freue ich mich auf den Tag, wenn wir diese Krise gemeinsam überstanden haben und uns alle wieder die Hand zu Begrüßung schütteln können.“

Berling hofft, dass inzwischen alle Bürger*innen den Ernst der Lage erkannt haben und sich streng an die aufgestellten Regeln zur Reduzierung sozialer Kontakte halten. „Es heißt nicht umsonst Krisenstab. Wir haben eine Krise und alle Menschen in Nordhorn und auf der ganzen Welt müssen an einem Strang ziehen, damit wir sie überstehen.“  

Text und Foto: Stadt Nordhorn

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